Von den Nachwuchsschnurranten „Dratschkuchen“ bis zur ältesten Schnurrgruppe im Kinzigtal, dem „Drei Mann Trio Terzett“, war das Hausacher Frühschoppenschnurren ein närrischer Genuss. Einige Teilnehmer wurden außerdem für ihren langjährigen Einsatz geehrt.
Zur Höchstform liefen die Schnurranten am Samstag beim Frühschoppenschnurren im „Akropolis Löwen“ auf. Aktuelle und aufgewärmte Gschichtle, Witz und ganz viel „Mucho“ und „Sieben Fässer Wein“ machten den lustigen Einstieg in den Fasentssamstag perfekt. „Het ebber ebbs usgfresse oder duet Bockmischt baue, verzelle es uns Schnurrante, uns könnt ihr blind vertraue“, rief Schnurrantenobmann Tobias Kamm auf.
Das Stück von Sandra Wolbers „Lumpepack“ vom „Matscher“ Mathäus Schmider, der sich nachts statt im eigenen Klo ein- ins Treppenhaus ausgesperrt hat, sorgte erneut für Lacher. Ältere Geschichtle tischten die Amigos auf und ließen noch einmal einen Chorsänger nach dem anderen vom Liederkranzstammtisch verschwinden, weil es so „gottserbärmlich gstunke het“.
„Joe Pickel“ Alfred Ruf und Michael Latka erinnerten an die Scheinheiligkeit der Hausacher Kirchgänger und die Vereinigungsstatue. Und daran, wie die Himmelsbach Josefine und ihr Mann Klaus mit falschem französischem Kennzeichen unbehelligt zur Taufe ihres Kindes fuhren. Die Gutacher zeigten, wie und warum der Hausacher Bürgermeister in Gutach bauen konnte. Mit der Schnurrantentaufe wurden sie feierlich in den Kreis der Schnurranten aufgenommen.
Bereits im dritten Jahr schnurrten sich die Nachwuchsschnurranten „Dratschkuchen“ in die Herzen des Publikums. Ida und Enni Kamm, Pauline und Jakob Uhl sowie Samuel Armbruster erzählten von der Mäusejagd, als Jonas Vetterer seine Frau Nadine von der Maus Pieps rettete und dafür sogar einen Schrank zersägte. Doch „in Huse isch a Mus zum Hus nus, un i bin nit debie gsi“.„Moche mol de Rhythmus“ läuteten die „Minirocker“, diesmal wieder in Original-Besetzung, ein. Frühschoppen-Lachgarant war erneut der „Mein Gott Walter“ Naumann, der von seiner Abschiedsfeier aus der Sparkasse ausbrechen musste. Robby Lehmann und Andreas Schneider berichteten vom Reiner Eisen-Schmid, der sich ein gebrauchtes Golfwägele von Holland nach Marbella liefern ließ.
Zum Silbernen Jubiläum gab es vom Schnurrantenobmann einen Orden für die „Anonymen Schwarzwälder“.
Einen Orden erhielt unter Standing Ovations auch Hubert Heizmann für 50 Jahre Schnurren.“ Man sagt, die Katze lässt das Mausen nicht, als Schnurrant passt des auch auf dich. Für 50 Jahre Schnurre, und es ist noch lange nicht gut, Hubert, vor der Leistung ziehe ich als Obmann meinen Hut“, dankte Tobias Kamm. 1976 stieg Hubert Heizmann bei seinen Schnurrkollegen Lothar „Matsch“ Marschner und Reinhard „Sunny“ Sonntag ein, die ab 1972 als Original Schnurrmusikonde auftraten.
Das Leben als Narr
Als „Drei-Mann-Trio-Terzett“ versicherten die Schnurrsenioren mit ihrem rührenden Beitrag, was es heißt ein Narr zu sein. „Uns hält die Fasent jung, uns’re Zit isch noch lang nit rum, uns hält die Fasent jung, noch immer voll in Schwung, au wenn die Arbeit, des Leben, des Alter uns im Gesicht auch steht, mir sin im Herzen jung, weil ein Narro in uns lebt.