Der Lawine knapp entkommen: Einsatzkräfte der Bergwacht transportieren am Freitag auf dem Feldberg eine Verletzte ab. Foto: Corona

Frau wird bei Unglück schwer verletzt. Skifahrer sind nicht ausreichend ausgestattet gewesen. Feldberg hat 45 Zentimeter Schnee.

Feldberg - Sie waren abseits der gesicherten Pisten mit Tourenskiern unterwegs, als sich ein Schneebrett löste: "Die Frau hatte Glück, dass ihre Skier aus dem Schnee ragten und ihr Freund sie ausgraben konnte", sagte der Sprecher der Bergwacht Schwarzwald, David Vaulont, nachdem am Freitagvormittag ein Paar auf dem Feldberg von einer Lawine verschüttet und verletzt worden war.

Die beiden etwa 30 Jahre alten Skifahrer konnten sich selbst befreien. Die Frau wurde aber so schwer verletzt, dass sie mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen wurde. Die beiden hatten keine Lawinen-Ausrüstung dabei, die den Rettern etwa bei der Ortung hätte helfen können.

Im Schwarzwald seien Tourengeher oftmals ohne ausreichende Ausrüstung unterwegs, weil sie die Gefahr im Mittelgebirge unterschätzten, so Vaulont. Jedes Jahr gebe es auch im Schwarzwald Lawinen. "Aber nur alle paar Jahre wird jemand verschüttet." In den vergangenen Tagen habe es viel geschneit; außerdem herrsche kräftiger Wind. Deshalb bestehe ein erhöhtes Risiko von Lawinen.

Derzeit liegen auf dem Feldberg bis zu 45 Zentimeter Schnee. An dem 1493 Meter hohe Berg im Südschwarzwald liegt das größte Wintersportgebiet in Baden-Württemberg.

Starke Schneefälle und Sturm haben gestern auch in den Alpen die Lawinengefahr erhöht. In Bayern gab der Lawinenwarndienst für Lagen oberhalb von 1800 Metern vom Allgäu bis ins Berchtesgadener Land die Gefahrenstufe zwei auf der fünfstufigen Skala aus. An steilen Wiesenhängen bestehe die Gefahr von Gleitschneelawinen.

Sturm und Schneefälle hatten auch in der Schweiz und Norditalien den Verkehr stark behindert und zu Stromausfällen geführt. Ein französischer Skifahrer starb in den Bergen bei Turin in einer Lawine.