Bernd Bodler: Auch gegen das Tabellenschlusslicht war voller Einsatz gefragt. Foto: Kraushaar

Faustball: Bundesliga-Aufsteiger gewinnt 5:1 in Wünschmichelbach und beendet erste Halbrunde auf Platz zwei. 

TV Wünschmichelbach – TSV Calw 1:5 (6:11, 6:11, 11:3, 8:11, 8:11, 12:14). Dieser Sieg beim TV Wünschmichelbach musste unbedingt her. Damit haben die Erstliga-Faustballer des TSV Calw nicht nur den Klassenerhalt in der Tasche, sondern sogar die Chance auf das Erreichen der Endrunde um die deutsche Meisterschaft.

Bloß den Gegner nicht unterschätzen, so lautete das von Kapitän Raphael Schlattinger ausgegebene Credo zum Gastspiel beim Schlusslicht TV Wünschmichelbach.

Die Calwer, die ohne den berufsbedingt verhinderten Nick Stoll in den Odenwald fuhren, hielten sich daran. Auf dem Sportplatz des Weinheimer Stadtteils stand mit Philipp Kübler (Mitte), Lukas Gruner und Mathias Zierer ein abgeklärtes Trio in der Abwehr, den Angriff übernahmen die hervorragend harmonierenden Bernd Bodler und Raphael Schlattinger.

Der Gast legte auch gleich mal ganz flott vor: 11:6 stand es nach gut zehn Minuten. Auch im zweiten Satz zog der TSV Calw im Eiltempo davon. Bei 8:3 kam Nico Stoll für Bernd Bodler, so dass der 34-jährige Routinier seine Kräfte schonen konnte. Erneut hatte das Team aus "Wü’bach" keine Chance, zumal Raphael Schlattinger in dieser Spielphase eine nahezu hundertprozentige "Versenk-Quote" erreichte und die ganze Mannschaft souverän lieferte.

Anders lief es im dritten Abschnitt – einem Calwer "Blackout-Satz": Der TSV gönnte sich eine Auszeit, besonders die Offensiv-Männer waren für einen Moment von der Rolle. Schlattinger versiebte die Angaben, Stoll haute vom Rückschlag in die Leine. Ohne großes eigenes Zutun gewann der TVW diesen Satz klar, ehe es in die obligatorische, jeweils nach drei Sätzen fällige Zehn-Minuten-Pause ging.

Dass an diesem Tag keine zweite Pause mehr eingelegt werden musste, hatte einen einfachen Grund: Die Calwer, erneut mit dem erfahrenen Bodler im Angriff, geigten nun wieder konzentriert und souverän gegen den Abstiegskandidaten auf. Der Ball lief wie am Schnürchen. Zwei 11:8-Satzgewinne für die Gäste und ein knappes 14:12 besiegelten den fünften Sieg in Serie für die TSV-Männer und die siebte Niederlage für den Gastgeber.

Nach der Vorrunde stehen der unbesiegte TSV Pfungstadt (14:0 Punkte), der TSV Calw (10:4), TV Schweinfurt-Oberndorf und der FBC Offenburg (beide 8:6) in der oberen Tabellenhälfte. Diese vier Mannschaften kämpfen nun an drei weiteren Spieltagen um die drei Tickets zur DM-Endrunde in Ahlhorn/Niedersachsen.

In die Abstiegsrunde gerutscht sind TV Vaihingen/Enz (8:6) und TV Käfertal (6:8). Sie dürften die beiden Abstiegsplätze jedoch voraussichtlich dem MTV Rosenheim (2:12) und dem TV Wünschmichelbach (0:14) überlassen.

Für den TSV Calw und seine Fans ist ein kleiner Traum wahr geworden. Doch jetzt wird es erst richtig spannend: Am nächsten Samstag, 23. Juni, genießen die "Löwen" Heimrecht in Altburg gegen den TV Oberndorf. Es folgt eine Woche später am 30. Juni, das Spiel beim FBC Offenburg. Am 21. Juli folgt dann noch die Auswärts-Hürde beim TV Pfungstadt. Spätestens dann steht fest, ob der Bundesliga-Neuling den "Durchmarsch" zur deutschen Meisterschaft (18./19. August) schafft.

TSV Calw: Raphael Schlattinger, Bernd Bodler, Nico Stoll, Lukas Gruner, Mathias Zierer, Philipp Kübler.