FDP-Landesparteitag in NRW Quelle: Unbekannt

Die FDP hat den Kritikern ihres Vorsitzenden Guido Westerwelle vorgeworfen, ihn anders zu behandeln als frühere Außenminister. Mit

Berlin - Die FDP hat den Kritikern ihres Vorsitzenden Guido Westerwelle vorgeworfen, ihn anders zu behandeln als frühere Außenminister. "Er handelt nach den üblichen Usancen, nach den üblichen normalen Regeln", sagte FDP-Generalsekretär Christian Lindner am Sonntagabend im ZDF.

"Für jeden anderen gelten die Regeln - bei ihm werden (...) andere Maßstäbe angelegt." Westerwelle steht in der Kritik, weil er frühere Geschäftsfreunde - auch solche seiner Familie - mit auf Auslandsreisen genommen hat. Es gab auch Spekulationen, sein Lebenspartner Michael Mronz könnte die Reisen zur Anbahnung eigener Geschäfte nutzen.

FDP-Fraktionschefin Birgit Homburger sagte dem "Mannheimer Morgen": "Das wird allmählich zur Belastung für das demokratische Miteinander." Lindner appellierte an die Opposition: "Wir sollten Tempo rausnehmen und uns Sachfragen zuwenden."

Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Thomas Oppermann, bekräftigte im ZDF seine Kritik: "Der Außenminister muss doch schon den Anschein vermeiden, dass die Frage, wer mitreist, in irgendeiner Weise von sachfremden Kriterien abhängig ist."

Westerwelle kommt an diesem Montag erstmals seit seiner Lateinamerika-Reise wieder mit dem Präsidium seiner Partei zusammen und stellt sich danach auch den Fragen der Journalisten. Beim ersten öffentlichen Auftritt nach seiner Rückkehr am Sonntag beim FDP-Landesparteitag in Siegen hatte er Opposition und Medien scharf angegriffen. Die Attacken auf ihn seien Teil des nordrhein-westfälischen Landtagswahlkampfs. Zugleich sah er dadurch Deutschland beschädigt.

Zur Zusammensetzung seiner Delegationen auf Auslandsreisen sagte Westerwelle: "Ich werde auch in Zukunft der deutschen Wirtschaft und insbesondere dem Mittelstand in anderen Ländern die Türen öffnen." Westerwelle wurde von den Parteitagsdelegierten minutenlang mit Ovationen gefeiert. (dpa)

Siehe auch das Blog: Der Westerwelle-Reflex