Die Bundesliga-Faustballer des TSV Calw überzeugen auch im dritten Spiel dieser Feldrunde und lassen den TV Segnitz ohne jeden Satzgewinn zurück.
Mit einem deutlichen Erfolg gegen die Unterfranken vom Main bestätigten die Calwer Löwen ihren starken Saisonauftakt.
TSV Calw – TV Segnitz 5:0 (12:10, 11:5, 11:8, 11:8, 15:14). Der neue Qualifikationsmodus zur deutschen Meisterschaft lässt keine Patzer zu.
Der Erste ist direkt für das Final Four in Dresden qualifiziert (bislang durften sechs Teams zur Endrunde). Die Zweiten und Dritten spielen im Viertelfinale gegen den Dritten und Zweiten der Nordstaffel die übrigen Plätze aus.
Unterschätzen nicht erlaubt
Umso wichtiger war es für Calw, den Gast aus Segnitz nicht zu unterschätzen, der Underdog konnte befreit aufspielen. Das taten sie auch, überraschten zu Beginn mit starken Abwehraktionen und die spielfreudigen Angreifer Johann Schneider mit krachenden Angaben und Andreas Kaemmer mit starken Szenen an der Leine fanden Lücken. So blieb der erste Satz lange offen.
Niveau wird nicht gehalten
„Das war schon gut, was Segnitz da zeigte. Aber sie konnten dieses Niveau nicht dauerhaft halten“, blickte TSV-Trainer Thomas Stoll später zufrieden auf den klaren Erfolg seiner Männer zurück.
Raphael Schlattinger wie immer
Raphael Schlattinger setzte seine starken Leistungen als Hauptangreifer unvermindert fort, assistiert vom zuverlässigen Markus Kraut. Ricardo Lebherz gab erneut einen überzeugenden Part in der Mitte, nach 3:0-Satzführung durfte sich Lukas Gruner im Zentrum präsentieren. Leandro Schmidberger ackerte um jeden Ball und Allrounder Philipp Kübler zeigte, wieso er dem Kreis der Nationalmannschaft angehört und auf die Teilnahme an den World Games, im August in China, hofft.
Spannung kommt auf
Im fünften Satz machten es beide Teams noch mal spannend, ehe die Calwer das letzte Wort hatten.
Das nächste Wochenende dürfte entscheiden, ob die Calwer weiter oben mitspielen oder sogar noch in die Play-Downs abrutschen können. Gegner sind mit TV SW-Oberndorf und TV Vaihingen/Enz zwei Rivalen, die ebenso auf die DM-Teilnahme hoffen wie die Calwer.
Mit ausgeglichenem Punktekonto (4:4) in der 2. Bundesliga Süd war die Calwer „Zweite“ nach Leipzig gereist. Doch die lange Fahrt nach Sachsen lohnte sich nur bedingt.
Licht und Schatten
SC DHfK Leipzig – TSV Calw II 3:1 (11:9, 9:11, 11:6, 11:4); Calw II – NLV Vaihingen 0:3 (5:11, 2:11, 9:11). Auf dem Gelände der Egidius-Braun-Sportschule zeigte sich der TSV Calw 2 beeindruckt von der großartigen Kulisse und Spieltagsorganisation: 300 Zuschauer, Live-Moderation, Livestream-Übertragung, Rund-um-Betreuung der Teams, Einlauf-Kids – die schwäbischen Gäste aus Calw und Stuttgart-Vaihingen wurden sogar um Autogramme gebeten und staunten nicht schlecht, was für ein Debüt die erst acht Jahre alte Faustballabteilung des SC DHfK Leipzig in der 2. Bundesliga zelebrierte.
Ein „schlechter Tag“
„Die Leipziger haben vor allem in der Abwehr stark gespielt und wir haben unser Leistungsvermögen nicht auf den Platz gebracht. Ich hatte einen schlechten Tag“, gab sich Calws Schlagmann Moritz Pfrommer selbstkritisch.
Co-Angreifer Bastian Dangel hatte Schmerzen schon beim Warmspielen und konnte nicht befreit draufhauen. Trainer Timo Gruner wechselte das 16-jährige Nachwuchstalent Max Roller ein. „Der Max hat eine richtig starke Leistung abgeliefert“, freute sich Moritz Pfrommer mit dem aufstrebenden Youngster.
Unvergessliches Erlebnis
Gegen den NLV Vaihingen, Aufstiegskandidat ins Oberhaus, unterlagen Leipzig und Calw 2. Doch auch gegen die Stuttgarter geigte Max Roller mit starken Angaben auf.
Bleibt ein unvergessliches Erlebnis für die Calwer und zwei Erkenntnisse. Erstens: Der Abstiegskampf wird hart. Zweitens: Der SC DHfK, der zuletzt Meistertitel in den U14- und U12-Altersklassen holte und riesige Begeisterung mitbringt, ist vielleicht Deutschlands Faustballverein der Zukunft.
TSV Calw 2: Marcel Gruner, Bastian Dangel, Jan Schnürle, Marco Stoll, Max Roller, Alexander Kraft, Moritz Pfrommer.