Gerhard Gaiser (Mitte) wurde mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Zu den Gratulanten gehörten Bürgermeister Michael Ruf, Andre Baumann, Klaus Michael Rückert und Landtagsabgeordnete Katrin Schindele (von links). Foto: Braun

Gerhard Gaiser aus Obertal ist jetzt Träger des Bundesverdienstkreuzes. Bei einer Feier im Baiersbronner Rosensaal wurde der Kommunalpolitiker für sein jahrzehntelanges Engagement im Ehrenamt mit einer der höchsten Auszeichnungen der Bundesrepublik gewürdigt.

Baiersbronn - Der ganz große Bahnhof im Baiersbronner Rosensaal musste coronabedingt zwar ausbleiben, aber beim Anblick der doch zahlreich erschienenen Freunde, Weggefährten, Vertreter des öffentlichen Lebens und seiner Familie, war Gaiser sichtlich bewegt.

Seit Jahrzehnten inder Kommunalpolitik

Mit berührenden Melodien eröffnete Sängerin Dora-Luise Klumpp zusammen mit Berthold Gasch und Joachim Schaal, die sie auf der Gitarre begleiteten, den Festakt. Bürgermeister Michael Ruf begrüßte die etwa 65 Gäste. "Das Bundesverdienstkreuz zeichnet Menschen für besondere Verdienste in der Gesellschaft aus. Oft sind es Menschen, die im Stillen wirken", sagte Ruf. So ein Mensch sei Gerhard Gaiser, jemand der sich seit Jahrzehnten in der Kommunalpolitik einbringe und nie an den Profit für sich selbst dabei denke. "Du bist ein Urgestein der SPD, dein Engagement und Einsatz galt immer der Gesellschaft, nie dir selbst", lobte er. Ruf erinnerte an das Engagement Gaisers während der Flüchtlingskrise und dankte im Namen der Gemeinde für seinen Einsatz.

Immer dort, wo ihn die Menschen brauchen

"Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dir für deine herausragenden Verdienste das Bundesverdienstkreuz verliehen. Das möchten wir heute zusammen feiern", so Landrat Klaus Michael Rückert. Er kenne niemanden, der diese Auszeichnung so verdient habe wie Gerhard Gaiser. "Du bist immer dort, wo die Menschen dich brauchen, du bist ein Sozialdemokrat, wie sich die SPD keinen besseren wünschen kann", so der Landrat. Gerhard Gaiser sei ein Demokrat und Politiker mit Herz. Jemand, der eine klare Meinung habe, aber bescheiden auftrete. Rückert fand noch viele weitere Adjektive, um Gaisers Wirken zu beschreiben. Seriös, loyal und verlässlich, all das treffe auf ihn zu. "Du bist für mich zu einem wichtigen Berater und politischen Freund geworden", stellte der Landrat fest.

Andre Baumann, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, hielt die Laudatio im Namen der Landesregierung und überreichte feierlich das Bundesverdienstkreuz. "Du hast ganz viel für das Gemeinwesen getan", sagte Baumann. Er fasste Gaisers Stationen zusammen und bezeichnete ihn als einen Kommunalpolitiker der Superlative. Gaiser sei seit Jahrzehnten im Kreistag, im Gemeinderat und im Bezirksbeirat von Obertal aktiv. Seine unzähligen Ehrenämter aufzuzählen, würde den Zeitrahmen der Veranstaltung aber sprengen.

"Du agierst nicht taktierend und tricksend, du setzt dich dort ein, wo es notwendig ist", so Baumann. Feierlich heftete er Gaiser das glänzende Kreuz ans Sakko und überreichte die Ehrenurkunde.

"Ich sage einfach nur danke, es ist mir eine besondere Ehre und Freude", so Gaiser. Er dankte allen Wegbegleitern, erinnerte an politische Urgesteine wie Brandt und Rau und blickte auf eine interessante und aufregende Zeit zurück. "Ich habe immer versucht, eine Politik für eine bessere, gerechtere und gute Zukunft zu machen", so Gaiser. Die Arbeit für seinen Heimatort und die Arbeit in der Kommunalpolitik mache er sehr gerne.

Flagge zeigen gegen Rechtsextremismus

Gaiser betonte, wie wichtig ihm der Widerstand gegen den Rechtsextremismus sei. Hier sei ihm die Gründung des Bündnisses gegen Rechtsextremismus für Toleranz und Vielfalt sehr am Herzen gelegen. "Es ist umso wichtiger, die Stimme zu erheben, in Zeiten von Rechtsextremismus und Hetze. Hier heißt es Flagge zu zeigen und den Anfängen zu wehren", so der Politiker. Weitere wichtige Themen seien für ihn immer auch die Umwelt und der Naturschutz gewesen. Über 50 Jahre sei sein Leben von seinem ehrenamtlichen Engagement geprägt gewesen. Wer nun aber denke, er ziehe sich zurück, den müsse er enttäuschen. "Ich werde auch in Zukunft an der Seite derjenigen stehen, die sich für Freiheit und Gerechtigkeit einsetzen und werde weiterhin meine politischen Ämter ausüben", versprach Gaiser.

Eine Überraschung gab es am Ende der Veranstaltung. Über eine große Leinwand gratulierte die Bundesvorsitzende der SPD, Saskia Esken, Gerhard Gaiser zu seiner Auszeichnung. Sie würdigte in der kurzen Videobotschaft seine Verdienste. "Dein Enthusiasmus und deine Hartnäckigkeit bei Themen, die dir wichtig sind, ist beeindruckend. Wir brauchen Menschen wie dich, die sich für andere einsetzen", sagte Esken.

"Über sieben Brücken musst du gehen", sang Dora-Luise Klumpp zum Abschluss, bevor beim Stehempfang Zeit war, dem Geehrten persönlich zu gratulieren.