Hat Trainerin Elke Schöck (Mitte) die richtige Taktik parat, um den TSV Calw erneut ins Finale um die deutsche Meisterschaft zu führen? Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder Bote

Faustball: Frauenteam des TSV Calw will bei der deutschen Meisterschaft in Schneverdingen kämpfen bis die Heide wackelt

Sechs Mannschaften, sechs Titelanwärter. Wenn es am Wochenende in Schneverdingen in der Lüneburger Heide für die besten Frauen-Faustballteams der Nation um die deutschen Meisterschaft geht, dann ist der TSV Calw als Titelverteidiger dabei.

Als Titelverteidiger anzureisen heißt allerdings nicht, dass die "Löwinnen" auch als Favorit ins Turnier starten.

In der niedersächsischen Faustball-Hochburg Schneverdingen sind vielmehr die "Heidschnucken" des heimischen TV Jahn Schneverdingen, der Rekordmeister Ahlhorner SV sowie natürlich die in glänzender Form aufspielenden "Pink Ladies" vom TSV Dennach die heißen Anwärter auf den Titel.

Kapitänin Sandra Janot durchaus zuversichtlich

"Wer weiß? Wenn wir unser Leistungsvermögen abrufen können, ist mit uns immer zu rechnen", meint Sandra Janot, die Spielführerin und "Löwenkönigin" ihres Teams.

Die 29-Jährige weiß sehr wohl, dass die Vorzeichen nicht so gut stehen wie im vergangenen Jahr, als der TSV Calw die Südstaffel der 1. Bundesliga beherrscht hatte und als klarer Titelanwärter nach Ahlhorn gereist war, wo es dann auch nach zuvor 17 vergeblichen Anläufen endlich mit der ersten deutschen Meisterschaft geklappt hat.

Damals standen neben Henriette Schell noch zwei weitere Weltmeisterinnen in der Aufstellung. Doch Annika Bösch kehrte nach dem Coup in ihre nordische Heimat zurück und spielt jetzt in Schneverdingen. Stephanie Dannecker war damals topfit, in diesem Winter aber setzte sie komplett aus, um ihre langwierige Schulterverletzung auszukurieren. Die in den vergangenen Jahren überragende Schlagfrau trainierte zwar zuletzt vorsichtig mit, fährt aber diesmal als Betreuerin und Edelfan mit in die Lüneburger Heide.

"Die anderen Spielerinnen sind aber alle fit und bereit für die Medaillenjagd. Unser Physiotherapeut Philipp Löwe hat ganze Arbeit geleistet", erklärt Sandra Janot. "Die Stimmung ist gut, und nach der eher inkonstanten Runde sind wir jetzt heiß auf die deutsche Meisterschaft."

Physiotherapeut Löwe macht "Löwinnen" fit

Das sind sicher auch die Vorrundengegnerinnen des TSV Calw, allen voran der TV Jahn Schneverdingen, Nord-Meister und mit einer bärenstarken Mischung aus erfahrenen Weltmeisterinnen und den besten Juniorenspielerinnen Deutschlands gespickt. "Der SV Moslesfehn ist das wohl kampfstärkste Team der Liga", schätzt Sandra Janot.

Die Niedersächsinnen hatten nach einem großartigen Hallenrunden-Endspurt und einem Sieg gegen den TSV Jahn Schneverdingen am letzten Spieltag der regulären Runde noch das Ticket zur Endrunde um die deutsche Meisterschaft gelöst.

"Wir müssen auf der Hut sein, keine Schwachstellen zeigen und möglichst wenig Eigenfehler zulassen", warnt Antreiberin Sandra Janot, "denn das werden unsere Gegnerinnen schmerzlich bestrafen. Wir haben einen Löwenhunger auf den Titel."