Seit Beginn der Woche bereitet sich die australische Faustball-Nationalmannschaft in Unterhaugstett auf die am Wochenende beginnende WM in Winterthur vor. Foto: Geideck

Trainingslager: Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft im schweizerischen Winterthur

Exotischer geht es wohl nicht mehr: Die Faustball-Nationalmannschaften von Australien und Neuseeland sowie der TV Unterhaugstett und die Spvgg Weil der Stadt tragen am Donnerstag, 8. August, ein Turnier aus. Beginn ist um 17 Uhr im Weil der Städter Faustballstadion an der Jahnstraße.

Die beiden Nationalmannschaften vom anderen Ende der Welt nutzen das Turnier als Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft, die ab dem kommenden Wochenende im schweizerischen Winterthur ausgetragen wird. Schon seit Beginn der Woche haben die Teams aus Australien und Neuseeland Quartier im Vereinsheim des TV Unterhaugstett bezogen und trainieren auf dem dortigen Sportgelände am Egarten.

TVU in Bundesliga geführt

Der Standort wurde nicht zufällig ausgewählt: Der australische Nationalcoach Thomas Helber stammt aus Weil der Stadt und führte einst den TV Unterhaugstett als Trainer von der Bezirks- in die Bundesliga. Zudem spielte er lange Jahre für die Spvgg Weil der Stadt in der Bundesliga und holte mit dem Verein zuletzt 2011 die deutsche Ü55-Meisterschaft. "Ich habe immer gesagt: Wenn ich mal so ein großes Projekt habe, dann sollen auch meine beiden Vereine davon profitieren", betont Helber das Zustandekommen dieses ungewöhnlichen Turniers.

Profitieren sollen aber nicht nur der TV Unterhaugstett und die Spvgg Weil der Stadt, sondern auch die Nationalmannschaften aus Australien und Neuseeland. Beide Länder besitzen erst seit wenigen Jahren einen Faustball-Verband und sind nach wie vor absolute Entwicklungsländer in dieser Sportart. Während es in Deutschland rund 50 000 aktive Faustballspieler gibt, sind es in Australien nur 80 – mitunter verteilt auf verschiedene Zeitzonen. Vor Publikum zu spielen ist für Helbers Team noch Neuland. Da aber bei der WM in Winterthur bis zu 8000 Zuschauer erwartet werden, soll das Turnier in Weil der Stadt – das erste offizielle Spiel der Australier auf europäischem Boden – den Spielern einen kleinen Vorgeschmack geben. "Ich hoffe daher, dass ein paar Zuschauer kommen werden", sagt Helber.

Auch sportlich qualifiziert

Neuseeland und Australien hätten sich zwar als Erst- und Zweitplatzierte der Asia Pacific Championship vor Indien und Samoa auch rein sportlich für die WM in Winterthur qualifiziert. Da der Schweizer Verband aber die bislang größte Weltmeisterschaft austragen wird, an der 18 statt nur 14 Nationen teilnehmen, sind ohnehin alle Mannschaften dabei, die an ihr teilnehmen wollen – und sich das auch leisten können.

Philipp Kübler nicht dabei

Neuseeland befindet sich in der ansonsten rein europäischen Vorrundengruppe C mit Tschechien, Polen, Serbien und Belgien. Australien trifft in der Gruppe D auf Dänemark, Namibia, Japan und die Niederlande. Favorit Deutschland, bei dem der Calwer Philipp Kübler nicht den Sprung in den WM-Kader geschafft hat, tritt in der Gruppe A gegen Österreich, Argentinien und Italien an. Gastgeber Schweiz mit dem Calwer Schlagmann Raphael Schlattinger bekommt es in der Gruppe B mit Brasilien, Chile und den USA zu tun.

Ziel der Australier ist es vor allem, nicht Letzter bei der WM zu werden. Nationalcoach Helber: "Platz 14 von 18 wäre eine tolle Geschichte."