Die 71. Minute läuft zwischen dem FC 08 und Neckarsulm. Villingens Torhüter Dennis Klose wird zum Pechvogel des Tages, vertändelt den Ball gegen Gästestürmer Lauritz Fischer zum 1:2. Foto: Marc Eich

Misslungener Re-Start in die Oberliga-Restsaison. Gastgeber verteilen vor 300 Zuschauern auf dem Kunstrasen zwei Geschenke.

Eine Woche nach dem Erfolgserlebnis im SBFV-Pokal in Bahlingen weht den Villingern wieder die rauhe Oberliga-Luft um die Nase. Am Samstagnachmittag verloren sie daheim das erste Punktspiel im neuen Jahr gegen die abstiegsbedrohte Sport-Union Neckarsulm mit 1:2 (1:0). In der Tabelle rutschten die Nullachter auf den achten Rang ab.

Die Personalien

Im Vergleich zum Pokalspiel gab es in der Villinger Startformation nur eine Veränderung: Der wiedergenesene Stammkeeper Dennis Klose kehrte zurück für Kevin Ehmann.

Die erste Halbzeit

Neckarsulm überraschte in der ersten Viertelstunde mit einer offensiven Spielweise auf dem Villinger Kunstrasen. Doch in der Abwehr unterliefen der Mannschaft um den neuen Trainer Nikola Grgic in dieser Phase einige Fehler. Eine davon nutzte 08-Angreifer Ibrahima Diakité in der 21. Minute zur 1:0-Führung. Es schien alles nach Plan für die Gastgeber zu laufen.

Doch diese verzeichneten dann bis zur Pause einen Bruch in ihrem Spiel, erspielten sich in diesen Minuten keine nennenswerte Chancen mehr und hatten Glück, als in der 42. Minute Gästestürmer Emmanuel Atutononu McDonald – völlig freistehend – Klose nur in die Arme schoss.

Ein Linienrichter muss aufhören

In der Pause musste einer der beiden Linienrichter aufgrund Kreislauf-Problemen seinen Einsatz beenden. Zufällig war mit Enis Morat ein Schiedsrichter im Friedengrund zur Stelle und sprang im zweiten Durchgang an der Linie ein. 30 Minuten lang hatte deshalb die Halbzeitpause gedauert.

Der zweite Durchgang

Drei Minuten nach Wiederbeginn besaß Diakité eine gute Chance zum möglichen 2:0. Doch Neckarsulm schaffte (50.) den 1:1-Ausgleich. Beim schön herausgespielten Treffer von Atutonouno McDonald hatte die 08-Abwehr ihren Gegenspielern zu viel Platz gelassen. Es war das erste Geschenk an die Gäste.

Das zweite Präsent der Villinger an die Nordwürttemberger folgte in der 71. Minute. Nach einem Rückpass auf Dennis Klose wollte der Villinger Schlussmann das Spielgerät kurz vor der Torlinie mit dem Fuß am heranstürmenden Lauritz Fischer vorbeiziehen, doch Klose blieb hängen – Neckarsulm lag mit 2:1 in Führung.

08-Coach Marcel Yahyaijan stellte in der letzten Viertelstunde auf eine Dreierkette um, aber die Gastgeber konnten konstant keinen entscheidenden Druck mehr aufbauen. Zu allem Überfluss hatten die Schwarzwälder vor einer Verletzung von Georgios Pintidis (84.) ihr Auswechselkontingent schon ausgeschöpft und mussten mit zehn Mann zu Ende spielen. Am Ende stand für den Nullacht eine unnötige 1:2-Heimniederlage.

Trainer-Trennung in Rielasingen

Übrigens: Vor dem Spiel hatte es neue Nachrichten vom Oberligisten 1.FC Rielasingen-Arlen gegeben. Dort gab es nach nur zwei Monaten die Trennung vom Ex-Villinger Assistenzcoach Emanuele Ingrao. Nach Informationen unserer Zeitung soll die Aufgabenverteilung zwischen ihm und seinem Trainerkollegen Claudio Lettieri intern nicht ganz klar gewesen sein. Lettieri trainiert die Rielasinger nun erst einmal allein.

Die Statistik

FC 08 Villingen: Klose – Liserra (55. Stüber), Bruno, Zölle (75. Foulon), Brändle (68. Boulachab – Alihoxha (55. Busam), Albrecht, Pintidis, Tadic – Diakité, Ceylan.Sport-Union Neckarsulm: Bromma, Selz, Lushtaku (83. Marmullaku), Gebert (55. Demir), Grupp, Fischer, Fausel, Neupert, Pander, Atutononu McDonald (90.+2 Rasic).

Tore: 1:0 Diakité (21.), 1:1 Atutononu McDonald(50.), 1:2 Fischer (71.).

Schiedsrichter: Marvin Maier (Windschläg).

Zuschauer: 300.

Die Trainerstimmen

Marcel Yahyaijan, FC 08: „Wir haben gut begonnen, müssen sogar höher führen. Doch danach hatten wir einen Bruch im Spiel, haben aber bis zur Pause nicht viel zugelassen. Beim 1:1 verteidigen wir schlecht. Beim 1:2 müssen wir bereits die Situation vor dem Rückpass auf Dennis Klose besser lösen. Unterm Strich war Neckarsulm heute das spielerisch bessere Team. Alle Spiele in der Oberliga sind eng. In einer Woche wollen wir in Nöttingen wieder punkten.“Nikola Grgic, SU Neckarsulm: „Ein Kompliment an meine Mannschaft, das sie in diesem sehr laufintensiven Spiel bis an ihre Schmerzgrenze gegangen ist. Ich denke, unser Sieg war heute verdient und ist natürlich für uns im ersten Spiel angesichts unserer angespannten Tabellensituation sehr wichtig.“