Eine Putzkolonne aus freiwilligen Helfern war am Samstagvormittag in Aktion, damit das K13 bei der Einweihung am ersten Advent blitzblank aussieht. Foto: Köncke

Die Umbauarbeiten sind größtenteils abgeschlossen. Damit kann das evangelische Gemeindehaus in der Altensteiger Altstadt am ersten Advent seiner Bestimmung übergeben werden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 1,1 Millionen Euro.

Altensteig - Nach dem Gottesdienst am 27. November um 10 Uhr in der Stadtkirche wird Bürgermeister Gerhard Feeß auf dem Vorplatz eine Ansprache halten und der Posaunenchor unter Leitung von Johannes Fünfgeld mehrere Choräle spielen.

Damit das Gebäude in der Kirchstraße 13 – deshalb die offizielle Bezeichnung K13 – bei der anschließenden Besichtigung und dem Kaffeetrinken blitzblank aussieht, hat am Samstag eine Putzkolonne mit Staubsaugern, Schwämmen, Tüchern und was sonst noch dazugehört alle Räume gereinigt und wurde zum Schluss von Pfarrerin Sabine Lüdke bewirtet.

Zwei Zimmer für Gruppen

Nach dem Auszug der Mieter im ersten Stock hat man dort zwei Zimmer für unterschiedliche Gruppen, eine Küche und sanitäre Anlagen eingerichtet. Die Räumlichkeiten im Erdgeschoss schließen mit einer gläsernen Außenfront ab. Ein neues Dach und die Sanierung von Außenfassaden standen ebenfalls auf der todo-Liste. Im Untergeschoss befindet sich eine öffentliche Toilette. "Einige Balken im K 13 waren total verfault", hatte Pfarrer Klaus-Peter Lüdke bei einem Rundgang festgestellt – und unter dem Eindruck, dass nach dem Abriss des evangelischen Gemeindehauses in der Rosenstraße kirchliche Kreise keine Heimat mehr hatten – zum Handeln aufgerufen.

Die Arbeiten wurden ausgeschrieben und an den jeweils günstigsten Bieter vergeben. Ein Zimmergeschäft zu finden sei gar nicht so einfach gewesen, hatte sich Architekt Michael Pfeifle damals gewundert. Bis zum Submissionstermin lag kein einziges Angebot auf dem Tisch. Erst nach seinem persönlichen Einsatz gelang es, die Firma Holzbau Zinser aus Loßburg zu beauftragen.

Finanzierung ist gesichert

Errechnet wurden Aufwendungen von insgesamt 1,4 Millionen Euro. Tatsächlich seien es 300 000 Euro weniger, heißt es jetzt von zuständiger Stelle. Die Finanzierung ist gesichert. 300 000 Euro hat die Kirche von der Stadt Altensteig für das Gemeindehaus in der Rosenstraße 28 erhalten, 500 000 Euro werden aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) zur Verfügung gestellt, der Oberkirchenrat gewährt einen Zuschuss und auch die Stadt Altensteig; den Rest steuert die Kirchengemeinde bei. Dass sich die Kommune an den Baukosten beteiligt, hat damit zu tun, dass die Räumlichkeiten im K 13 für die breite Öffentlichkeit und nicht nur für kirchliche Veranstaltungen zur Verfügung stehen müssen - sonst hätte es keine ELR-Fördermittel gegeben.

"Außerdem haben wir kräftig gespart und Eigenleistungen erbracht", betont Lüdke. Er hätte es gerne gesehen, wenn die Kinderkirche, der Posaunenchor, die Montagsakademie und alle anderen Gruppen weiterhin in der Rosenstraße 28 zusammengekommen wären. Bis bei einer Generaluntersuchung im Jahr 2013 gravierende Mängel erkannt wurden mit Renovierungskosten in Millionenhöhe - allein 850 000 Euro für energetische Maßnahmen. Die Stadt erklärte sich daraufhin bereit, das in die Jahre gekommene, mehrstöckige Gemeindehaus für 300 000 Euro zu kaufen, um es später abzureißen und einer anderweitigen Nutzung zuzuführen. Auf den Grundstücken steht inzwischen eine Wohnanlage.