Nach dem Weltpokal-Sieg hat Kuno Kühner als Trainer beim TV Dennach aufgehört. Foto: Rubner

Faustball: Coach verlässt nach zwei Jahren und trotz langersehntem Weltpokal-Erfolg den TV Dennach.

Faustballtrainer Kuno Kühner hat mit den Frauen des TV Dennach alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Zuletzt im vierten Anlauf endlich auch den Weltpokal. Nun verlässt Kühner aber den Verein.

Kuno Kühner hat mit den Frauen des TV Dennach in den vergangenen zwei Jahren den europäischen Faustball dominiert. Drei Europapokalsiege und zwei deutsche Meisterschaften konnte der Erfolgstrainer mit seiner Mannschaft feiern.

Mitte September folgte die Krönung der Amtszeit. Im vierten Anlauf gelang in Salzburg der Weltcup-Sieg mit einem 3:1-Erfolg im Finale gegen das brasilianische Team von Sogipa Porto Allegre. Dabei war schon seit dem Frühsommer klar, dass Kühner sein Traineramt zur Verfügung stellen wird. "Das Verhältnis zwischen mir und der Mannschaft war einfach nicht mehr so, wie es sein soll", erklärt Kühner. Er habe das Gefühl gehabt, die Mannschaft nicht mehr zu erreichen. "Es wurde nicht mehr umgesetzt, was ich sage."

Zwar hätten die Erfolge einiges überspielt – Dennach holte im Juli noch den Europa-Cup – ihm sei aber klar geworden, dass es nicht mehr harmoniere. "Ich war einfach fehl am Platz".

Schlussstrich gezogen

Nach einer Aussprache habe er einen Schlussstrich gezogen und beschlossen, nach dem Weltcup sein Engagement in Dennach zu beenden.

Auch die Wettkämpfe in den folgenden Wochen hätten ihn in seiner Entscheidung bestätigt. "Die Leistungsschwankungen waren beträchtlich", sagt Kühner – auch weil der Fokus der Mannschaft sich verschoben habe – weg von der deutschen Meisterschaft hin zum Weltpokal. "Ich hatte da keinen wirklichen Zugriff mehr auf die Mannschaft", muss er in der Rückschau zugeben. Zwar sei das Training immer gut gewesen, in den Spielen habe es aber für ihn unerklärliche Schwankungen gegeben. Die Konstanz habe einfach gefehlt. Die deutsche Meisterschaft ging folglich in die Hose, Konkurrent TSV Calw sicherte sich den Titel.

"Beim Weltpokal haben mich die Mädels dann wiederum Lügen gestraft", sagt Kühner. Sie hätten dem Wettbewerb alles untergeordnet und sehr gut gespielt. "Das war auch für mich als Trainer unglaublich und ein versöhnlicher Abschluss."

Er gehe nicht im Groll, macht Kühner deutlich. "Ich habe zu den Spielerinnen und dem Verein weiterhin ein gutes Verhältnis".

Veränderung nötig

Aber manchmal komme man an einen Punkt, an dem es eine Veränderung brauche. Dieser sei erreicht gewesen. Auf dem Platz hätten er und die Mannschaft einfach nicht mehr harmoniert.

Für die Zukunft sieht er auf den TV Dennach eine schwere Aufgabe zukommen. Zwar sei Dennach immer noch "der FC Bayern des Frauen-Faustballs", aber die Spiele seien bei weitem keine Selbstläufer mehr. Die junge Mannschaft sei TSV Calw sei stark im Kommen. "Dennach muss aufpassen, dass Calw ihnen nicht den Rang abläuft." Ziel müsse es nun sein, zu zeigen, dass die verlorene Meisterschaft nur ein Ausrutscher gewesen sei. "Der Fokus muss darauf liegen, die Nummer Eins zu bleiben."

Auch Kühner persönlich hat direkt eine neue Aufgabe gefunden. Er trainiert in Zukunft die Herrenmannschaft des TV Hohenklingen in seiner Knittlinger Heimat, die frisch in die 1. Bundesliga aufgestiegen ist. "Als die gehört haben, dass ich in Dennach aufhöre, kam direkt die Anfrage", meint Kühner lachend.