Der Stuttgarter Fahrzeughersteller Daimler rechnet weiterhin mit Wachstum auf dem Fernbus-Markt. Durch den Bahnstreik seien weitere 500.000 Kunden von der Bahn auf Fernbusse umgestiegen.
München - Die Bus-Sparte des Autobauers Daimler rechnet weiter mit einem deutlichen Wachstum auf dem Fernbus-Markt - zusätzlichen Schub lieferten dabei auch die Bahnstreiks. Allein beim mittlerweile neunten Ausstand der Lokführergewerkschaft GDL seien weitere 500 000 Kunden von der Bahn auf Fernbusse umgestiegen. „Während der Streiks hat die Branche bewiesen, dass sie eine zuverlässige Alternative ist“, sagte der Deutschland-Vertriebschef der Daimler-Tochter Evobus, Axel Stokinger, am Mittwoch in München.
Doch auch so wachse der Fernbus-Markt rasant. „Wir sehen momentan, dass in Deutschland an Spitzentagen annähernd 800 Fernlinienbusse im Einsatz sind“, sagte Stokinger. „Damit ist der Markt seit September 2014 nochmals um etwa 200 weitere Busse gewachsen.“ Daimler sieht sich mit den Marken Mercedes-Benz und Setra als Marktführer und stellt nach eigenen Angaben gut die Hälfte der Fernbusse hierzulande.
Jährlich verkaufe der Konzern in Deutschland 100 bis 150 Fahrzeuge an Fernbus-Anbieter - deutlich größer sei nach wie vor der Markt für Reisebusse. Insgesamt verkauft der Konzern hierzulande fast 2900 Busse im Jahr. Bemerkenswert sei, dass vor allem die Laufleistung der Fernbusse wachse: War für einen Reisebus eine jährliche Fahrleistung von 60 000 bis 80 000 Kilometern lange Zeit normal, legten manche Fernbusse inzwischen bis zu 400 000 Kilometer in einem Jahr zurück.