Wichtige Punkte, aber noch viel Potenzial: Villingen will nun Aalen entzaubern. Ex-Spieler bejubeln Sieg beim FC 08. Der Termin für die Mitgliederversammlung steht wohl.
OBERLIGA Villingen hat sich mit den 1:0-Siegen gegen Gmünd und am Samstag beim 1. Göppinger SV auf den siebten Rang vorgearbeitet. „Positiv ist die jüngste Punkteausbeute. Wichtig war, dass zuletzt nach elf Gegentreffern in zwei Spielen die Null stand. Auch die Einsatzbereitschaft hat gestimmt“, freut sich Marcel Yahyaijan.
Gleichzeitig betont der Geschäftsführer Sport des FC 08 aber auch, „dass wir noch vieles verbessern müssen. Wir befinden uns weiter in einer schwierigen Lage.“ So sei das 1:0 beim Regionalliga-Mitabsteiger aus Göppingen „kein berauschendes Oberliga-Spiel“ gewesen.
Der Spitzenreiter
Vielleicht steigt dafür am Samstag (14 Uhr) in der MS Technologie-Arena ein Fußball-Fest, wenn Spitzenreiter VfR Aalen in Villingen seine Visitenkarte abgibt. „Nach den beiden Siegen und mit diesem attraktiven Gegner, der auch einige Fans mitbringen wird, hoffe ich auf viele Zuschauer“, weiß Marcel Yahyaijan, dass zuletzt nur noch 367 Fans den 1:0-Heimsieg gegen Gmünd sahen.
Dabei würde vielleicht zum ersten Mal in der Runde nicht der FC 08 unter Zugzwang stehen. „Aalen und der VfR Mannheim duellieren sich ja ganz vorne in der Tabelle. Beide Teams müssen immer gewinnen“, sieht der Geschäftsführer Sport die Nullachter nicht als chancenlos an. „Wenn alle Spieler das ganze Leistungsvermögen abrufen, ist auf jeden Fall etwas drin“, würden die Nullachter gerne Aalen im 13. Spiel die erste Niederlage beibringen.
Dies wäre nicht im Sinne der VfR-Anhänger, die sich am Samstag um 9:07 Uhr in Aalen mit dem Zug in Richtung Villingen aufmachen.
Dann wird wohl auch endgültig der Zeitpunkt für die Mitgliederversammlung feststehen. Wahrscheinlicher Termin ist der Mittwoch, 5. November.
Platz an der Sonne
Unterdessen lösten die beiden Top-Teams ihre Heimaufgaben ohne Probleme. Tabellenführer VfR Aalen schlug den SSV Reutlingen vor 4069 Zuschauern in der Centus-Arena deutlich mit 4:0. Mit diesem Ergebnis fertigte auch Verfolger VfR Mannheim Aufsteiger Türk. SV Singen um Trainerrückkehrer Ali Günes ab – vor allerdings nur 334 Fans im Rhein-Neckar-Stadion.
Der Ex-Nullachter Mokhtar Boulachab war gesperrt. Mannheim hat zwei Punkte Rückstand auf die weiter ungeschlagenen Aalener.
Der Tabellenkeller
Dritter ist weiter das Überraschungsteam aus Essingen. Der Tabellenvierte 1. CfR Pforzheim hat fünf Punkte Vorsprung auf die Nullachter.
Beim GSV wird nach der bereits achten Saisonniederlage vieles in Frage gestellt – selbst Trainerlegende Gianni Coveli, der beim Tabellenvorletzten nun wieder auch als Chefcoach agiert. „Was über viele Jahre mit Mühe aufgebaut wurde, geht jetzt in wenigen Monaten den Bach runter. Verbandsliga – wir kommen“, schreibt Wolfgang Lorenz auf der Göppinger Facebook-Seite.
Schlechter ist nur der FC Denzlingen mit sechs Punkten. Mit Singen (16.) und Türkspor Neckarsulm (12.) sind zwei weitere Aufsteiger in den hinteren Tabellenregionen zu finden. Der Karlsruher SC II um Coach Dietmar Blicker hat sich mit 3:2 beim FSV Hollenbach auf den achten Rang verbessert.
Sautner und Alihoxha
Ach ja – am Sonntag schauten zwei alte Bekannte in der MS Technologie-Arena vorbei: Erich Sautner und Ergi Alihoxha spielten mit dem VfR Hausen bei der Verbandsliga-U21 der Nullachter. „Wenn es gegen die erste 08-Mannschaft gehen würde, dann wäre es für mich ein besonderes Spiel. So aber freue ich mich einfach über den 3:0-Sieg“, sagte Alihoxha, der 102 Spiele im schwarz-weißen Trikot bestritt, dabei neun Tore erzielte. Erich Sautner kam auf 48 Spiele (18 Tore) für den FC 08. „Natürlich verfolge ich schon noch, was in Villingen so passiert“, ärgerte der Filigrantechniker seine Ex-Teamkollegen mit einer Vorlage und dem 2:0-Treffer.