Die Dreifaltigkeitskapelle wurde der Legende nach gebaut aus Dank, weil ein Großbrand glimpflich ausgegangen ist. Foto: Lissy

Zur zweiten Tour der Meßstetter Ferienwanderung sind den tropischen Temperaturen von mehr als 30 Grad zum Trotz um die 200 Wanderfreunde gekommen.

Meßstetten-Heinstetten - Jede Woche wird in den Sommerferien eine andere Ortschaft erkundet – am Mittwoch war Hartheim an der Reihe. Von der Festhalle aus führten Ortsvorsteher Bodo Schüssler und Wanderführer Robert Butz die mehr als 200 Gäste durch und um die Ortschaft.

Vorbei an der Kirche ging es in Richtung Meßstetten auf den "Sandbühl". Auf 936 Höhenmetern wird das Naturschutzprojekt "Artenreiche Heuwiesen" betrieben; nur ein Katzensprung davon entfernt befindet sich das Feldkreuz von der Familie August Deufel. Das Bänkle davor ist noch recht Jung: Die Mittwochswanderer haben es dank eines Zuschusses der Stadt vor fünf Jahren aufgestellt. Nach der Überquerung der Kreisstraße nach Meßstetten führte die Wegstrecke auf "Mauren", wo ein weiteres Bänkle steht, das von den Bergfreunden Südtirol im Jahre 2001 aufgestellt wurde und ebenfalls im Jahre 2017 von den Mittwochswanderern, die sich heute noch jeden Mittwoch bei Wind und Wetter zu einer Wanderung treffen, erneuert worden ist.

Insgesamt gibt es 20 Kreuze

Und ein weiteres Wegkreuz befand sich auf dem Weg – insgesamt gibt es davon 20 Stück um Hartheim. Viktor Kapla erläuterte die Gründe, was im Normalfall Menschen dazu bewegt, ein Feldkreuz aufzustellen. Weil die meisten weit über 100 Jahre alt sind, ist die jeweilige Motivation dahinter oft nicht bekannt – doch aber alle haben eins gemeinsam: sie werden von den Nachfahren in der Regel in Ehren gehalten und wenn nötig erneuert. Ein Fahranfänger hat das Kreuz einst umgefahren, das sein Vater dann ersetzte.

Über die Außenfeuerstelle Bol des Truppenübungsplatzes Heuberg ging es zum ehemaligen Sportplatz, der heute noch im Original-Wiesenzustand ist. Am Rand des Sportplatzes steht ein Kreuz der Familien Deufel das von den Brüdern Kaspar Deufel, ehemaliger Landgerichtspräsident in Konstanz, Josef Deufel, Landwirt, Emil Deufel, früherer Bürgermeister in Hartheim und Alois Deufel, Bürgermeister in Stockach, aufgestellt wurde. Das zweite Kreuz wurde von den Brüdern Karl und Josef Deufel, sowie von Hermine und Ottilie Deufel gestiftet und vom Schwiegersohn Fritz Goreth angefertigt. Das dritte und aktuelle Kreuz haben nochmals die Brüder Karl und Josef Deufel anfertigen lassen.

Wann wurde die Kapelle erbaut?

Die Wanderschar, die immer wieder die schattenspendenden Bäume aufsuchte, erreichte bald eines der schönsten geschmiedeten Feldkreuze der Familie Schreyeck auf dem Michelloch. Der Weg führte weiter an dem Schuppengebiet vorbei zu einem schönen Aussichtspunkt auf Hartheim und dem Lieblingsplatz des Wanderführers Robert Butz. Von dort aus war es zur letzten Station, der Dreifaltigkeitskapelle nicht mehr weit. Das Baujahr der ursprünglichen Kapelle ist unbekannt. Der Legende Nach soll sie vor 200 Jahren nach einem schweren Brand gebaut worden sein. Weil sie mit der Zeit maroder war, die Kapelle im Jahre 1952 abgerissen und mit einem Turmaufsatz neu gebaut. Der Legende nach soll die Kapelle Nach einer Legende soll die Kapelle vor 200 Jahren durch ein Gelübde nach einem schweren Brand gebaut worden sein. Wer so weit gelaufen ist, muss sich stärken: Diese fanden die Wanderer in der Festhalle, wo städtische Mitarbeiterinnen und Helfer des Sportvereins sie mit kühlen Getränken, Würsten, Wecken und Äpfeln versorgten. Währenddessen spielten die "Hartheimer Oldies" – beim "Hartheimer Lied" und dem "Badener Lied" sangen alle mit.

Die nächste Ferienwanderung führt um den Hauptort. Treffpunkt ist am Mittwoch, 10. August um 17 Uhr der Marktplatz beim Meßstetter Rathaus.