Die Nullachter bejubelten am Samstag gegen Neckarsulm einen verdienten 4:0-Heimsieg. Foto: Michael Kienzler

Ein besonderer Dreierpack, drei wichtige Punkte, drei Belohnungen: Villingen bleibt nach dem auch in dieser Höhe verdienten 4:0-Sieg gegen überforderte Neckarsulmer vorne dabei.

FC 08 Villingen – Sport-Union Neckarsulm 4:0 (0:0). Während sich Torwart Andrea Hoxha nach seinem fünften Shutout in dieser Oberliga-Saison – Spiel ohne Gegentor – in der Lounge der MS Technologie-Arena eine gefüllte Hähnchenbrust mit Reis – die erste Belohnung – gönnt, gibt 08-Trainer Marcel Yahyaijan seinen Spielern bis zum Dienstag frei. "Das haben sich die Jungs nach dieser Leistung verdient." Und zuvor – die dritte Belohnung für den achten Saisonsieg im 15. Spiel – "sollen die Jungs den Samstagabend genießen".

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Der Dreh- und Angelpunkt

Da wird sich auch Erich Sautner nicht zweimal bitten lassen. Der Spieler mit der Rückennummer 27 war wieder einmal der Dreh- und Angelpunkt im Offensivspiel der Nullachter. "Davon träumt man als Spieler", sagte der 29-Jähre kurz nach dem Abpfiff mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Sautner hatte nicht selbst seinen ersten Dreierpack seit A-Jugend-Bundesliga-Zeiten beim SC Freiburg geschnürt, sondern der offensive Mittelfeldspieler hatte auch das 3:0 durch Kapitän Dragan Ovuka per Freistoß vorbereitet.

Bak und Peters

Mit dem zweiten Saisontreffer des Spielführers war nach 66. Minuten eine Partie entschieden, die einseitiger kaum verlaufen hätte können. Schon in einer aufgrund von vielen Unterbrechungen zerfahrenen ersten Hälfte hätten der für Kamran Yahyaijan in die Startelf gerückte Volkan Bak (11.) oder der erneut agile, im Abschluss aber weiter glücklose Lhadji Badiane (26., 36.) die Villinger in Führung bringen können. Auf der anderen Seite hatten Patrick Peters, der für den noch angeschlagenen Nico Tadic von Beginn an spielte, und Co. gegen die nur verteidigenden Gäste keinerlei Probleme.

"Der Dosenöffner"

Bei diesen leistete sich zu Beginn der zweiten Halbzeit Marc Mägerle ein Handspiel. Schiedsrichterin Sonja Reßler zeige sofort auf den Punkt. Da Kamran Yahyaijan – 16 verwandelte Elfer in Folge – auf der Bank saß, schnappte sich Erich Sautner (47.) den Ball, hämmerte das Leder halbhoch in die Maschen. "Das war der Dosenöffner", sah Yahyaijan danach eine Villinger Mannschaft, die weiter den Vorwärtsgang einlegte. Die nun auch spielerisch deutlich verbesserten Nullachter ließen Ball und Gegner laufen. Dass Sautner (50.) dann sogar eine Ecke direkt verwandelte, passte zu einem gelungenen Auftritt. "Von den bisher 27 Toren sind neun nach Standards gefallen. Da muss ich meinem Co-Trainer Matthias Uhing ein großes Lob aussprechen", freut sich der Cheftrainer riesig, dass die Arbeit in den Trainingseinheiten in den Spielen immer mehr Früchte trägt. Nach dem 3:0 durch Ovuka war es Sautner (82.) vorbehalten, nach einer Vorlage von Mokhtar Boulachab den Endstand zu besorgen.

Tor-Geilheit

"Am Ende haben wir den Fußball gespielt, den ich mir grundsätzlich vorstelle", lobte Marcel Yahyaijan seine Schützlinge nicht nur für "das permanent hohe Anlaufen. Wir waren auch nach dem 4:0 weiter geil darauf, Tore zu schießen. Und wir haben fußballerische gute Lösungen gefunden, waren mit und ohne Ball immer anspielbar." Und die Neckarsulmer? Eine Ecke, eine Chance – Mauro Chiurazzi (73.) klärte vor nur 350 Zuschauern kurz vor der Torlinie – und viele Fouls. Klar, dass Coach Marcel Busch sichtlich enttäuscht von seinen Mannen war.