Die Fußgängerspindel in Oberndorf wird zum Kunstobjekt. Foto: Fahrland

Selten war ein Regenspaziergang lohnender. Wieviel künstlerische Fähigkeiten rund ums Städtle vorhanden ist, enthüllten 30 Fassadenprojektionen zum Thema "Bei uns geht’s rund". Gleichzeitig handelt es sich dabei um das Jubiläumsmotto der Jugendkunstschule (JKS) Kreisel zum 20-jährigen Bestehen.

Oberndorf - Neben den Werken von der JKS und zahlreichen Freizeitkünstlern konnten die Ergebnisse der Workshops bewundert werden, die mit Unterstützung der Bürgerstiftung im Vorfeld angeboten wurden. Teilweise wurden die Namen der Urheber durch eigene Erläuterungen ergänzt, andere Werke sprachen für sich oder ließen Raum zur Interpretation. Angesichts des hohen Arbeitsaufwands war der Regen für das Kulturforum eine bittere Pille. Das Team tat sein Möglichstes, die elektrischen Steckverbindungen zur Stromversorgung vor Nässe zu schützen.

Erstaunliche Effekte

Erstaunliche Effekte erzielte Benny Groh mit seiner Fotokunst und verwandelte die Fußgängerspindel und einen Plattenspieler mit Lichtmalereien in Kunstobjekte. "Was wäre die Erde ohne Kunst?", fragte Simone Doll und forderte dazu auf, die Welt gemeinsam bunter und fröhlicher zu machen.

Unter vielen weiteren runden Dingen waren Seifenblasen, Eiskugeln, Schantleflecken, ein Schwarzwaldmädel mit Bollenhut, Heißluftballone und Luftblasen unter Wasser zu entdecken. Dass es früher bei den Wasserfalldiscos richtig rund ging, stellte Michaela Rauch fest. Auch die Fasnet war mehrfach Thema.

Sudturm verewigt

Auch der jüngst abgerissene Sudturm wurde verewigt. Bürgermeister a. D. Klaus Laufer hatte sich mit alten Fotografien den Wirtshäusern gewidmet. Mit den Dauerumleitungen wegen Steinschlags setzte sich Kathrin Faisst auseinander, die eigentlich "nur gschwend ins Freibad" wollte und mit "Des koscht" wohl einen Strafzettel meinte.

"Bei uns geht’s rund – oder auf Grund???" fragten Gabriele Behringer und Hans-Joachim Hoeft mithilfe von gezeichneten Erinnerungen aus dem Oberndorfer Bilderbogen von Behringers verstorbenem Vater Erwin Eberhardt. Die Quadratur des Kreises war eines der Themen von Kathrin Armbruster. Videokünstler Dennis Pchaik ließ in rascher Bildfolge einen Fußball rotieren.

Weiße Boxentürme

Was auffiel, waren die weißen Boxentürme für Beamer und Overheadprojektoren, die das Kulturforum nach einem Prototyp von Rüdiger Schneider in nächtelanger Arbeit neu angefertigt hat. Die neuen Modelle dienen der Optimierung beim Auf- und Abbau und sind im Gegensatz zu den bisherigen Palettentürmen wiederverwendbar. Zugleich dienen sie als Aufbewahrungsboxen für die Geräte, die nun im Lager auf ihren nächsten Einsatz warten.