Angelo Rinadi (rechts) zog das Freiberger Trikot aus, dafür das Villinger Leibchen an. Foto: Eibner/Chiok

Nein – Angelo Rinaldi musste nicht lange überlegen, als er das Angebot des FC 08 Villingen auf dem Tisch liegen hatte. Dies liegt auch an einem Nullachter, mit dem der Defensivspezialist schon in Kindheitszeiten zusammenkickte.

Auch als dem 25-Jährigen im Friedengrund das Trikot mit der Nummer 5 angeboten wurde, da schlug Rinaldi sofort zu. „Zuletzt bin ich mit der 27 aufgelaufen. Aber beim FC 08 war die 5 frei, zudem lag das Trikot in meiner Konfektionsgröße vor. Das war so alles sehr unkompliziert“, sagt und lacht der gebürtige Schwarzwälder.

 

Die Stärken

Angelo Rinaldi mag es also einfach, direkt und ohne Umwege. Auch beim Fußball? „Eine meine Stärken ist schon die Ruhe am Ball. Dazu kommt das Passspiel und die Übersicht. Dagegen kann ich in Sachen Körperlichkeit noch zulegen“, will er am liebsten als Innenverteidiger oder als Sechser seine Erfahrungen in das Villinger Spiel einbringen.

Immerhin hat Rinaldi gut 70 Regionalliga-Spiele für den SC Freiburg II, den SSV 1846 Ulm und zuletzt den SGV Freiberg, dem Überraschungszweiten der aktuellen Saison – absolviert. Über die A-Junioren des Sportclubs hatte er 2017 den Sprung zu den Herren geschafft. „In Freiburg gab es perfekte Bedingungen“, erinnert sich der Neu-Villinger gerne an die Zeit im Breisgau zurück.

Die Höhepunkte

Diese endete im Sommer 2019 mit dem Wechsel nach Ulm. Zu den Spatzen kam er mit der Erfahrung von sechs U18-Länderspielen. Das Trikot mit dem Adler auf der Brust trug er gegen die Schweiz, die Türkei, die Niederlande, Israel oder gegen Serbien. „Das werde ich nie vergessen“, ist der Fernuni-Student (Immobilienmanagement) stolz auf seine internationalen Einsätze für Deutschland. „Ein weiterer Höhepunkt war der Aufstieg mit Freiberg in die Regionalliga“, hätte der 1,80 Meter lange Rinaldi nichts dagegen, wenn er dieses Kunststück auch mit den Nullachtern schaffen würde.

Das Debüt

Für diese wird er wohl am Freitag (19 Uhr) im Derby gegen Offenburg unter Flutlicht sein Debüt feiern. „Ich fühle mich wieder komplett fit. Deshalb sollte es dann gehen“, ist Angelo Rinaldi gespannt auf seine Premiere in der MS Technologie-Arena. Gut möglich ist, dass er dann an der Seite von Mokhtar Boulachab auflaufen wird. „Das wäre etwas ganz Besonderes. Wir sind seit der Kindheit befreundet, haben zusammen auch schon in der Jugend in Hausen gekickt, wo ich nun auch wieder wohne“, begründet der Ex-Freiberger seinen Wechsel zum FC 08 („Ich habe Villingen schon immer verfolgt. Ich kenne hier viele Spieler.

Das ist seit Jahren der erfolgreichste und wichtigste Verein der Region“) auch mit dem „Heimatgefühl“. „Ich wollte wieder zurück, hier habe ich meine Wurzeln“, will die Nummer 5 der Nullachter mit dem Oberliga-Tabellenfünften für Furore sorgen.

Das Vorbild

Dies wünscht sich natürlich auch Denis Stogiannidis. „Wir freuen uns auf Angelo“, stellt der 08-Sportvorstand zudem die Vielseitigkeit und das sehr gute Spielverständnis des Neuzugangs heraus.

Für diese Fähigkeiten stand auch Pavel Nedvěd in seinen besten Zeiten. „Das war früher mein Vorbild“, sagt Angelo Rinaldi, der auch abseits des Fußballs viel Sport treibt. „Zudem bin ich ein Familienmensch und unternehme gerne etwas gemeinsam mit Freunden“, fiebert der 25-Jährige nun aber seinem ersten Auftritt mit dem FC 08 Villingen entgegen.