Beim Feldrundgang wurde unter anderem über Herausforderungen diskutiert. Foto: Klatt/Landratsamt

Der Feldtag in Bösingen fand auf den Flächen des Betriebs Stritt mit rund 210 Teilnehmern statt. Seit 52 Jahren werden auf den Flächen Versuche angelegt. In Zusammenarbeit mit dem Betriebsleiter Ralf Stritt, den Vertretern der BayWa und Syngenta lädt das Landwirtschaftsamt zur Präsentation der Ergebnisse ein.

Aktuell ist der Ackerbau von Wetterextremen geprägt, teilt das Landratsamt Rottweil mit. Die Wetterstation an den Versuchsflächen hat ab September 2023 insgesamt 1056 Millimeter Niederschlag gemessen.

Der Winter war mit zwei kurzen Frostperioden Ende November und Mitte Januar mild und sehr feucht. Das Frühjahr war ab Mai verhältnismäßig kühl und nass.

Durch die nasse Witterung war die Befahrbarkeit der Flächen eingeschränkt. Pilzinfektionen waren laut Pressemitteilung in den Beständen früh gesetzt und Nährstoffe auswaschungsgefährdet.

Fünf verschiedene Stationen

Diese Herausforderungen waren zentrale Themen beim Feldrundgang mit den fünf verschiedenen Stationen. Dabei wurde über die Sortenauswahl, die angepasste Fungizidapplikation und die Düngung in den bedeutenden Kulturen Raps, Wintergerste und Weizen informiert. Ein weiteres zentrales Thema war der Bodeneigeneigenschaften und die Bodenuntersuchung

Dies erfordert unter anderem neue angepasste Anbaustrategien. Dabei nimmt die Sortenzüchtung und -auswahl wieder eine stärkere Schlüsselrolle im ganzen Anbausystem ein.

Alternativen zu schnell wirkenden Mineraldüngern sind stabilisierte Mineraldünger. Hier wird die Umsetzung der Dünger im Boden verlangsamt und die Nährstoffe sind weniger auswaschungsgefährdet in niederschlagsreichen Jahren.

Volatile Raps- und Getreidepreise

Deren Anwendung wurde im Winterweizen beim Düngeversuch diskutiert. Die Verwendung von Prognosemodellen für das Auftreten von Pilzkrankheiten sowie die frühzeitige Erkennung im Feld wurden erläutert.

Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln kann dadurch zielgerichtet und an Schadschwellen orientiert erfolgen. Die Untersuchung des Boden auf den Gehalt der Nährstoffe Phosphat, Kalium und Magnesium sowie den pH-Wert liefert wichtige Erkenntnisse für eine standortangepasste Düngung und Gesunderhaltung der Böden.

Zum Abschluss gab Daniel Weeber (BayWa) einen Ausblick auf die aktuelle Marktlage und die Entwicklung der sehr volatilen Raps- und Getreidepreise. Des Weiteren erläuterte er die Zusammenhänge auf dem Weltmarkt und wie diese die regionalen Preise beeinflussen.

Nach Ende der Veranstaltung freuten sich viele Teilnehmer, endlich mal wieder gemütlich zusammensitzen zu können, und führten gerne noch angeregte Fachdiskussionen.