Kathrin Grieble (rechts) und Silke Junker, die beiden langjährigen Leiterinnen der Nusplinger und Obernheimer Ferienspiele, wollen aufhören. Die Gemeinden regeln aktuell die Nachfolge. Foto: Katja Weiger-Schick

Die beiden Ferienspiele-Leiterinnen Kathrin Grieble und Silke Junker wollen aufhören; die Gemeinden Nusplingen und Obernheim kümmern sich bereits um die Nachfolge.

Es war zweifellos eine besondere Stellenanzeige, die in den Mitteilungsblättern der Gemeinden Nusplingen und Obernheim die Blicke auf sich zog. „Ehrenamtliche Leitung der Ferienspiele in Nusplingen und Obernheim gesucht!“, stand da zu lesen.

 

Der Grund: Die langjährigen Leiterinnen des Urlaubsspektakels, die Nusplingerin Kathrin Grieble und die Obernheimerin Silke Junker, wollen aufhören. Aktuell sei noch unklar, wer die Nachfolge antrete, räumte der Nusplinger Bürgermeister Jörg Alisch offen ein.

Bürgermeister Alisch: Ferienspiele der beiden Gemeinden müssen bleiben

Eines steht für ihn dabei aber fest: „Ich bin überzeugt davon, dass wir als Team eine Lösung finden.“ Denn die Ferienspiele, betont Alisch, müssten bleiben. Der Rathauschef kommt regelrecht ins Schwärmen: „Ich bin sehr stolz darauf, dass Nusplingen und Obernheim gemeinsam so ein tolles Projekt anbieten. Und das über Jahrzehnte hinweg.“

Ein Dankeschön für jede Menge Arbeit: Am Abschlussabend der Ferienspiele erhielten die beiden Leiterinnen ein kleines Geschenk von den Betreuerkollegen und den beiden Bürgermeistern Jörg Alisch und Alexander Hofer. Das Foto zeigt von links: Betreuerin Gina Maria Braun, den Obernheimer Bürgermeister Alexander Hofer, Leiterin Kathrin Grieble, Leiterin Silke Junker, den Nusplinger Bürgermeister Jörg Alisch sowie Betreuer Janik Hausherr. Foto: Katja Weiger-Schick

In diesem Jahr sind die 37. Ferienspiele über die Bühne gegangen. „Eine lange Zeit“, sinniert Alisch. Viele Jahre leitete Maya Kordina, die einstige Kindergartenchefin, das Ferienprogramm. Seit 2013 hat das Projekt eine Doppelspitze, zuletzt besetzt mit Kathrin Grieble und Silke Junker.

Bei der Leitung laufen alle Fäden zusammen

Dass das Leitungsteam einen Großteil der Verantwortung trägt, steht außer Frage. „Dort laufen alle Fäden zusammen“, betont Jörg Alisch. Dafür, dass die zwei Frauen jetzt aufhören wollen – beide waren vor ihrer Leitungsposition bereits viele Jahre lang Betreuerinnen – hat er großes Verständnis.

„Gerade die Leitung muss viel organisieren, im Kopf haben, erledigen, auf dem Schirm behalten. Wir sind den beiden Frauen sehr dankbar für die vielen Stunden, die sie investiert haben“, so der Bürgermeister.

Manche Betreuer nehmen sogar unbezahlten Urlaub

Zudem dankt Alisch dem gesamten Betreuerteam – junge Leute, die sich stets für die Nusplinger und Obernheimer Kinder eine Woche lang mit Spiel und Spaß engagieren: „Manche nehmen sogar unbezahlten Urlaub oder verzichten auf einen gutbezahlen Ferienjob. Wir wissen das sehr zu schätzen.“

Diesen Ball nimmt Tatjana Weiger auf, die Obernheimer Hauptamtsleiterin. Für die Mädchen und Jungen bedeuteten die Ferienspiele eine Woche Action, streicht sie heraus, für die Eltern seien sie wertvolle Unterstützung.

Eine wertvolle Infrastruktur, bei der alle mit ganzem Herzen dabei sind

„Wir als Gemeinden helfen unseren Familien dabei, mehr als sechs Wochen Sommerferien zu überbrücken“, betont sie. „Wer hat schon so lange Urlaub?“, fragt die Hauptamtsleiterin rhetorisch nach.

Sie beantwortet sich die Frage selbst: „Niemand!“ Nicht jede Familie hätte Oma und Opa im Hintergrund, wenn Mama und Papa nach dem Sommerurlaub wieder arbeiten müssten. Damit seien die Ferienspiele durchaus ein Stück wertvolle Infrastruktur.

Vor allem, das betonen sowohl Tatjana Weiger als auch Jörg Alisch, sei es ein Vergnügen zu sehen, welche Freude Kinder wie Betreuerteam an den Ferienspielen hätten. „Ich habe im Sommer die gute Stimmung sehr genossen“, sagt Alisch. „Man hat gemerkt, dass alle mit ganzem Herzen dabei sind.“