Die B-Junioren des FC 08 Villingen haben bei der 2:6-Niederlage gegen den SV Gonsenheim erneut Lehrgeld bezahlt. Die Unterschiede zwischen der DFB-Nachwuchsliga und der Oberliga sind in vielerlei Hinsicht enorm.
Verglichen mit der Abreibung der ersten Mannschaft des FC 08 Villingen gegen Eintracht Frankfurt II (0:6) fühlte sich die Niederlage der B-Junioren des FC 08 in der DFB-Nachwuchsliga gegen den SV Gonsenheim nicht ganz so klar an. Dazu war die erste Halbzeit über weite Teile zu ausgeglichen.
Gleichzeitig ist schon festzustellen, dass der Sprung von der Oberliga in die DFB-Nachwuchsliga ein sehr großer ist. Das war Trainer Mike Duffner aber auch schon vor dem Gonsenheim-Spiel klar, als er die entscheidenden Kleinigkeiten ansprach, bei denen die Nullachter noch Probleme haben: Die Wachsamkeit bei seitlichen Einwürfen, die Freistöße aus dem Halbfeld.
Die Standards
Und natürlich die Eckbälle. In der Oberliga waren die Nullachter eher eine großgewachsene Mannschaft und hatten hier defensiv entsprechend kaum Probleme. In der DFB-Nachwuchsliga ist das ein anderes Thema.
Das wurde auch gegen Gonsenheim ersichtlich. Die zwei richtungsweisenden Tore der Partie erzielten die Rheinhessen nämlich nach Eckbällen. Beim 0:1 habe man sich „blöd“ angestellt, wie Duffner im Nachhinein verärgert zugab. Viel zu weit weg sei sein Team nach diesem toll getretenen Eckball von den Gegenspielern gewesen.
Das 1:3 fiel dann nach einem kurz ausgeführten Eckball. „Da sind wir nicht wach gewesen. Man merkt, dass meine Jungs manchmal noch mit diesem Tempo, mit dieser Schnelligkeit auch mal überfordert sind“, so Duffner.
Die Intensität
Diese Schnelligkeit und die starke Physis der Gonsenheimer kam auf dem großen Naturrasen-Platz in der MS Technologie-Arena noch einmal mehr zur Geltung. „Geplant war das nicht wirklich. Das war unter der Woche nicht so perfekt kommuniziert mit dem DFB. Deswegen haben wir im Stadion gespielt“, verrät Duffner.
Im Stadion zu spielen, dies sei ein „geiles Feeling“. Klar sei aber auch: „Das war brutal intensiv, das hast du beim Gegner auch gemerkt. Nach 20, 30 Minuten war schon eine gewisse Erschöpfung zu sehen, nach 60 Minuten auch.“ Im Gegensatz zur Oberliga – dort werden 80 Minuten gespielt – beträgt die Spielzeit in der DFB-Nachwuchsliga zudem 90 Minuten.
Aufgrund dieser Faktoren wurde das Spiel gegen Gonsenheim ab Mitte der zweiten Halbzeit vogelwild. Beide Mannschaften wirkten erschöpft, worunter die Entscheidungsfindung litt. Das war insbesondere bei den Nullachtern zu sehen und führte zu einfachen Gegentoren.
Das Zocker-Gen
Positiv ist, dass die B-Junioren des FC 08 immer für gute Unterhaltung sorgen, weil sie diverse Zocker-Typen in ihren Reihen haben. In der Oberliga war das sehr erfolgreich. „Hier in der NLZ-Liga wird jeder Fehler – wenn das nicht klappt – bestraft“, sagt Mittelfeldspieler Bilali Kakpe.
Er ergänzt: „Wir haben versucht, hinten raus zuspielen, was aber nicht unbedingt die Lösung war auf diesem Platz, weil wir nicht eingespielt waren und weil wir nie auf Rasen trainiert haben in letzter Zeit.“
Mike Duffner sagt dazu: „Auf diesem Platz muss man einfach wissen, dass man es nicht so schön spielen kann wie auf dem Kunstrasen.“ Stellenweise sei seinen Spielern der Gedanke gekommen: „Ja, das geht ja doch.“ Ein Irrglaube, wie sich in einigen Situationen herausstellte.
Bilali Kakpe bilanzierte nach dem Spiel frustriert: „Es hätte auch höher ausgehen können. Wir trainieren genug, aber es reicht nicht.“ Duffner meint: „Wir haben alle Bock auf die DFB-Nachwuchsliga, aber wir müssen noch ein bisschen mehr dafür tun und erkennen, dass Fehler eiskalt bestraft werden.“ Es helfe nur intensives Training.