Einen Volltreffer landete der Missionsausschuss der katholischen Kirchengemeinde St. Michael mit Kartoffel-Rahm-Gulasch mit Wirsing zum selbstgebrauten Fastenbier beim Fastenessen.
Die Mitglieder und Helfer um den Vorsitzenden Wolfgang Hauser schenkten ein dunkles Exportbier aus, das auch als Flaschenbier zum Mitnehmen erworben werden konnte, und strahlten angesichts der guten Besucherresonanz.
Die diesjährige Fastenaktion ist für eine sozial benachteiligte und politisch diskriminierte tamilische Minderheit bestimmt. Die Caritas Sri Lanka kämpft für ihre Rechte, die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen und Bildungschancen für Kinder und Jugendliche.
„Der Missionsausschuss erinnert mit seinen Projekten daran, dass wir alle in einer Welt leben“, erklärte Diakon Thomas Brehm. Beim Gottesdienst zum Misereor-Thema „Auf die Würde. Fertig. Los!“ nahm er die Bibelstelle über Jesus und die Ehebrecherin als Ansporn, seinem Beispiel nachzueifern.
Für Menschenwürde einsetzen
„Lasst uns niemanden verurteilen und nicht übereinander, sondern miteinander sprechen, um gemeinsam in Würde und Freundschaft leben“, appellierte Brehm. Dafür brauche es engagierte Personen, die immer wieder den Finger in die Wunde legen und sich für Aufmerksamkeit, Menschenwürde und Gerechtigkeit einsetzen.
Marietta Thoma war die Erste bei Margrit Hauser und Rolf Hug am Suppentopf. Auch Brauprofi Philipp Staudinger, der dem Missionsausschuss seit 14 Jahren beim Fastenbier zur Seite steht, ließ es sich schmecken und entwickelt schon Ideen für die nächste Brauaktion.
2026 wird ein besonderes Jahr
Laut Wolfgang Hauser wird 2026 ein besonderes Jahr mit vielen Gründen zum Feiern, wofür man sich besonders ins Zeug legen werde: 15 Jahre Fastenbier, 44 Jahre Missionsausschuss, 100 Jahre neue Kirche St. Michael und 150 Jahre Kolpingsfamilie.
Dieses Jahr gab es Lob von allen Seiten für den schmackhaften Eintopf. Dazu wurde „Sonnenhausbrot“ gereicht, ein Dinkel-Vollkornbrot, dessen Erlös anteilig an Partnerprojekte in Indien geht. Um möglichst keine Reste wegwerfen zu müssen, gab es kostenlosen Nachschlag. Als sich nach anderthalb Stunden Mittagstisch auch die Helfer gestärkt hatten, waren die vier großen Töpfe restlos leer.
Zu exotisch darf es nicht sein
Irmgard Kurz, Brigitte Pauler, Birgit Brehm, Angelika Luniak und Helene Geisler vom Küchenteam hatten einen Rezeptvorschlag von Misereor zur Devise „Kochen. Genießen. Gutes tun“ nach Gutdünken abgewandelt. Auf Quinoa habe man verzichtet, aber mindestens 20 Kilogramm Kartoffeln geschält und etwa zehn Kilogramm Karotten, acht Wirsingköpfe und 20 Stangen Lauch geputzt und kleingeschnitten, gekocht und mit Gewürzen abgestimmt.
„Allzu exotisch darf es nicht sein“, lachten die Verantwortlichen, klug durch Erfahrung. Obwohl es schon viele Jahre her ist, erinnerte man sich noch lebhaft an den Besucherrückgang nach Glasnudeln und Morcheln, die zwar zum Schwerpunktland, aber nicht zum Geschmack der Oberndorfer gepasst hätten.
Laut Inge Burkhart wurde das Fastenessen einst von Pater Schmiedel initiiert. In einer engen Privatküche habe man zu zehnt Linseneintopf mit Kartoffeln angereichert. Lange Zeit fand das Fastenessen im Foyer der Realschule statt, bevor es ins Don-Bosco-Haus verlegt wurde.