Klein aber fein: die Blechtrommler des Gesangverein Eintracht Niedereschach. Foto: Bantle

Zahlreiche Zuschauer erfreuten sich am Sonntag trotz regnerischem Wetter am farbenprächtigen und von vielen Hexen geprägten Umzug in Niedereschach.

Niedereschach - Bei den Verantwortlichen des Narrenbund Niedereschach, bestehend aus der Narrenzunft, der Deifelzunft und den Lehr-Hexen, sah man rundherum zufriedene Gesichter, ebenso wie bei den Umzugsteilnehmern und den Zuschauern.

Niedereschach glich einer Narrenhochburg. Vor während und nach dem Umzug herrschte in den Besenwirtschaften und im Narrendorf in und rund um die Eschachhalle, bei der auch ein Barzelt und ein Bierwagen zum närrischen Verweilen einluden, beste Stimmung.

Zunft findet keinen Bus für die Fahrt nach Niedereschach

Von den ursprünglich angekündigten 30 Zünften und Gruppen nahmen letztlich 27 am Umzug teil. Es gab drei Absagen, eine davon mit der doch nachdenklich stimmenden Begründung, dass die betroffene Zunft keinen Bus für die Fahrt nach Niedereschach finden konnte. Als Umzugssprecher agierten Claudia Dury und Karlheinz Wimmer. Sie stellten die teilnehmenden Gruppen und Hästräger in gekonnter und gut informierter Weise vor.

Mit einem närrischen Gottesdienst in der katholischen Kirche, humorvoll zelebriert von Pfarrer Frederik Reith, waren zahlreiche Narren in den närrischen Sonntag mit dem großen Umzug des Narrenbundes als Höhepunkt gestartet. Zur Freude der evangelischen Narren übermittelte auch der Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde, Peter Krech, die Grüße der ganzen Jakobusgemeinde.

Musikverein Harmonie gestaltet Gottesdienst mit

Musikalisch mitgestaltet wurde der von spontanem Beifall begleitete Gottesdienst vom Musikverein Harmonie Niedereschach, der Kirchenband Band Psalm 150 und den Narren selbst. Überaus beeindruckend war die in gereimter Form von Pfarrer Frederik Reith sowie Carsten Nelke im Deifelhäs gemeinsam gehaltene Predigt, die zunächst einem Zwiegespräch glich, bei der man sich am Ende jedoch einig war, dass vor Gott alle gleich sind und in der Narretei viel Wahrheit steckt und wie wichtig Mitmenschlichkeit ist. Auch in den von Hästrägern vorgetragenen Fürbitten kam diese Mitmenschlichkeit zum Ausdruck, denn man bat nicht nur um eine schöne Fastnacht, sondern neben anderem um Gottes Beistand für die Millionen Menschen, die weltweit auf der Flucht sind, die Opfer von Krieg und Gewalt, kranke Menschen und um Frieden auf Erden.

Flotte Bewegung beim gemeinsamen gesungenen "Halleluja"

Im Gottesdienst wurde aber auch viel gelacht und sogar geschunkelt. Schon beim Einmarsch der Narren erklang der vom Musikverein intonierte schwungvolle Niedereschacher Narrenmarsch. Auch die Besucher wurden eingebunden. Wenn auf der Leinwand im Altarraum der Eschach-Schnurri auftauchte, sollte man sitzen, der auftauchende Eschach-Deifel forderte zum Stehen auf, und wenn eine Lehr-Hexe auftauchte, war flotte Bewegung angesagt. Insbesondere galt dies beim gemeinsamen gesungenen "Halleluja" und "Preiset den Herrn". Im Wechsel mussten die Gottesdienstbesucher bei bestimmten Textpassagen hinsitzen und wieder aufstehen. Das glich einem flotten närrischen "Konditionstraining", das für viel Heiterkeit sorgte.

Info: DieTeilnehmer

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