Bei der Heimpremiere gegen den TV Oberndorf zeigte der Aufsteiger aus Calw trotz der Niederlage eine gute Leistung. Foto: Kraushaar

Faustball: Niederlagen gegen Bundesliga-Spitzenteams TSV Pfungsstadt und TV Schweinfurt-Oberndorf einkalkuliert.

Zum Rundenstart ein 1:5 gegen TSV Pfungstadt, tags darauf ein 3:5 gegen TV Oberndorf – diese beiden Niederlagen zum Feldrundenauftakt der Faustballer gegen die nominell stärksten Bundesliga-Gegner hatte der TSV Calw einkalkuliert.

"Das ist schon ein ganz anderes Niveau als im Vorjahr in der 2. Liga", meinte Abwehrspieler Philipp Kübler nach dem Ausflug zum mehrmaligen Weltpokalsieger aus Pfungstadt am Samstag sowie der deutlich knapperen Heimniederlage am Sonntag vor heimischer Kulisse gegen den TV Schweinfurt-Oberndorf.

Auftaktniederlagen waren einkalkuliert

Der frühere Junioren-Nationalspieler betonte, wie frappierend der Unterschied auch zum Hallenfaustball in dieser Flughöhe ist: "Das Spielfeld draußen ist fünf Meter länger, und das deckst du gegen Weltklasse-Angreifer nicht so locker ab."

TSV Pfungstadt – TSV Calw 5:1 (10:12, 11:3, 11:5, 11:8, 11:4, 11:3). In Pfungstadt gelang den Calwern zunächst ein kleines Kunststück. Sie konnten gegen die herausragenden Hessen im ersten Satz einen 4:9-Rückstand noch zum Satzgewinn umbiegen. Dann machte der viermalige Weltpokalsieger und 26-malige deutsche Meister ernst. Patrick Thomas präsentierte sich nach mehrmonatiger Verletzungspause wieder in Bestform, drosch den Calwern die Bälle zeitweise nur so um die Ohren. So war der erste Spieltag recht schnell abgehakt.

TSV Calw – TV Oberndorf 3:5 (11:9, 6:11, 11:8, 8:11, 9:11, 5:11, 11:5, 11:13). Trainer Thomas Stoll bot gegen die Franken seinen bewährten Angriff mit Bernd Bodler und Raphael Schlattinger auf. Die Mitte besetzte Nick Stoll, und neben ihm sollten Philipp Kübler sowie Neuzugang Mathias Zierer aus Grafenau alle Hände voll zu tun bekommen. Die Calwer erarbeiteten sich vor rund 100 Zuschauern einen Satzgewinn, kamen aber nach dem Seitenwechsel mit dem Rückenwind nicht zurecht. Es haperte im Zuspiel, und so hatten die Gäste mit dem herausragenden Mittespieler Fabian Sagstetter und dem über zwei Meter großen Schlagmann Oliver Bauer keine Probleme, auszugleichen. Ähnlich verlief das Match in den folgenden beiden Durchgängen: Der TSV Calw ging mit großem Einsatz und kraftraubendem Spiel erneut in Führung, der TV Oberndorf glich eher gelassen aus. Dann aber schaffte der Gast ein "Break" auf der windigeren Feldseite mit einem knappen Satzgewinn und ging anschließend 4:2 in Führung. In dieser Phase zeigte sich, dass die erfahrenen Franken auf den Schlüsselpositionen, vor allem mit dem souveränen Nationalspieler Fabian Sagstetter mit feinem Zuspiel und in der Defensive mit Jaro Jungclaussen, hervorragend besetzt sind.

Den Calwern, bei denen inzwischen Lukas Gruner in die Abwehr stieß, gelang dennoch ein weiterer Satzerfolg. Raphael Schlattinger wurde mit nun besseren Vorlagen gefüttert, auch Bernd Bodler punktete mehrmals. Der TSV zog davon und gewann sicher 11:5. Das war der Satzanschluss zum 3:4. War hier noch etwas möglich? 0:3 und 4:7 lagen die Calwer in Satz acht zurück, ehe sie verkürzten, bei 8:10 zwei Matchbälle abwehrten und letztlich 11:13 unterlagen. Den großen Beifall hatten beide Mannschaften verdient.

Bernd Bodler, der 34-jährige Calwer Routinier, kennt die Herausforderungen einer Bundesliga-Feldrunde. "In der Halle wird das Spiel im Angriff entschieden, mit Blocksituationen und Prellern. Draußen zählt das nicht, hier kommt es vor allem auf die Stärke der Abwehr und des Zuspiels an."

Nick Stoll, als Mann in der Mitte für die Vorlagen zuständig, weiß, dass auf ihn und seine Nebenleute in der hinteren Reihe in diesem Frühjahr noch reichlich Arbeit zukommt. "Aber wir werden uns mit jedem Spiel verbessern."

Vielleicht reicht es ja am nächsten Samstag schon zum ersten Erfolg? Ab 16 Uhr gastiert der MTV Rosenheim in Altburg, dann heißt es erneut: Frischlinge treffen auf Bundesliga-Dinos. "Ein unangenehmer Gegner, der stark von der Form seines Schlagmanns Steve Schmutzler abhängig ist", weiß Philipp Kübler.