Chance überzeugend genutzt, das nächste Schlüsselspiel vor den Augen: Villingen und Coach Steffen Breinlinger wollen nun Mitabsteiger Göppingen noch tiefer in die Krise schicken.
OBERLIGA War der Sieg des Willens auch die Wende zu mehr (defensiver) Konstanz? Dies hofft nicht nur Steffen Breinlinger nach dem überzeugenden 1:0-Heimsieg gegen Abstiegskandidat Gmünd. „Wir haben als Gemeinschaft ein anderes Gesicht gezeigt“, ist der 08-Coach davon überzeugt, dass seine Elf am kommenden Samstag bei Göppingern, die tief in der Krise stecken, nachlegen.
Steffen Breinlinger
„Unser Start und der von Göppingen zeigt, dass Regionalliga-Absteiger in der Oberliga nicht automatisch vordere Plätze gebucht haben. Es muss immer das Gesamtpaket passen“, ist der 42-Jährige aber auch davon überrascht, dass sich der 1. Göppinger SV mit nur acht Punkten nach elf Spieltagen auf dem vorletzten Tabellenplatz wiederfindet. Am Samstag setzte es für Klotz-Nachfolger Pavlos Osipidis und seine Mannschaft vor knapp 700 Zuschauern eine 0:2-Niederlage an der Reutlinger Kreuzeiche. „An der Qualität der Göppinger liegt es nicht“, sieht Breinlinger den nächsten Gegner der Nullachter weiter personell gut aufgestellt.
Die Nackenschläge
Die Friedengrund-Kicker haben sich mit dem vierten Saisonsieg auf den elften Rang verbessert. Dabei mussten die Villinger gegen Gmünd nicht nur gegen den Regen und den Wind ankämpfen, sondern auch im Spiel warteten einige Nackenschläge.
„Zunächst haben wir unsere vielen Chancen schlecht verwertet, dann mussten wir lange in Unterzahl nach der Gelb-Roten-Karte für Kevin Müller (57.) spielen“, kann Breinlinger den Platzverweis immer noch nicht nachvollziehen. „Das war brutal hart. Wir haben aber die Situation angenommen und hatten auch in Unterzahl die besseren Chancen“, lobt der Coach seine Spieler für einen „kollektiv starken“ Auftritt.
Das Hammerprogramm
Steffen Breinlinger weiß, dass der FC 08 nun nachlegen muss. Nach der Fahrt an die Göppinger Hohenstaufenstraße warten die Duell gegen die beiden Oberliga-Topmannschaften VfR Aalen (18. Oktober) und VfR Mannheim (26. Oktober). „Ich freue mich auf diese Spiele“, blickt der 42-Jährige mit großer Zuversicht auf die kommenden Aufgaben.
Positiv stimmt, dass die Nullachter weiter personell fast aus dem Vollem schöpfen können. Bis auf den in Göppingen nun gesperrten Kevin Müller stehen alle Spieler zur Verfügung. Verletzungsprobleme gibt es im Friedengrund im Herbst 2025 keine, selbst muskuläre Probleme sind die Ausnahme. „Die Spieler und wir tun auch vieles dafür“, sagt Breinlinger.
Die Lage der Liga
Göppingen ist also bisher die negative Überraschung der Saison. „Wir haben es nicht geschafft, genügend Druck aufzubauen. Glückwunsch an Reutlingen“, wartet SV-Trainer Pavlos Osipidis nach dem 0:2 weiter auf seiner ersten Dreier als Chefcoach. Der letzte GSV-Sieg datiert vom 22. August – noch unter Trainer Mario Klotz, der kurz danach entlassen wurde. So geht Megakrise. Der 1. Göppinger SV und Klotz haben übrigens den ursprünglich noch bis zum 30. Juni 2026 laufenden Vertrag in beiderseitigem Einvernehmen zwischenzeitlich aufgelöst.
An der Tabellenspitze hat der VfR Aalen (3:0 vor 402 Zuschauern beim Türk. SV Singen) den VfR Mannheim (1:2 beim Karlsruher SC II) abgelöst. Der 1. CfR Pforzheim (0:0 gegen den FC Nöttingen) hat als Vierter bereits acht Punkte Rückstand auf Aalen, das als einziges Oberliga-Team noch keine Niederlage kassiert hat. Dritter ist mit dem TSV Essingen die positive Überraschung der bisherigen Runde.
Der Ex-Nullachter Cristian Gilés markierte übrigens beim 3:1 von Türkspor Neckarsulm gegen Bissingen einen Dreierpack.