Die deutsche Nationalmannschaft ist bei der Weltmeisterschaft ihrer Favoritenrolle von Anfang an voll gerecht geworden und hat sich im Endspiel gegen die Auswahl des Gastgeberlands Österreich klar in drei Sätzen durchgesetzt. Fotos: Spille/DFBL Foto: Schwarzwälder Bote

Faustball: TSV Dennach und TSV Calw hat jeweils zwei Weltmeisterinnen / Glatter 3:0-Sieg im Endspiel gegen Österreich

Geschafft – und wie. Die deutsche Nationalmannschaft der Frauen besiegte im Endspiel der Faustball-Weltmeisterschaft Österreich mit 3:0 Sätzen. In der deutschen Auswahl standen jeweils zwei Spielerinnen des TSV Calw und des TSV Dennach.

Das Finale war fast schon gelaufen, ehe es überhaupt begonnen hatte. Beim überraschend deutlichen 3:0 (11:4, 11:3, 11:7) gegen die Auswahl aus Österreich ließen die Deutschen in den beiden ersten Sätzen nur sieben Gegenpunkte zu. Der Rest war Formsache.

Das Team aus dem Land des Gastgebers wollte sich so gut wie möglich wehren, doch gegen den großen Turnierfavoriten war kein Kraut gewachsen. In absolut überragender Form präsentierte sich in Grieskirchen einmal mehr die Calwer Schlagfrau Stephanie Dannecker.

Der österreichische Verband hatte das WM-Turnier, das für 2020 in Chile und 2021 zunächst in der Schweiz geplant war, aufgrund der Corona-Pandemie aber jeweils verschoben wurde, kurzfristig übernommen.

Bundestrainerin Ebersetzt im Finale aufbewährte Formation

Im Endspiel gegen die Österreicherinnen sowie zuvor beim 3:0 im Halbfinale gegen Chile (11:3, 11:8, 11:5) setzte Bundestrainerin Silke Eber auf ihre erfahrenste, von vielen internationalen Turnieren bewährte Aufstellung mit Stephanie Dannecker (TSV Calw) und Sonja Pfrommer (TSV Dennach) im Angriff, Anna-Lisa Aldinger (TSV Dennach) im Zuspiel, Theresa Schröder (TV Jahn Schneverdingen) sowie Michaela Grzywatz (Ahlhorner SV) in der Abwehr.

"Steffi hat glaube ich eine Angabenquote von 45 Prozent Assen gehabt. Das ist einfach unglaublich", staunte nicht nur Silke Eber nach dem Finale, sondern auch ihre Teamkolleginnen und mehrere Hundert zugelassene Zuschauer am oberösterreichischen Faustball-Hotspot über den Auftritt von Stephanie Dannecker.

Die Dennacherinnen Sonja Pfrommer und Anna-Lisa Aldinger traten ebenfalls einmal mehr mit gewohnter Souveränität und Durchschlagskraft auf. So jubelte die deutsche Auswahl über den neuerlichen Titel – den vierten in Serie – für Deutschland, den vierten auch für Stephanie Dannecker und den ersten für Henriette Schell.

Auch wenn "Henni" Schell in den Finalspielen als Reservistin von der Seitenlinie zuschauen musste, so demonstrierte die junge, sichere und nervenstarke Schlagfrau bereits am ersten WM-Tag, dass ihr die Zukunft im Adler-Dress gehört. Auch da ging es schon gegen Chile (3:0) und Österreich (3:1), der Turniermodus wollte es einfach so.

Bereits zum sechsten Mal in Folge stand Deutschland im WM-Endspiel und feierte seinen inzwischen 47. Länderspielsieg in Folge. Die Auswahl aus Österreich stand erstmals seit 2014 im Finale.

In der schwächeren B-Gruppe und in den Spielen um die Plätze 5 bis 8 spielte Serbien groß auf, besiegte Dänemark, Tschechien und die sieglos gebliebenen Belgierinnen jeweils mit 3:0 und wurden somit WM-Fünfte hinter Deutschland, Österreich, der Schweiz und Chile.

Erfolgreich waren in Grieskirchen nicht nur die deutschen Frauen. Die beiden U18-Teams taten es Stephanie Dannecker &. Co. einen Tag später nach. Zunächst drehte die weibliche U18 in einer Regenschlacht die Partie aus einem 0:1-Rückstand in einen 3:1-Sieg (10:12, 11:9, 11:8, 13:11). Kurz darauf lieferte sich die männliche U18 gegen WM-Gastgeber Österreich ein Herzschlagfinale, in dem es bis in den Entscheidungssatz ging. Mit 3:2 (11:8, 12:10, 8:11, 7:11, 11:9) holte das Team den WM-Titel, der drei Jahre zuvor an Brasilien verloren gegangen war, zurück nach Deutschland.