Auch auf die Spielführer Dragan Ovuka (FC 08, links) und Tobias Bertsch (Rielasingen) wird es ankommen. Foto: Marc Eich

Für Rielasingens Trainer Michael Schilling ist das Derby "kein besonderes Spiel", für einige Spieler dagegen schon. Am Freitag treffen sich viele ehemalige Teamkollegen auf der Talwiese.

1. FC Rielasingen-Arlen – FC 08 Villingen (Freitag, 18.30 Uhr). Wenn die Nullachter den Rielasinger Kunstrasen betreten, geht es auch um die Vormachtstellung im südbadischen Amateurfußball – unterhalb der Regionalliga. Der FC 08 ist derzeit mit 22 Punkten aus zwölf Spielen als Tabellensechster die Nummer 1 aus Sicht der SBFV-Oberligisten, Rielasingen folgt dahinter mit 21 Zählern auf dem achten Rang. "Das spielt für mich aber keine Rolle", sagt 08-Coach Marcel Yahyaijan und lacht.

Die beiden Ziele

Ähnlich sieht es Michael Schilling. "Das ist nicht wichtig. Für uns geht es darum, möglichst nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben. Zudem steht die Ausbildung der jungen Spieler im Mittelpunkt", betont der Rielasinger Trainer.

Der 17. November 2019

Klar, dass die seit 17. November 2019 – 2:3 gegen Nöttingen – auf dem eigenen Kunstrasen ungeschlagenen Rielasinger gegen die Nullachter die Heimpunkte 14, 15 und 16 einfahren wollen. "Wir möchten unsere Spielweise durchbringen", weiß Michael Schilling um die Stärken der Villinger. "Die Nullachter haben gute und zum Teil fertige Neuzugänge geholt, wollen um den Aufstieg mitspielen", schiebt der Coach den Nullachtern die Favoritenrolle zu. Dass die Rielasinger nicht nur auf der heimischen Talwiese eine Macht sind, bewies zuletzt das 1:1 in Ravensburg. Dabei spielte Gianluca Serpa – wie bisher immer – durch. Daniel Niedermann – ebenfalls ein Ex-Nullachter – wurde eingewechselt. "Gianluca Serpa ist enorm wichtig für unsere Mannschaft – auf und neben dem Platz", sieht Michael Schilling den ehemaligen Villinger als Schlüsselspieler an. Daniel Wehrle kam bisher aufgrund von Verletzungsproblemen nur zu zwei Kurzeinsätzen. "Er ist aber seit Montag wieder im Training, wird wohl am Freitag auf der Bank sitzen", verrät der Rielasinger.

Auch Stürmer Stephan Ohnmacht – der vierte Rielasinger mit 08-Vergangenheit – spielte bisher keine große Rolle.

Das Wiedersehen

Auf der anderen Seite trugen Nedzad Plavci, Thomas Kunz und Frederick Bruno schon das Trikot der Rielasinger. "Man kennt sich eben", beobachtet Marcel Yahyaijan zudem oft den Oberliga-Kontrahenten auf der Talwiese. Und was sind die wichtigsten Erkenntnisse des 29-Jährigen? "Rielasingen hat erst einmal einen kleinen Lauf, hat seit fünf Spielen nicht mehr verloren. Das Team lebt von der Leidenschaft, von der Einsatzbereitschaft. Die sind gerade einfach gut drauf", erwartet der 08-Trainer eine schwere Aufgabe. "Dabei ist der Kunstrasen ein sehr großer Vorteil. Die Rielasinger trainieren immer auf diesem, treffen dann eben in den Spielen oft auch die richtigen Entscheidungen", wird der A-Lizenz-Inhaber seine Schützlinge deshalb auch noch in einer Kunstraseneinheit auf das Derby vorbereiten.

Nur Bruno muss passen

Aufpassen müssen die Villinger besonders auf Albert Malaj, der schon fünf Treffer erzielt hat. Die Stärke der Rielasinger ist aber die Defensive. Die Hegauer kassierten in zwölf Spielen nur zwölf Gegentreffer. "Wir wollen natürlich diese starke Heimserie der Rielasinger beenden", weiß Marcel Yahyaijan, dass eine frühe Führung seiner Elf sehr in die Karten spielen würde.

In Sachen Aufstellung hat der 08-Coach die Qual der Wahl. Bis auf Frederick Bruno (Aufbautraining) sind alle Mann an Bord.