Sophia Scheidt und die "Ladies in Pink" sind bereit: Das erklärte Ziel ist die Deutsche Meisterschaft. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

Faustball: Trainer Rudolf Reuster warnt: Die Meisterschaft wird kein Selbstläufer

Von Albert M. Kraushaar

Europa-Cup-Gewinner, Meister der Bundesliga Gruppe Süd: Zwei Titel hat sich die Mannschaft von Trainer Rudolf Reuster in dieser Saison bereits gesichert. Am Wochenende wollen die "Ladies in Pink" bei der Endrunde der Deutschen Faustball-Meisterschaft in Selsingen den dritten Titel in Angriff nehmen. Doch TSV Dennach-Trainer Rudolf Reuster ist gewarnt: "Das wird kein Selbstläufer."

Auch weil gleich im ersten Vorrunden-Spiel der TSV Calw auf das Team von Reuster wartet. Gegen den Dritten der Bundesliga-Süd kassierten die Dennacher im Januar eine deftige 1:3-Niederlage. Auf den Spieltag in Vaihingen/Enz blickt Reuster nur ungern zurück. Als frisch gekrönter Europa-Pokal-Sieger wurde seine Mannschaft vom Calwer-Angriffsduo Steffi Dannecker und Henriette Schell aus der Feierlaune hart auf den Boden der Bundesliga-Tatsachen zurückgeholt. "Man muss die Kirche im Dorf lassen. Calw ist Vizemeister und hat eine gute Mannschaft die sind genauso Favorit wie wir", sieht der Dennacher-Trainer keinen klaren Favoriten in dieser Partie. Er ist jedoch davon überzeugt, dass seine Mannschaft sich nicht noch einmal so vorführen lässt.

Auch das zweite Gruppen-Spiel hat es in sich. Dort wartet mit dem TV Jahn Schneverdingen eine junge und sehr dynamische Mannschaft, die schon mehrfach gezeigt hat, dass sie von den Emotionen und ihren beiden Nationalspielerinnen Theresa Schröder und Hinrike Seitz lebt.

Doch als amtierender Europacup-Sieger es für den TSV Dennach mindestens das Ziel sein, in die Endrunde zu kommen – vielleicht sogar ins Finale. "Wenn ich zu einer Meisterschaft fahre, will ich auch gewinnen", erklärt Reuster. Die Favoriten-Rolle kennt er bereits. Mit Spielerinnen wie den Schwerstern Annkatrin und Anna-Lisa Aldinger sowie Sonja Pfrommer, Christina Grüneberg und Sophia Scheidt hat er zumindest auf dem Papier meistens das bessere Team. Deshalb hat er die schwierige Aufgabe, den Spagat zwischen Anspruch und Wirklichkeit zu schaffen.

Reuster weiß, dass seine Mannschaft derzeit nach grippebedingten Trainingspausen noch das eine oder andere "Problemchen" hat, dazu steht hinter dem Einsatz von Jasmin Fischer aus beruflichen Gründen noch ein Fragezeichen. Er will sich jedoch davor hüten, so kurz vor der Deutschen Meisterschaft Ausreden zu suchen: "Wenn es uns gelingt, auf den Punkt konzentriert zu sein, können wir es schaffen. Aber wir brauchen auch das nötige Quäntchen Glück", gibt er sich wie immer diplomatisch.