Die gegenseitige Wertschätzung dauert schon über 20 Jahre an. Wieso Dutt am Samstag vom Spiel zwischen den Kickers und dem FC 08 so begeistert war. Sein Tipp für das Pokalspiel der Villinger gegen Heidenheim
Es war eine besondere Premiere. Zum ersten Mal hat der frühere Profi-Trainer Robin Dutt (59) seinen Freund und Trainerkollegen Mario Klotz (39) live bei einem Spiel als Coach erlebt. Dutt schaute sich am Samstag die Regionalliga-Partie zwischen den Kickers und dem FC 08 an. Er war begeistert von seinen einstigen Spielern an der Seitenlinie, denn auch der neue Kickers-Trainer Marco Wildersinn spielte unter Robin Dutt damals bei den Kickers.
Dutt zeigte sich im GAZI-Stadion am Samstag vor allem deshalb so angetan, „weil ich nach kürzester Zeit in diesem Regionalliga-Spiel jeweils eine klare taktische Handschrift von Mario und Marco auf dem Platz gesehen habe. Die Kickers hatten ein hohes Pressing – der FC 08 überzeugte mich mit seinem Spielaufbau.“
Nach der Gelb-Roten Karte von Stuttgarts Paul Polauke in der 51. Minute sei die Partie, so Robin Dutt, „dann allerdings von den Konturen her auf beiden Seiten etwas wilder geworden“.
Die Zusammenarbeit
Mario Klotz und Robin Dutt tauschten sich am Sonntag telefonisch eine Stunde lang über das Spiel aus. Das Gespräch hat einen großen Hintergrund. Seit über einem Jahr ist der Austausch und die Zusammenarbeit zwischen beiden Coaches, die auch schon lange befreundet sind, sehr eng. Robin Dutt nun als Mentor des 08-Trainers zu bezeichnen, wäre zu oberflächlich. „Es ist eine Mischung aus intensivem und konstantem Austausch, aus Coaching und auch Beratung“, erklären beide.
Mario Klotz spielte Anfang der 2000er-Jahre als talentierter Stürmer bei den TSF Ditzingen, bei denen auch Robin Dutt seine Traineranfänge hatte. Als Dutt in 2003 Cheftrainer bei den Stuttgarter Kickers wurde, stand der Name Mario Klotz immer noch in dessen Notizbuch. Im zweiten Anlauf – beim ersten Versuch hatten die TSF für Klotz nicht die Freigabe gewährt – wechselte der 08-Coach damals als Spieler zu den Kickers.
Gegenseitige Wertschätzung
Warum Robin Dutt Mario Klotz so schätzt? „Mario ist als Trainer so wie als Spieler. Er ist wissbegierig, arbeitet mit viel Leidenschaft und sieht immer hinter den Spielern auch den Menschen. Dies ist sehr wichtig.“
Was Mario Klotz alles beim erfahrenen Trainer und seinem Freund so schätzt? „Robin Dutt stand als Coach von Anfang an immer für eine sehr akribische Arbeit, für eine große Kompetenz und eine sehr gute Teamführung. Er war einer meiner besten Trainer in meiner Laufbahn“, lobt der 08-Chefcoach.
Robin Dutt hat sich in der vergangenen Saison „unheimlich darüber gefreut, was Mario mit der Villinger Mannschaft in der Oberliga und im Pokal erreicht hat. Sehr gerne hätte ich ihn damals schon bei einem Spiel besucht, aber dagegen sprach für mich, dass es eine sehr entscheidende Phase war und sich die Zuschauer dann in Villingen gefragt hätten, was jetzt der Dutt hier macht“, begründet der erfahrende Coach – lachend – seine Entscheidung.
Was Robin Dutt dem FC 08 zutraut
Robin Dutt ist überzeugt davon, dass der FC 08 in der Regionalliga eine erfolgreiche Saison spielen kann: „Wichtig ist, dass man nach einem vielleicht schwierigen Start die Ruhe bewahrt und immer seinen Weg weiter verfolgt.“
Damals im August 2007 in Villingen
Wir müssen natürlich mit Robin Dutt auch über das kommende DFB-Pokalspiel am Samstag gegen den 1. FC Heidenheim sprechen. Doch zuvor gibt es einen Rückblick: Im August 2007 setzte sich der Leonberger in seinem ersten Pflichtspiel mit dem SC Freiburg mit 3:1 im Pokalspiel in Villingen durch.
Robin Dutt erinnert sich noch genau: „Es war für uns sauschwer, aber nicht weil es so heiß war, sondern weil der FC 08 einige richtig gute Zocker in seiner Mannschaft hatte.“ Damit meinte er wohl Spielertypen bei Villingen wie Toco, Piero Saccone oder Rino Saggiomo.
Der Tipp für Samstag
Sein Tipp für das Pokalspiel gegen Heidenheim? Robin Dutt schmunzelt: „Bisher war Heidenheim im Pokal immer der unangenehme Underdog. Nun schlüpft der FC 08 in diese Rolle. Es könnte knapp laufen, wenn Villingen lange hinten die Null hält. Aber natürlich ist Heidenheim der große Favorit.“