Im Hinspiel mussten Leon Albrecht (rechts) und Co. gegen Hollenbach um Boris Nzuzi eine 0:1-Niederlage hinnehmen. Foto: Eibner, Schmerbeck

Der FC 08 Villingen kann am Samstag (14 Uhr) mit einem Heimsieg gegen Aufsteiger Hollenbach einen großen Schritt in Sachen "ruhige Winterpause" machen. Danach soll in der neuen Gaststätte gefeiert werden.

Doch einfach wird es gegen den FSV Hollenbach nicht, was auch das 1:0 des Aufsteigers gegen die Nullachter am 13. August zeigt. "Daran erinnern wir uns gerne", sagt FSV-Trainer Martin Kleinschrodt. Aber auch der FC Villingen setzt nach sieben Zählern aus den letzten vier Begegnungen auf Sieg. "Wir wollen das letzte Heimspiel des Jahres natürlich gewinnen", betont 08-Trainer Marcel Yahyaijan.

Personalien und Vorgaben

Dieser setzt am Samstag am dem Rasenplatz in der MS Technologie-Arena auf den Kader, der zuletzt beim 3:3 in Freiburg ein Wechselbad der Gefühle erlebte. Klar, dass die Anzahl der Gegentore zu hoch war. Dazu vergaben die Nullachter viele weitere Chancen. Insgesamt kam aber die Offensive um Torjäger Ibrahima Diakité bei zuletzt neun Treffern in vier Partien immer besser in Schwung. "Eine Stärke von Hollenbach ist die mannschaftliche Geschlossenheit", rechnet Marcel Yahyaijan mit einem Aufsteiger, der vor allem in Sachen Laufbereitschaft und Kampfgeist alles in die Waagschale werfen wird. "Darauf müssen wir uns einstellen", hat der 30-Jährige in Sachen Aufstellung fast die Qual der Wahl. "Mir stehen derzeit 14 Spieler zur Verfügung, die eine Chance auf einen Startelfeinsatz haben", wird der 08-Coach aber im Vergleich zum Spiel beim Freiburger FC wohl Veränderungen vornehmen. "Hollenbach spielt einfach auch einen anderen Fußball."

Der Gegner

Und der FSV Hollenbach? Der stark gestartete Aufsteiger hat nur eines der jüngsten sieben Spiele für sich entschieden, ist somit auf den zwölften Platz abgerutscht. Der FSV ist mit bisher 21 Punkten – der FC 08 (11.) hat als direkter Tabellennachbar 22 Zähler auf der Habenseite – ebenfalls abstiegsgefährdet. Das Hauptproblem der Hollenbacher liegt bei erst 23 Toren und 18 Spielen klar in der Offensive. Einen echten Torjäger besitzt Coach Martin Kleinschrodt nicht. Dazu sind die Kicker aus dem zum hohenlohischen Mulfingen gehörenden Ortsteil nicht gerade in der Fremde eine Macht. Ganze sieben Punkte brachte der FSV bisher aus acht Auswärtsfahrten mit. Nur Freiburg und Offenburg sind in dieser Statistik schlechter. "Uns fehlt es im Angriff etwas an Coolness. Dennoch fahren wir nach Villingen, um in diesem für beide Mannschaften wichtigen Spiel etwas zu holen", setzt Trainer Martin Kleinschrodt dabei auch auf die Rückkehrer Samuel Schmitt und Christoph Rohmer. "Wenn der FC 08 gefühlt 70 Prozent Ballbesitz hat und wir mit 2:1 gewinnen, hätte ich nichts dagegen", verweist der Hollenbacher auf das Debakel der DFB-Elf im ersten WM-Spiel gegen Japan.

Punkte am "Grünen Tisch"?

Möglich ist, dass Hollenbach trotz der jüngsten 1:2-Niederlage gegen Mutschelbach drei Punkte noch gutgeschrieben bekommt. Der ATSV hatte Tobias Stoll eingewechselt, obwohl dieser nicht auf dem Spielberichtsbogen eingetragen war.

Das Saisonziel

Martin Kleinschrodt, der Trainer des Aufsteigers aus Hollenbach, sagte kurz vor der Saison: "Die Stuttgarter Kickers sind für mich der Topfavorit. Absteiger SG Sonnenhof Großaspach wird am Ende auch eine gute Mannschaft zusammenhaben. Den FC Nöttingen schätze ich ebenfalls stark ein. Entscheidend wird sein, wie schnell sich unsere vielen jungen Spieler dem höheren Niveau anpassen."

Der Dietmar Hopp aus Hollenbach

Der erst 1970 gegründete FSV Hollenbach ist das echte "gallische Dorf" unter den Oberliga-Teams. Im Ortsteil der Gemeinde Mulfingen im Hohenlohekreis trifft man auf lediglich 589 Einwohner. Der hauptsächlich von den in Mulfingen ansässigen Sportartikelhersteller Jako und ebm-papst gesponserte Verein spielte bereits zwischen 2010 und 2017 in der Oberliga, erreichte nun im Sommer erneut den Aufstieg in die höchste Fußball-Amateurklasse von Baden-Württemberg. Eng verbunden mit dem Erfolg der Hollenbacher ist der Name Sprügel. Kurt Sprügel ist ein ehemaliger Zweitligaspieler der Würzburger Kickers und Gründer der Firma Jako. Er unterstützt seinen Heimatverein schon sehr lange mit großem finanziellen Engagement. Kurt Sprügel wird teilweise sogar schon mit Dietmar Hopp, dem Mäzen von 1899 Hoffenheim, verglichen. Bruder Karl-Heinz Sprügel ist ebenfalls bereits seit Ewigkeiten beim FSV Hollenbach in verschiedensten Funktionen – Kassierer, Ausschussmitglied, Trainer und Abteilungsleiter – aktiv. Seit mittlerweile 14 Jahren zieht er erfolgreich die Fäden als Teammanager der Holllenbacher. "Ohne ihn wären wir nicht dort, wo wir sind", sagt FSV-Trainer Martin Kleinschrodt.

Einweihung der Gaststätte

Nach dem Heimspiel der Oberliga-Mannschaft des FC 08 gegen den FSV Hollenbach am Samstag (14 Uhr) wird die neue Gaststätte im Bauch der Haupttribüne offiziell eingeweiht. "Es war für uns natürlich sehr wichtig, dass wir unseren Fans und Anhängern endlich wieder einen Anlaufpunkt außer der VIP-Lounge oder dem Kiosk bieten können", freut sich Andreas Flöß, der Vorstand für Technik und bauliche Maßnahmen.