So sieht ein Erfolgsteam aus: Die Dennacher Frauen holten sich überlegen den Titel des Deutschen Meisters. Foto: BFBL/Schönwandt Foto: Schwarzwälder Bote

Faustball: Freudentränen bei Dennacher Frauen nach dem Gewinn der deutschen Meisterschaft / Junge Spielerinnen überzeugen

Besser hätte es für die erfolgsverwöhnten Faustballerinnen des TSV Dennach bei der Endrunde um die deutsche Meisterschaft im niedersächsischen Ahlhorn nicht laufen können.

Bei prächtigem Sportwetter, einer großartige Kulisse mit über 1700 Zuschauern am Final-Sonntag feierten die Dennacherinnen auf dem satten Grün des Center Courts das erhoffte Comeback an Deutschlands Spitze seit 2015. Zwei klare Siege für die Schwarzwälderinnen reichten, um bei der Meisterschaftsendrunde wieder den Thron zu erklimmen. Finale: Ahlhorner SV – TSV Dennach 1:3 (9:11, 11:6, 6:11, 8:11). Mit einem über weite Strecken souveränen Auftritt gegen den Nord-Meister und Gastgeber Ahlhorner SV erweiterte der amtierende Europapokalsieger seine ansehnliche Titelsammlung.

Im ersten Satz dominierte die gewohnte Starting Five der "Pink Ladies" mit Sonja Pfrommer, Fenja Stallecker (Angriff), Anna-Lisa Aldinger (Mitte), Laura Schinko und Tabea Kälber eindeutig. Die Ahlhornerinnen kamen nicht richtig ins Spiel. Sicher mit 10:5 führte der TSV Dennach, ehe Sonja Pfrommer zum 11:9 den Sack zuschnürte. Dann aber kamen die Norddeutschen mit dem starken Offensivduo Pia Neuefeind und Imke Schröder. Drei Ballgewinne in Folge sorgten für einen 5:2-Vorsprung, der TSV Dennach war nicht in der Lage zu kontern: Satzausgleich. Ein unerwarteter Schachzug des Trainers sorgte dafür, dass die Begegnung aber nicht zugunsten des Gastgeberteams kippte: Kuno Kühner holte die starke 17-jährige Tabea Kälber vom Feld, beorderte Zuspielerin Anna-Lisa Aldinger nach außen und stellte die ebenfalls erst 17-jährige Elena Kull ins Zentrum. "Wir hatten zu viele Eigenfehler, und uns ging die Courage verloren", beobachtete Kuno Kühner. "Es war einfach so, dass ich in dieser entscheidenden Phase etwas ändern musste. Dann hat Susi drei schwere Bälle rausgestochen." Mit Susi ist Weltmeisterin Anna-Lisa Aldinger gemeint, die schon so oft den Unterschied ausmachte. Der Ahlhorner SV kam mit der neuen Aufstellung gegenüber gar nicht zurecht. ASV-Angreiferin Pia Neuefeind musste mehr riskieren, produzierte dadurch zu viele Fehler. Auch die Brasilianerin Isabella Moccelin-Lucchin im blauweißen Trikot fand kein Mittel gegen die "Pink Ladies", die mit traumwandlerischer Sicherheit punkteten und ganz locker, wenn auch nicht überdeutlich, gewannen.

"Wir hatten viele Veränderungen in der Mannschaft in letzter Zeit. Super, dass wir hier schon zeigen konnten, welche Fortschritte wir mit unseren Küken machen", freute sich Anna-Lisa Aldinger über die Erweiterung ihrer Titelsammlung. Tatsächlich konnten die Verstärkungen Laura Schinko und Fenja Stallecker in diesem Sommer ebenso überzeugen wie die Teenager Elena Kull und Tabea Kälber. Sie alle vergossen Freudentränen über ihren ersten Meistertitel.

"Das war wirklich gut – eine rundum gelungene, geschlossene Leistung der gesamten Mannschaft. Das beginnt an der Außenlinie mit Spielerinnen wie Lena Wahl, die das Wasser bringen und anfeuern, auch wenn sie nicht spielen, und geht auf dem Feld weiter", meinte der überglückliche Kuno Kühner.

"Ich bin froh, dass die Feldsaison nun vorbei ist. Die hat für uns aufgrund des Weltpokals schon im März begoinnen, und dann gab es noch die Doppelbelastung für unsere Nationalspielerinnen Sonja Pfrommer und Anna-Lisa Aldinger. Jetzt ist bis Oktober erst mal Ruhe angesagt."