Groß war die Freude beim TSV Calw nach dem Spiel um Platz drei. Foto: DFBL/Schönwandt Foto: Schwarzwälder Bote

Faustball: Edelmetall für Frauenteam / Deutsche Meisterschaft

Die Faustball-Frauen des TSV Calw haben sich in der Endrunde um die deutsche Meisterschaft in Kellinghusen in Schleswig-Holstein mit einem 3:1 (12:10, 11:4, 9:11, 11:8)- Sieg gegen das Team des Gastgebers die Bronzemedaille gesichert.

Damit haben die Calwer "Löwinnen" ihr Minimalziel, zumindest eine Medaille nach hause zu bringen, erreicht. Als ungeschlagener Meister der 1. Bundesliga Süd hatte sich die Mannschaft insgesamt mehr – sprich den Einzug ins Finale – erhofft, doch in einem dramatischen Halbfinale am Samstagnachmittag hatten sich die Calwerinnen mit 2:3 Sätzen (11:7, 8:11, 11:7, 9:11, 12:14) dem TSV Ahlhorner SV geschlagen geben müssen. Die Entscheidung fiel in der Verlängerung des fünften Satzes.

Bereits nach dem ersten Turniertag war für die Männer des TSV Calw und für die Frauen des TSV Dennach Schluss. Für die Calwer Männer kam in der Qualifikation für das Halbfinale mit 1:3 Sätzen gegen den TSV Hagen das frühe Aus. Die Dennacherinnen unterlagen dem VfL Kellinghusen mit 9:11 Bällen im alles entscheidenden fünften Satz. Dabei hatte das Team aus der Neuenbürger Teilgemeinde bereits 2:0 nach Sätzen geführt und war drauf und dran, seiner Favoritenrolle gerecht zu werden und ins Halbfinale einzuziehen.

Die Enttäuschung bei der Mannschaft von Trainer Kuno Kühner, die in diesem Jahr erneut den Europapokal gewonnen hatte, war verständlicherweise groß.

Spiel um Platz 3: TSV Calw – VfL Kellinghusen 3:0 (12:10, 11:4, 9:11, 11:8). Am Sonntag ging es, bei noch kräftigerem Nordwestwind und über zehn Grad abgekühlten Temperaturen, gegen das Team des Gastgebers – eine Wiederholung des Final-Duells der zurückliegenden Hallensaison, als der TSV Calw erstmals den Titel holte. Für Lisa Kübler durfte nun Laura Flörchinger in der Mitte ran, Anna Winkler nahm die Abwehr (für Leonie Pfrommer) ein und Sandra Janot wechselte auf die linke Defensivseite.

Die beiden Neulinge erlaubten sich ein paar Stockfehler und Abspracheprobleme, doch das war kein Problem, da die Löwinnen diesmal eine weniger verkrampfte Leistung zeigten und das Spiel beherrschten. Der erste Satz ging noch knapp aus, danach neutralisierten sich die VfL-Frauen mit eher wirkungslosen Offensivaktionen praktisch selbst.

Der klare zweite Satzsieg ließ ein schnelles Spielende erwarten, doch erneut nahmen die Schwäbinnen – bei 9:7 mit dem Ziel vor Augen – "ihre Auszeit" und bauten die Gegnerinnen auf. Anika Bruhn, Nadine Zühlke und Jacqueline Böhmker ergriffen die Chance und verkürzten zur Freude ihrer vielen Fans. Trotzdem geriet der Calwer Sieg nicht mehr in Gefahr. Neben der nun wesentlich besser aufgelegten Henriette Schell wirkte vor allem Stephanie Dannecker sehr entschlossen.

Sie übernahm immer wieder die Initiative, kam mit dem Wind zurecht und schoss die Calwerinnen mit platzierten, knallharten Schüssen aufs Treppchen. Bei 11:8 war Schluss, die "Löwinnen" ließen sich hart erarbeitete Bronzemedaillen – gewissermaßen als Trostpflaster für eine nicht optimale verlaufene Endrunde um die deutsche Meisterschaft – umhängen. TSV Calw: Stephanie Dannecker, Sandra Janot, Anna Winkler, Henriette Schell, Laura Flörchinger, Lisa Kübler, Leonie Pfrommer.