Fröhliche Menschen wie hier beim Metalacker 2019: Dieses Bild wird es 2021 erneut nicht geben. (Archivfoto) Foto: Kimmich

Die Macher des Metalacker lassen sich trotz Absage dennoch nicht unterkriegen: Sie setzen ihre gesamte Power ins kommende Jahr – und planen für diesen Sommer wenigstens eine kleine Alternative.

Schramberg-Tennenbronn - Bei einem Treffen aller Beteiligten – natürlich online – wurde die Entscheidung schweren Herzens getroffen, sagt Simon Kaltenbacher von R.o.S.T-Event UG, dem Hauptorgan der Metalacker-Planung und -Organisation. Mit von der Partie waren die Bürgervereinigung Eichbach, der DRK-Ortsverein Tennenbronn, die Feuerwehr Tennenbronn, die Narrenzunft Erzknappen, die Narrenzunft Wurzelhexen und natürlich der VW-Club Tennenbronn.

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Vier Eingänge benötigt

Zuvor wurde an einem Sicherheits- und Hygienekonzept gefeilt, was aber letztlich wieder verworfen werden musste. Dabei hätten 3000 Leute in vier abgetrennte Zonen aufgeteilt werden müssen. Die Besucher aus den verschiedenen Zonen hätten sich nicht begegnen dürfen. "Außerdem wäre der Personalaufwand vier Mal so hoch gewesen. Wir hätten vier Eingänge und mehr Verpflegungsstände benötigt", sagt Simon Kaltenbacher. Die Vereine seien das Herzstück des "Ackers" und diese hätten dann personell gewaltig aufstocken müssen. Das wäre aber äußerst schwierig gewesen. "Wir haben 350 Helfer, die irgendwann wissen müssen, was läuft. Schließlich müssen viele Urlaub einreichen, manche opfern gar ihren Sommerurlaub für den Metalacker", so Simon Kaltenbacher.

Zu viele Einschränkungen

Auch für den Campingplatz hätte man deutlich mehr Fläche gebraucht, was das Gelände im Trombach nicht hergibt. Aus all diesen Gründen wurde schweren Herzens die Reißleine gezogen. "Wir würden alle gerne loslegen, aber mit so vielen Einschränkungen funktioniert es einfach nicht", bedauert Kaltenbacher. Mit einem Metalacker, wie man ihn kenne, hätte das nicht mehr viel zu tun gehabt. So hätte beispielsweise kontrolliert werden müssen, dass im Klowagen alle eine Maske tragen oder ob Impfausweise einen Besuch zulassen. Zudem wären die Kosten für solche Konzepte sehr hoch gewesen.

Auch das Thema Haftung und Versicherung habe eine Rolle gespielt. Nicht einmal Experten hätten sagen können, wer beispielsweise im Falle einer Corona-Ausbreitung auf dem Metalacker haften würde. Große Festivals wie Wacken oder Summerbreeze lassen namhafte Virologen für ihr Konzept unterschreiben. "Das ist halt was anderes, als wenn Simon Kaltenbacher aus Tennenbronn unterschreibt", sagt er. Diese Festivals hätten auch eine deutlich höhere Personalkapazität, beim Metalacker läuft hingegen alles ehrenamtlich.

Bands sind gebucht

Es stand auch die Möglichkeit im Raum, den Metalacker nur für 500 oder 1000 Besucher zu veranstalten. Dann hätte man aber trotzdem einen großen Aufwand bei Personal, Bühne und Catering gehabt und hängengeblieben wäre vermutlich nichts. Daher wurde auch diese Möglichkeit verworfen. Eine kleinere Bühne und abgespeckte Technik machen zudem die Bands vom Kaliber wie Sepultura – die bereits zu Gast waren – nicht mit.

Immerhin: Die Bands wurden schon für 2020 gebucht. Da das Festival bereits im Vorjahr wegen Corona abgesagt werden musste, galten die Verträge für das Jahr 2021 – und nun eben für 2022. Der Termin steht bereits. Auch wenn es noch lange hin ist, sollten sich Metal-Fans den 26. und 27. August 2022 im Kalender anstreichen. Dann soll der Trombach wieder gerockt werden.

Überschaubares Risiko

Ein kleines Trostpflaster ist aber geplant: So soll am Samstag, 28. August, eine öffentliche Veranstaltung für 500 Personen am Tennenbronner Entenweiher stattfinden.

An diesem Abend sollen drei bis vier Bands spielen – solange, wie es die dann geltenden Vorschriften zulassen. "Das finanzielle Risiko ist dabei überschaubar und wir brauchen auch weniger Personal für den Auf- und Abbau", so Simon Kaltenbacher.

Mit dem Metalacker habe das Ganze aber nichts zu tun, dieser solle im Trombach bleiben. "Wir lassen uns nicht unterkriegen und legen unsere gesamte Power ins kommende Jahr", schreibt das Metalacker-Team an seine vielen Freunde.