Groß war die Freude beim TSV Calw im vergangenen Jahr nach dem Gewinn des Spiels um Platz drei. Foto: DFBL/Schönwandt Foto: Schwarzwälder Bote

Faustball: Bundesliga-Vereine starten im August ein Not-Programm / DM-Endrunde steigt im September in Schleswig-Holstein

Besondere Zeiten erfordern besondere Lösungen. Eine solche hat das Präsidium der Deutschen Faustball-Liga (DFBL) nach dem großen Corona-Lockdown gefunden – vor allem, es wird eine deutsche Meisterschaft ausgespielt.

Der Bundesliga-Spielbetrieb ist zwar nur eine Art Notprogramm, doch die Resonanz spricht eine doch recht deutliche Sprache.

"Das Interesse der Mannschaften und Vereine an der Durchführung des Spielbetriebes ist überraschend hoch", sagt DFBL-Präsident Ulrich Meiners. Notwendige Abstandsregeln könne man im Faustball, abgesehen von wenigen Ausnahmen, problemlos einhalten.

Am Wochenende 1./2. August geht es los

In den ersten Ligen Nord und Süd der Männer und Frauen, die ohne Corona längst schon im Gange gewesen wären, wird es eine Punktspielrunde in Turnierform geben.

Am Samstag 1. August treffen sich jeweils vier Männerteams, um die erste Hälfte des Klassements auszuspielen. Zwei Wochen später erfolgt dann bereits der Abschlussspieltag.

Bei den Frauen gibt es Dreier-Spieltage am 2. August und einen großen Wettkampftag am 16. August. Fast alle Bundesligateams haben ihre Teilnahme an diesem Alternativprogramm zugesagt.

Die jeweils drei besten Mannschaften aus dem Süden und aus dem Norden qualifizieren sich für die DM-Endrunde. Die steigt wie ursprünglich geplant beim VfL Kellinghusen in Schleswig-Holstein. Die genauen Spieltage und Spielansetzungen will die DFBL bis 30. Juni bekanntgeben.

Wenn es darum geht, wer Anfang September in Kellinghusen bei den Frauen um den Titel kämpft, zählen schon jetzt der TSV Dennach und der TSV Calw zu den heißen Kandidaten. Ebenfalls mit dabei ist der TV Unterhaugstett, der allerdings nur mit Außenseiterchancen in die Qualifikationsturniere startet.

Beim TSV Dennach läuft das Training schon seit rund einem Monat. "Wir haben ja schon in der langen Pause an der Athletik versucht zu arbeiten. Inzwischen sind wir mit Ball wieder voll dabei und jeder ist auch motiviert, auch wenn wir nur eine kleine Runde spielen", sagt Spielertrainerin Anna-Lisa Aldinger. "Die Bedingungen sind natürlich alles andere als perfekt, aber wir versuchen das Beste mögliche zu machen und uns individuellel auch weiter zu entwickeln. Das Training lief bisher sehr gut."

Es sind von der Hallenrunde fast alle an Bord. Leonie Pross macht eine kleine private Pause, Nicole Neumeyer ist mit dem Abitur beschäftigt. Dazu gekommen ist aus Obernhausen Denise Zeiher. "Sieh hat sich schon sehr gut in das Training und in die Mannschaft eingefügt", freut sich Anna-Lisa Aldinger.

Auch die Frauen des TSV Calw sind schon seit einiger Zeit im Training. Das Ziel ist mit dem Erreichen der Endrunde um die deutsche Meisterschaft klar gesteckt.

"Von mir aus hätte man das nicht übers Knie brechen müssen. Ich hätte mir gut vorstellen können, dass die Runde komplett ausfällt", meint TSV-Trainerin Elke Schöck. Andererseits sieht sie aber auch, dass die jungen Spielerinnen trotzdem heiß sind und es wissen wollen.

TSV Calw tritt ohne Stephanie Dannecker an

Verzichten muss Elke Schöck auf Stephanie Dannecker, die sich einer weiteren Knieoperation unterziehen wird. "Wenn sie zur Hallenrunde wieder fit ist, dann ist das in Ordnung."

"Wir werden einen Heimspieltag bei den Frauen austragen", bestätigt derweil Sebastian Buck vom TV Unterhaugstett den Termin am Egartenring am Sonntag, 2. August. Nach Aussage des TVU-Pressesprechers trainieren die Unterhaugstetterinnen derzeit ein bis zweimal pro Woche – Tendenz steigend.

Der TV Unterhaugstett setzt auf den bewährten Stamm, denn Schlagfrau und Nationalspielerin Pia Neuefeind ist am Ende ihres Praktikums in Pforzheim zu ihrem Heimatverein Ahlhorner SV nach Norddeutschland zurückgekehrt.