In einem der Querträger hat man nun Mängel festgestellt. Foto: Schwind

Die Maßnahme ist noch nicht einmal abgeschlossen, schon ist ein Mangel zu Tage getreten. Damit ist klar: Der Neubau der Neckarbrücke in Fischingen wird sich, anders als geplant, bis ins nächste Jahr ziehen.

Sulz-Fischingen - Diese alles andere als gute Nachricht überbrachte Gerald Kramer, Finanzdezernent des Landkreises, dem Kreisausschuss für Umwelt und Technik am Montagnachmittag. Bisher hatte man beim Neubau der Neckarbrücke zwischen Mühlheim und Fischingen recht gut in der Zeit gelegen.

Hintergrund der Maßnahme

Eine Erneuerung der Brücke war notwendig, weil das alte Bauwerk nach heute geltenden technischen Bestimmungen keine hinreichende Tragfähigkeit mehr für den Schwerlastverkehr aufwies, wie Kreisstraßenbauamtsleiter Martin Osieja erklärt hatte. Zudem wären in Zukunft weitere Bauwerksschäden zu erwarten gewesen.

Deshalb wurde der Rück- und Neubau der Neckarbrücke (reine Baukosten allein dafür rund vier Millionen Euro) angegangen, einschließlich des Neubaus eines rund 400 Meter langen Radwegs als Lückenschluss zwischen der Brücke und dem Knotenpunkt K 5502/L  424. Anfang Dezember wollte man damit fertig sein und im Frühjahr 2023 lediglich noch Restarbeiten vornehmen.

Hohlräume festgestellt

Doch nun kommt alles anders. Wie Gerald Kramer den Technischen Ausschuss des Landkreises informierte, seien am 21. Juli die Betonarbeiten an der Brücke vorgenommen worden. Beim Ausschalen habe man dann aber festgestellt, dass sich in einem der Querträger der Brücke so genannte Nester, also Hohlräume, gebildet haben. Diesen Bereich habe man freigelegt und einen Betontechnologen als Fachmann hinzugezogen, so Kramer.

Dabei habe sich gezeigt, dass der Träger äußerst schadhaft ist. "Das ist natürlich fatal", meinte Kramer. Denn der Träger muss entfernt und erneuert werden. Diesbezüglich sei man mit der ausführenden Firma schon im Austausch und habe die Situation auch rechtlich geprüft, sagte Kramer. Immerhin: Mit dem anderen Querträger auf der gegenüberliegenden Seite sei alles in Ordnung.

Zeitplan kann nicht eingehalten werden

Dadurch dass der schadhafte Träger nun aber neu gebaut werden müsse, sei der Zeitplan nicht mehr einzuhalten. "Die Brücke wird 2022 nicht mehr fertig", stellte der Finanzdezernent klar. Stattdessen werden sich die Arbeiten mindestens bis ins Frühjahr 2023 ziehen.

"Äußerst unerfreulich", stellte Kramer dazu fest und dürfte damit den Fischingern und Mühlheimern aus der Seele sprechen. Schließlich müssen diese schon seit mehr als einem Jahr eine Umleitung über Empfingen beziehungsweise in der Gegenrichtung über Bergfelden in Kauf nehmen. Zudem gab es immer wieder Diskussionen über den als Abkürzung genutzten Verbindungsweg zwischen Mühlheim und Fischingen.