Die katholische Frauengemeinschaft Ringsheim wurde im Jahr 1905 gegründet. Mit einem emotionalen Gottesdienst wurde das gefeiert.
Dankbarkeit, Hoffnung und Freude prägten den Gottesdienst in der hell erleuchteten Ringsheimer St. Johann Baptist Kirche. Zahlreiche Freunde und Gäste aus der Seelsorgeeinheit und dem Dekanat bezeugten ihre Solidarität zur katholischen Frauengemeinschaft Ringsheim, die ihr 120-jähriges Bestehen feierte. Gegründet wurde sie nämlich im im Mai 1905 als Mütterverein.
Vorsitzende Birgitta Käfer zeigte sich schon eingangs dankbar dafür, dass sich in den vergangenen Jahrzehnten viele Frauen betend, handelnd und mit Herz anpackend in die Gemeinschaft eingebracht haben. Das Evangelium mit Herz und Händen zu leben war auch der Inhalt der Predigt von Pastoralreferentin Stefanie Eisele. Sich einbringen mit dem, was jeder Mensch habe und sei – das sei für alle wertvoll. Die Gemeinschaft und die Gesellschaft lebe nicht vom Neinsagen, sondern vom Helfen: „Menschen helfen gern“, so ihre Auslegung des Evangeliums. Glück und Sorge miteinander zu teilen, das trage zum wahren Reichtum eines Menschen bei. Seinen Besitz allein für sich zu sammeln, bedeute nicht den Wert des Lebens. Als reichlich von Gott Beschenkte müssten die Menschen Verantwortung übernehmen und füreinander tragen.
Geschenke am Altar symbolisieren die vielfältigen Tätigkeiten
Im Gebet für den Frieden auf der Welt dankte Pfarrer Josef Rösch auch allen verstorbenen Frauen der zurückliegenden 120 Jahre. Mitglieder aus dem Leitungsteam brachten Geschenke zum Altar, um symbolisch die Vielfalt der Tätigkeit der Frauengemeinschaft in der Gemeinde zu verdeutlichen – sei es bei den Maiandachten, den Weltgebetstagen, Adventsfeiern, beim stetigen Blumenschmuck in der Kirche, beim Bewirten der Gäste am Gassenfest, beim Ferienprogramm oder bei der Kinderhilfe Bethlehem.
Bettina Käfer ist seit 34 Jahren Vorsitzende
Der Jubiläumsgottesdienst war im Vorfeld bewusst auf das Erntedankfest gelegt worden, um den Gedanken der Dankbarkeit und der gegenseitigen Sorge zu veranschaulichen. Die Dekanatsvorsitzende Roswitha Fischer dankte der Frauengemeinschaft, die es bereits vor 120 Jahren ermöglicht habe, dass Frauen sich in Respekt und Würde in einem geschützten Raum entfalten und einbringen konnten. Es seien Frauen jeglichen Alters gewesen, mit ihren eigenen Lebensgeschichten, mit ihren eigenen Visionen und Träumen. Seit 34 Jahren leitet Käfer die Frauengemeinschaft in Ringsheim. Sie bedankte sich bei allen Mitwirkenden am Gottesdienst und bei den Jugendlichen, die eine besondere Note eingebracht haben – und auch bei der Mesnerin: „Es ist schön, eine solche Gemeinschaft zu spüren.“
Der Kirchenchor Ringsheim-Rust gestaltete unter der Leitung von Christian Wenzel den Jubiläumsgottesdienst musikalisch. Nach dem Gottesdienst hatte die Frauengemeinschaft zu einem Umtrunk vor der Kirche eingeladen.