Physiotherapeut Philipp Löwe gratuliert Henriette Schell.Foto: DFBL/Den Dulk Foto: Schwarzwälder Bote

Faustball: Titelverteidiger TSV Calw findet bei DM-Endrunde in Schneverdingen schnell in die Erfolgsspur

Erstes Ziel der Calwer Faustball-Frauen bei der Endrunde um die deutsche Meisterschaft war das Erreichen des Halbfinale. dazu musste in den Gruppenspielen entweder der SV Moslesfehn oder Titelfavorit TV Jahn Schneverdingen bezwungen werden – oder am besten gleich alle beide. TSV Calw – SV Moslesfehn 3:1 (11:8, 7:11, 11:4, 13:11). Zum Auftakt schickte Trainerin Elke Schöck ihre nominell beste Formation ins Spiel gegen den SV Moslesfehn, der sich mit einem starken Bundesliga-Endspurt noch für die Endrunde qualifiziert hatte. Mit der kongenialen "Henni" Schell, Zuspielerin Lisa Kübler, Sandra Janot und Leonie Pfrommer (Abwehr) zeigte sich Stephanie Dannecker nach einem halben Jahr ohne Spielpraxis so stark, als hätte sie nie pausiert. Für den kampfstarken SV Moslesfehn, der zuvor eine 1:3-Niederlage gegen Nord-Meister TV Jahn Schneverdingen einstecken musste, ging es bereits um alles. So entwickelte sich eine leidenschaftliche Begegnung. 3:5, 7:5, 7:8 stand es aus Calwer Sicht, dann demonstrierte Stephanie Dannecker ihre Klasse, die den "Löwinnen" in der mit vier Niederlagen gespickte Bundesligarunde manchmal fehlte. Mit einer sehenswerten Rettungsaktion legte sie für Henriette Schell auf, der Titelverteidiger ging in Führung. Doch von Sicherheit im zweiten Satz keine Spur: Je zwei Angabenfehler der Schlagfrauen, zwei Stockfehler in der Mitte – beim Stand von 0:6 übernahm Anna Winkler den Platz von Lisa Kübler, deren Stunde dann am Sonntag schlagen sollte. Bis auf 6:9 kamen die Schwarzwälderinnen heran, doch die starken Kurzbälle der SVM-Angreiferin Marisa Meyer zogen ihnen den Zahn: 1:1-Satzausgleich. Die Hesse-Städterinnen schüttelten sich kurz. Die Abwehr hatte die Grundlinie wieder im Griff, Henriette Schell oder Stephanie Dannecker kratzten nun die Kurzbälle vom Boden, und die jeweils andere ließ es aus dem Rückschlag krachen: 11:4. Bei 5:0- und 9:4-Führung im vierten Satz sah es nach einer schnellen Entscheidung aus. Der SV Moslesfehn bäumte sich nochmals auf, wehrte drei Matchbälle ab, dann war es vorbei.

TV Jahn Schneverdingen – TSV Calw 1:3 (14:12, 5:11, 4:11, 1:11). Beide Kontrahenten hatten das Halbfinale vorzeitig erreicht. Es ging also "nur noch" um den Gruppensieg. Die "Heidschnucken" des gastgebenden Vereins setzten Annika Bösch, die im Vorjahr noch im Dress des TSV Calw spielte, im Angriff neben der starken Helle Großmann und schonten die angeschlagene Theresa Schröder. Dennoch drehten sie eine Calwer 9:5-Führung noch zu ihren Gunsten. Danach aber hatte sich der TSV auf den Gegner eingestellt, Dannecker/Schell legten sich den TV Jahn förmlich zurecht.