Stephanie Dannecker vom TSV Calw stemmt den WM-Pokal in die Höhe. Foto: DFBL

Faustball: "Ich kann es nicht fassen". Deutschland macht das Triple perfekt.

Die Deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat zum dritten Mal in Folge den Weltmeister-Titel gewonnen. "Vielleicht kann ich das irgendwann einmal begreifen."

Die deutschen Faustballerinnen sind erfolgsverwöhnt. Dies trifft unter allen Nationalspielerinnen vor allem auf die beiden Dennacherinnen Sonja Pfrommer und Anna-Lisa Aldinger zu, die sowohl auf Vereins- sowie auf Nationalebene alles gewonnen haben. Trotzdem: So ein WM-Titel ist auch beim dritten Mal in Folge noch etwas ganz Besonderes. "Es fühlt sich unglaublich an, den Titel verteidigt zu haben. Ich kann es immer noch nicht fassen", sagte Aldinger nach dem 4:1-Sieg gegen die Schweiz (11:9, 10:12, 11:6, 11:7, 11:1).

Heiß umkämpft

Das Endspiel entwickelte sich bei brutalen Temperaturen zu einem echten Kampf. Im ersten Durchgang drohte ein Satzverlust. Doch dann zeigte die Calwerin Stephanie Dannecker in den entscheidenden Momenten mit starken Angriffen ihre ganze Klasse. Auch im nächsten Abschnitt lag das Team von Trainerin Silke Eber zurück und schien diesen hoch zu verlieren. Zwar gelang noch der Ausgleich, aber diesmal hatte die Schweiz das bessere Ende für sich. Doch es war der letzte Satzgewinn der Schweizerinnen. Danach ließen Svenja Schröder und die Calwerin Annika Bösch in der Abwehr fast nichts mehr zu. "Die Schweizerinnen haben super gespielt und es hat gedauert, bis wir zu unserem eigenen Spiel gefunden haben", sagte Spielführerin Sonja Pfrommer. "Jetzt habe wir den Titel zum dritten Mal nach Deutschland geholt. Das ist einfach unglaublich."

Immer wieder überwältigend

Ihre Teamkollegin Anna-Lisa Aldinger braucht noch eine Weile, bis sie das überhaupt realisiert hat. "Ich glaube, ich kann es nächste Woche noch nicht fassen, ich glaube, ich kann es nächsten Monat noch nicht fassen. Ich glaube, ich muss mir alles erstmal noch einmal durch den Kopf gehen lassen, und dann kann ich es vielleicht irgendwann einmal begreifen. Es ist einfach nur mega, mega, mega schön!"

Nach 2014 in Dresden und 2016 in Curitiba ist es für Bundestrainerin Silke Eber sowie die Spielerinnen Sonja Pfrommer, Anna-Lisa Aldinger, Hinrike Seitz, Theresa Schröder, Stephanie Dannecker und Annika Bösch das dritte WM-Gold. Doch vor so einem großen Publikum haben die Faustballerinnen selten gespielt. 2300 Zuschauer hatten das Finale am Samstag verfolgt. Zudem wurde die Partie live im Österreichischen Rundfunk (ORF) übertragen. "Die WM hier in Linz war ein Traum für uns Faustballer, ein unglaubliches Gefühl", brachte es Sonja Pfrommer auf den Punkt. Auch die Bundestrainerin gestand: "Ein WM-Finale ist nie einfach. Ich ziehe den Hut vor meiner Mannschaft, die auch nach den WM-Titeln 2014 und 2016 wieder sehr hart gearbeitet hat, um den Titel erneut zu gewinnen. Und das bei dieser Kulisse, um die ich meine Spielerinnen beneide. Vor so einem tollen Publikum hätte ich früher auch gerne einmal gespielt."