Ibrahima Diakité – mit acht Saisontoren der bislang gefährlichste Torjäger der Nullachter – erzielte beim Villinger Heimsieg über den Freiburger FC am ersten Spieltag den 1:0-Siegtreffer. Foto: Marc Eich

Der FC 08 Villingen bestreitet sein erstes Rückrundenspiel in der Oberliga Baden-Württemberg am Samstag (17 Uhr) auswärts beim Freiburger FC. 08-Coach Marcel Yahyaijan erwartet ein schwieriges Spiel beim Tabellenletzten.

"Man darf sich von dem Blick auf die Tabelle nicht zu sehr blenden lassen. Natürlich stehen die Freiburger dort nicht gut da, aber in den letzten fünf Spielen haben sie zum Beispiel die gleiche Bilanz wie wir", mahnt Marcel Yahyaijan davor, den kommenden Gegner zu unterschätzen. Die Villinger gehen zwar auf dem Papier als Favorit in die erste Partie der Oberliga-Rückrunde, dennoch rechnet man mit einem harten Stück Arbeit.

Favoritenrolle

"Wir wollen natürlich den guten Lauf fortsetzen und in Freiburg gewinnen. Aber das wird uns nur gelingen, wenn wir an die Leistungen gegen Ravensburg und Mutschelbach anknüpfen können", wünscht sich der Villinger Übungsleiter erneut eine konzentrierte und couragierte Leistung seines Teams.

Bilanz spricht für die Villinger

Der 3:1-Sieg beim starken Aufsteiger ATSV Mutschelbach fühlte sich für die Nullachter wie eine Art Befreiungsschlag an. Nun gilt es, dieses Momentum in den letzten Wochen vor der Winterpause aufrechtzuerhalten. Ein Sieg im Breisgau wäre dafür ein wichtiger nächster Schritt. Die Bilanz der letzten Jahre spricht für die Gäste: Die letzten sechs Pflichtspiel-Duelle gingen allesamt an die Nullachter – inklusive des Verbandspokal-Finales 2021. Auch in der Hinrunde der laufenden Saison besiegte man den Freiburger Kontrahenten am ersten Spieltag vor heimischer Kulisse mit 1:0. "Das war eine gute Leistung von uns, bei der das Ergebnis auch höher hätte ausfallen können", erinnert sich Yahyaijan an den 5. August.

Freiburger Formkurve zeigt nach oben

Dennoch ist beim kommenden Gegner Vorsicht geboten. Nur acht Punkte aus 17 Spielen sprechen zwar auf den ersten Blick eine deutliche Sprache, doch das Team von Neu-Chefcoach Benjamin Pfahler hat sich in den vergangenen Wochen stabilisiert. Die beiden bisherigen Saisonsiege ereigneten sich innerhalb der letzten fünf Partien der Hinrunde – ein 1:0 beim 1. FC Rielasingen-Arlen und ein 2:1 in Reutlingen. Auch im Heimspiel gegen das Spitzenteam der SG Sonnenhof Großaspach vor zwei Wochen verkaufte sich der FFC über weite Strecken sehr gut und verlor am Ende nur denkbar knapp mit 1:2.

"Wollen unbedingt gewinnen"

Der Dämpfer folgte allerdings am vergangene Samstag, als man bei den Stuttgarter Kickers mit 1:8 unterging. Kann sich der FFC nach dieser Klatsche schnell wieder fangen? Marcel Yahyaijan traut es dem kommenden Gegner auf jeden Fall zu: "Freiburg hat zwar in meinen Augen Probleme im Spiel gegen den Ball, aber sie haben eine enorme fußballerische Qualität in der Mannschaft. Man kennt sich nach den vielen Duellen in den letzten Jahren natürlich inzwischen gut, wir wissen also, was auf uns zukommt. Wir wollen dieses Spiel unbedingt gewinnen", so der Trainer der Nullachter.

Der Gegner

Mit dem Freiburger FC erwartet die Nullachter ein echter Traditionsverein, der sogar schon eine Deutsche Meisterschaft in den Geschichtsbüchern stehen hat. 1907, zehn Jahre nach der Gründung des Klubs, sicherten sich die Breisgauer mit einem 3:1-Finalsieg über Viktoria Berlin den Meistertitel. Einer der prominentesten Akteure der Vereinshistorie ist der heutige Chefcoach des SC Freiburg, Christian Streich, der beim FFC zunächst in der Jugend und später auch von 1983 bis 1985 und von 1990 bis zu seinem Karriereende 1995 in der ersten Mannschaft spielte. Seit 2019 sind die Breisgauer nach einer dreijährigen Abstinenz wieder in der Oberliga unterwegs, müssen dort allerdings in den vergangenen beiden Spielzeiten schon um den Klassenerhalt bangen. Die Saison 2020/21 beendete man auf dem vorletzten Tabellenplatz, stieg aufgrund des Corona-Abbruchs aber nicht ab. 2021/22 sicherte sich das Freiburger Team am Ende mit einem Punkt Vorsprung vor dem ersten Abstiegsrang denkbar knapp den Verbleib in der Liga.

Schlechtestes Team bislang

Im Vorfeld der Spielzeit 2022/23 gab es für den neuen FFC-Trainer Benjamin Pfahler und seine Mannschaft eine klare Zielsetzung: möglichst schnell nicht mehr um den Klassenerhalt bangen zu müssen, um so junge Spieler ohne Abstiegssorgen entwickeln zu können. Bislang geht diese Rechnung noch nicht auf. Mit nur acht Punkten aus 17 Spielen haben die Freiburger als Tabellenletzter schon jetzt 13 Zähler Rückstand auf das rettende Ufer. Mit 14 eigenen Toren stellt man bislang die schlechteste Offensive der Liga. Und auch die 45 Gegentore, die der FFC bereits kassiert hat, sind gemeinsam mit dem Offenburger FV ligaweit der negative Bestwert.