Das deutsche Damentennis-Team schlägt Serbien und steigt in die Weltgruppe auf. Für den entscheidenden Punkt sorgen Sabine Lisicki und Anna-Lena Grönefeld im Doppel in der Porsche-Arena gegen Vesna Dolonc und Aleksandra Krunic. Foto: dpa

Das deutsche Damentennis-Team schlägt Serbien und steigt in die Weltgruppe auf. Für den entscheidenden Punkt sorgen Sabine Lisicki und Anna-Lena Grönefeld im Doppel in der Porsche-Arena gegen Vesna Dolonc und Aleksandra Krunic.

Stuttgart - Nachdem sie den Nervenkrimi gegen Serbien erfolgreich gemeistert hatten, tanzten die deutschen Tennis-Damen ausgelassen über die rote Asche in der Stuttgarter Porsche-Arena. Mit der Deutschland-Fahne in der Hand führte Anna-Lena Grönefeld das deutsche Team auf der Ehrenrunde an. „Wir haben es geschafft. Das ist unglaublich. Ich bin saustolz. Im nächsten Jahr geben wir Vollgas“, sagte Teamchefin Barbara Rittner nach dem 3:2-Erfolg gegen Serbien im TV-Sender „Sat.1 Gold.“

Durch den hartumkämpften Sieg über den Vorjahresfinalisten vollendete die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes ihre Mission Wiederaufstieg und kehrt in die Fed-Cup-Weltgruppe der acht besten Nationen zurück. Damit kann die Mannschaft von Teamchefin Barbara Rittner 2014 den nächsten Anlauf auf den ersten Titel seit 1992 nehmen.

Für den entscheidenden dritten Punkt sorgten Sabine Lisicki und Anna-Lena Grönefeld im abschließenden Doppel. Das deutsche Duo bezwang die serbische Paarung Vesna Dolonc und Aleksandra Krunic mit 6:2, 6:4. Danach brachen alle Dämme. Die Auslosung für die erste Runde der Fed-Cup-Saison 2014 findet am 10. Juli in Paris statt.

Zuvor hatte Mona Barthel mit einem hartumkämpfte Dreisatz-Sieg gegen Bojana Jovanovski für den Ausgleich gesorgt. Nach furiosem Start merkte man der Fed-Cup-Debütantin den Druck, die Partie gewinnen zu müssen, deutlich an. Dem klaren 6:1 im ersten Durchgang folgte ein 3:6 im zweiten Abschnitt, so dass der Entscheidungssatz zur Zitterpartie wurde.

"Wir haben so ein tolles Team, wir gehören einfach in die Weltgruppe"

Barthel musste drei Breakbälle abwehren, ehe ihr zum 5:3 das entscheidende Break gelang. „Wir haben so ein tolles Team, wir gehören einfach in die Weltgruppe. Darum wollte ich diesen Punkt unbedingt holen, damit wir weiter eine Chance haben“, sagte die 22-Jährige. Nachdem sie die Partie mit einem Ass beendet hatte, fiel zunächst Teamchefin Barbara Rittner und danach dem kompletten Team um den Hals.

Vor allem die nach ihrer Wadenzerrung offiziell nicht zum Team gehörende Andrea Petkovic hatte Barthel zuvor aus der Spielerbox immer wieder nach vorne getrieben. „Das Team hat mir unheimlich viel Energie gegeben“, sagte Barthel, die aufgrund des immensen Drucks von einer „Extremsituation“ sprach.

Kerber, die zuvor das Spitzeneinzel gegen Ana Ivanovic mit 5:7, 5:7 verloren hatte, war völlig begeistert von ihre Teamkollegin. „Ich bin total erleichtert“, sagte Kerber nachdem Barthels Erfolg. Die deutsche Nummer eins hatte es zuvor verpasst, das deutsche Team in Führung zu bringen und damit Druck von Barthel zu nehmen.

Gegen Ivanovic zeigte Kerber zwar eine gute Leistung, am Ende musste sie sich nach 2:02 zum Teil hochklassigen Stunden aber doch mit 5:7, 5:7 geschlagen gegeben. „Ich kann mir eigentlich nicht viel vorwerfen. Ana hat einfach ein unglaubliches Match abgeliefert“, sagte die Kielerin.

Ivanovic stimmte ihr zu. „Ich denke, das war mein bestes Match auf Sand seit meinem Sieg bei den French Open 2008“, sagte die frühere Weltranglisten-Erste. Sie hatte Serbien am Samstag durch ein 7:6 (7:5), 2:6, 6:2 mit 1:0 in Führung gebracht. Danach hatte Kerber mit einem ungefährdeten 7:5, 6:2 gegen Jovanovski für den Ausgleich gesorgt. Im ersten Relegationsspiel hatte sich das deutsche Team Anfang Februar in Frankreich mit 3:1 durchgesetzt.