Georgios Pintidis (Nummer 6) lässt sich in der 17. Minute von den Kollegen für seinen Siegtreffer feiern. Foto: Marc Eich

Nach dem 1:0-Heimsieg gegen Normannia Gmünd kann man im Lager des FC 08 Villingen für den Moment wieder durchatmen. Doch die kommenden Gegner versprechen eine große Herausforderung.

Als die Pfeife von Schiedsrichter Niklas Pfau den Heimsieg besiegelte, brachen bei den Akteuren des FC 08 Villingen alle Dämme. „Es war natürlich eine extrem schwere Woche und Aufgabe, nach dem Spiel in Bietigheim-Bissingen wieder in den Alltag zurückzukehren“, betonte Cheftrainer Steffen Breinlinger nach dem 1:0-Erfolg seiner Schützlinge gegen den 1. FC Normannia Gmünd nochmals. „Wir wollten ein komplett anderes Gesicht zeigen“, ergänzte der Coach. Das ist den Nullachtern definitiv gelungen. Allerdings hätte vermieden werden können, wenn nicht sogar müssen, dass der Sieg bis zu jenem Schlusspfiff in Gefahr war.

 

Chancen blieben ungenutzt

Denn die Villinger hätten gut und gerne mit einer deutlich höheren Führung als dem tatsächlichen 1:0-Zwischenstand in die Halbzeitpause gehen können. „Vielleicht ist das in unserer Situation eben so, dass die Chancen einfach nicht reinfallen“, suchte auch Breinlinger vergeblich nach einer Erklärung für die teils schmerzlich vermisste Effizienz seines Teams vor dem gegnerischen Tor. Allein Kevin Müller hätte im ersten Durchgang drei Tore erzielen können. Und auch Marcel Sökler, Leon Albrecht und Christian Derflinger scheiterten aus zum Teil extrem vielversprechenden Abschlusspositionen.

Führung durch Pintidis

Der einzige Treffer der ersten 45 Minuten gelang den Gastgebern nach einer Standardsituation: Ecke Derflinger, Kopfball Georgios Pintidis, 1:0! Es war eine hochverdiente Pausenführung – zumal die enorm diszipliniert verteidigenden Villinger nur selten echte Probleme mit harmlosen Gästen hatten. „Unter dem Strich war das in unserer jetzigen Situation offensiv einfach viel zu wenig“, gab Normannia-Coach Zlatko Blaskic, der sich an der Seitenlinie zwischenzeitlich lautstark mit seinem Gegenüber Breinlinger angelegt hatte, nach der Partie zu.

„Wir sind auch nach den vielen vergebenen Chancen sehr klar geblieben, aber dann ist das Momentum mit der gelb-roten Karte natürlich gekippt“, fasste Breinlinger den zweiten Durchgang perfekt zusammen. Kevin Müller handelte sich nach einem Zweikampf in der eigenen Hälfte seine zweite Verwarnung ein – eine Entscheidung des Unparteiischen, die im Villinger Lager auf wenig Verständnis stieß. In der Folge blieb den Gastgebern nichts anderes übrig, als sich in Unterzahl in jeden Zweikampf zu schmeißen. Als einen „Abnutzungskampf“ bezeichnete Blaskic die letzten 30 Minuten plus Nachspielzeit dieser Partie. Im strömenden Regen verteidigten die Nullachter ihren Friedengrund wacker – und waren durch Konterchancen von Sökler und dem eingewechselten Gabriel Cristilli ihrem zweiten Treffer sogar deutlich näher als die Gäste dem Ausgleich.

„Aller Ehren wert“

Nach einem am Ende des Tages hochverdienten Heimsieg war Steffen Breinlinger sichtlich erleichtert – blickte jedoch sofort auch wieder nach vorne: „Es ist aller Ehren wert, wie die Jungs gekämpft haben. Man hat gesehen, dass wir die drei Punkte unbedingt in Villingen behalten wollten. Jetzt müssen wir in den nächsten Wochen genauso agieren – sowohl, was die defensive Stabilität angeht, als auch das Herausspielen von Chancen Wenn uns das gelingt, dann werden wir auch weiterhin gute Ergebnisse erzielen.“

Eine leichte Aufgabe wird das für die Nullachter definitiv nicht werden. Am kommenden Samstag (14 Uhr) geht man beim Tabellenvorletzten in Göppingen sicherlich als Favorit in die Partie. Doch danach warten mit Aalen und Mannheim die beiden bis dato besten Mannschaften der Oberliga als nächste Gegner. Um in ihrer aktuellen Verfassung gegen diese Top-Teams zu bestehen, wollen und müssen die Villinger auf dem Auftreten gegen Gmünd aufbauen.