Beim Drachenfest des Musikvereins Dormettingen durfte auf einem sogenannten Quadrophon sogar gespielt werden. Solch ein Instrument sieht man nicht alle Tage.
Wobei „dürfen“ eigentlich gar nicht stimmt, denn jedes der drei beteiligten Orchester hatte vier Wagemutige auszuwählen, die sich der Herausforderung stellen mussten.
Die Aufgabe meisterten die Teilnehmer eines Wettstreits, der aus vier Teilen bestand, bravourös. Was aber auch nicht groß verwundert, denn am Samstag waren mit den Kapellen aus Dotternhausen, Geislingen und Thanheim drei Hochkaräter ins Schieferdorf gekommen, die allesamt einen exzellenten Ruf genießen.
Wer wirft den Bierdeckel am weitesten?
Und dabei boten die Gäste in der bunt geschmückten Mehrzweckhalle nicht nur mehl als vier Stunden erstklassige Blasmusik, sondern eben auch Unterhaltung ohne Notenblatt. Unter der Leitung von Ramona Edelmann und Vincent Schlaich mussten sie sich im Bierdeckelweitwurf messen, mit Wäscheklammern hantieren und beim Spiel „Bring mir was“ so schnell wie möglich Gegenstände aus dem Publikum auf der Bühne präsentieren. Preise gab es aber auch für das Publikum zu gewinnen. Wer wollte, durfte die Zahl der Kartoffeln, die in einer Kiste durch die Reihe gingen, schätzen. Frank Endress aus Thanheim und Carina Prowasnik aus Bösingen lagen am nächsten, sie durften die 314 Erdäpfel vom Lindenhof und einen Geschenkkorb mit nach Hause nehmen. Nur wenig daneben lagen auch Erich Weckenmann aus Dormettingen und Samuel Witte aus Dotternhausen. Für sie gab es ebenfalls Preise.
Der Vorsitzende ist voll im Glück
Ob des vollen Hauses war Vorsitzender Rolf Weckenmann voll im Glück. Mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass sich beim Drachenfest nicht nur das Programm sehen lassen kann, sondern auch das Drumherum. Vor allem die Weinlaube hatte es den Besuchern angetan, schließlich warteten dort recht außergewöhnliche Sorten. So zum Beispiel der „Mann im Fass“, ein trockener Grauburgunder, oder ein Spätburgunder aus Baden, eine Mischung aus Erdbeeren, Himbeeren und Kamillenblüten, die, so hieß es in der Beschreibung, „für einen schönen, leicht salzigen Abgang sorgt, belebt und Lust macht auf ein zweites Glas“. In vielen Haushalten blieben wohl die Küchen kalt, denn es gab Schlachtplatte, die in Dormettingen besonders gut sein soll, und für alle, die nicht auf Speck und Sauerkraut stehen, das klassische Schnitzel.
„Stolz wie Bolle“
Die Bauernkapelle aus Geislingen sorgte während des Mittagessen für die Begleitmusik. Wenig später zeigte der Vereinsnachwuchs, was er auf dem Kasten hat. Zuerst war die Blockflötengruppe, die Johannes Beck, Nina Pfaff und Josua Haile leiten, an der Reihe. Es folgte die Jugendkapelle, auf die die Dormettinger stolz wie Bolle sind. Mehr als 30 Jugendliche zählt das Nachwuchsorchester. „Wir kommen ohne Unterstützung von auswärts aus, das ist außergewöhnlich“, merkte Jugendleiterin Ute Brenner an.
Ab gehts auf den Party-Planeten
Die stolzen Eltern, Omas und Opas wurden unter anderem auf den „Party-Planet“ mitgenommen. Außerdem hatte Dirigentin Caroline Sinz den „Summernight-Rock“ ausgewählt, und als Zugabe, wie könnte es anders sein, den Wies’n-Hit „Bella Napoli“.
Der Nachwuchs ist beim Konzert, das am 29. November stattfindet, ebenfalls zu hören. Für den kulturellen Jahreshöhepunkt bereiten sich auch die Aktiven vor. In zwei Wochen verzichten sie auf ihre Freitagsprobe, da sind sie beim Weinfest des MV Schörzingen.