Lämmchen Luca ist in der Feldner Mühle in Villingen sehr beliebt. Foto: Kuster

Als Teil des Ferienprogramms "Endlich Ferien" hilft "Osterlämmchen Luca" den kleinen Besuchern bei der Suche nach den Ostereiern. Bei Spaziergängern ist er längst bekannt und beliebt.

Villingen-Schwenningen - Aufgeregt trappelt Lämmchen Luca in den leeren Räumen der Feldner Mühle am Rande von Villingen auf und ab – normalerweise wohnt er mit der Ziege "Mama Määh" und ihren Zwillingen Frida und Karlchen in einem Stall. Zum Pressetermin darf das acht Wochen alte Lämmchen aber rein und erkundet prompt seine Umwelt: Zierdeckchen, Pfandflaschen und Handtasche – alles wird in den Mund genommen. "Luca!" ruft Monja ihrem Zögling mahnend, aber lächelnd, hinterher.

"Mein kleiner Bruder Luca"

Während des Ferienprogramms "Endlich Ferien" hat Luca eine ganz besondere Aufgabe: Als Teil des Programms "Abenteuer Bauernhof" hilft er als Osterlämmchen den Kindern bei der Eiersuche. Den Kontakt zu Menschen ist Luca bereits gewöhnt und hat längst einen kleinen Fanclub um sich geschart. "Die Spaziergänger und Kinder haben gesehen, wie er mir quer über den Hof hinterherrennt", erzählt Monja – und wehe sie läuft zu weit voraus. "Dann schimpft er immer laut mit mir", sagt sie lachend. Auch Kathrins kleine Tochter hat das Lämmchen ins Herz geschlossen und nennt ihn ihren "kleinen Bruder Luca". Sie war es auch, die ihm seinen Namen gegeben hat. "Irgendwann kam sie einfach zu mir und hat gesagt ›Das ist der Luca‹ – und dann war das eben der Luca", sagt Kathrin.

Von der Mutter verstoßen

Dem guten Netzwerk von Kathrin und Monja war es zu verdanken, dass Luca zu ihnen kam: "Ein Schäfer hatte bei uns angerufen und gesagt, dass er ein Lämmchen habe, das von seiner Mutter verstoßen wurde. Er hat gefragt, ob wir das Lämmchen bei uns aufnehmen würden", erzählt Kathrin. Warum Luca verstoßen wurde, darüber können beide nur spekulieren: vermutlich sei er bei seiner Geburt einfach zu groß gewesen. Als Monja ihn in ihre Obhut nahm, wog er knapp über zweieinhalb Kilo und war unterkühlt.

Weil er zudem alle zwei Stunden mit einem Fläschchen gefüttert werden musste, wurde er anfangs in einem Laufstall in der Wohnung untergebracht. "Die Biestmilch ist ähnlich wie die Muttermilch bei uns", sagt Monja. "Die Lämmchen brauchen sie, um Abwehrkräfte zu entwickeln. Ohne werden sie schnell kränklich." Inzwischen frisst er Heu und bringt 20 Kilo auf die Waage – ein Viertel dessen, was ein ausgewachsenes Schaf wiegen kann. Wie alle Tiere auf dem Hof hat auch Luca einen "Platz auf Lebenszeit" auf der Feldner Mühle.

Kindern den Kontakt zur Natur vermitteln

Darüber hinaus ist Luca ein "Therapieschaf": Durch den Kontakt zu ihm und den anderen Tieren sollen Kinder spielerisch soziales Verhalten und den richtigen Umgang mit Tieren und der Natur lernen. Wenn ein Tier sich zum Beispiel nicht streicheln lassen möchte, müsse das respektiert werden. "Es geht auch darum, den Kindern wieder einen engen Kontakt zur Natur zu vermitteln", sagt Kathrin.