Mit viel Körpereinsatz haben die Thanheimer Maurochen am Sonntag ihren Narrenbaum aufgestellt. Foto: Jörg Wahl

Sowohl in Bisingen als auch in Thanheim ist die närrische Zeit nun eingeläutet: Die Narren haben im Beisein vieler Schaulustiger jeweils ihr traditionelles, weithin sichtbares Wahrzeichen aufgerichtet. Dazu gab es auch weiteres Rahmenprogramm.

Dass die Fasnet bereits zum Jahresanfang richtig in Schwung kommt, zeigt sich in Bisingen: Nicht nur in der Gemeinde selbst, sondern auch in den Teilorten – etwa in Thanheim – wurden der Hexenbesen und die Narrenbäume aufgestellt und damit die närrische Zeit eingeläutet.

 

Hexenbesen in Bisingen

Nicht fehlen in der Bisinger Ortsmitte darf zur fünften Jahreszeit der übergroße, circa 18 Meter hohe Hexenbesen: Diesen stellten am Samstag die Bisinger Hexen ausschließlich mit eigener Muskelkraft auf. Zahlreiche Besucher verfolgten die Zeremonie. Lediglich verschieden lange Holzstangen (Schwalben) wurden von den rund 20 Baumstellern verwendet.

Vor 30 Jahren wurde zum 40. jährigem Jubiläum der Bisinger Hexen erstmalig ein überdimensionaler Hexenbesen auf dem Marktplatz gestellt.

An der Spitze, des Besens hängt die Hexe Hulda. Sie ist dort, damit sie während der Fasnet einen Überblick über Bisingen hat. Der kahlgeschlagene Stamm ist zudem mit sieben Hexenbesen verziert: Symbolisch diese nicht nur für die Figuren der Hexe und des Schlössleteufel – sondern auch die Zahl 70, welche Auskunft über das Bestehen aussagt: Schließlich feiern die Bisinger Hexen in diesem Jahr ihr 70.Jubiläum. Zelebriert wird das auch beim Ringtreffen des Narrenfreundschaftsring Zollernalb samt großen gemeinsamen Umzug im Februar.

Für die große Helferschar gab es ein Schnäpsle sowie Fingerfood. Die Oberhex Marcel Sauter bedankte sich mit närrischen Reimen bei allen Besuchern – und lud mit dem Schlachtruf „d` Hex ischt hoorg ond batsch nass“ zum anstehenden Jubiläum ein. Sauter wünschte allen närrische Tage. Für musikalische Unterhaltung sorgten danach die Daagdieab Lompa mit ihrem breiten Repertoire an Fasnets- und Lumpenliedern.

Narrenbaumstellen in Thanheim

Die Thanheimer Maurochen trotzten am Sonntag der Kälte und führten ihren Fasnetsauftakt durch. In der Ortsmitte fand sich eine große Zahl von Zuschauern ein, die dem Spektakel beiwohnten. Zum Auftakt musizierten im Takt die Krawallos. Der Nachwuchs – die „MaKiDa` s“– waren es dann, die in zwei Gruppen –Kinder und Jugendliche – in jeweils einheitlicher Kostümierung zur Partymusik ihre tänzerischen Darbietungen präsentierten. Dafür gab es viel Applaus und Zugabeforderungen.

Auf dem Bürgerplatz zwischen Kirche und Schulhaus erstellten daraufhin zwei Dutzend junge Männer von den Maurochen und den Krawallos ihren geschmückten Narrenbaum. Dies geschah nach alter Sitte ausschließlich mit Hilfe von drei Schwalben und vorgefertigter Bretter und eigener Muskelkraft – in mühevoller Handarbeit.

Die Regie führte beim Aufrichten Mario Hausch von der Narrenzunft. Die Maurochen selbst hatten den großen Narrenbaum im Wald gefällt, geräppelt und schließlich auch für diesen Tag geholt. Zudem wurde er mit Maurochen-Pilzen geschmückt.

In der Aufmachung eiens Büttel betrat bei der Auftaktveranstaltung Uwe Werni die Szene und läutete mit der übergroßen Nachtwächterglocke die Fasnet ein, während Agathe Bogenschütz-Fecker auf der Leiter stehend die passenden Reime aufsagte. Die Einzelfiguren Bachpfladerer und Krätzakätter durften auch nicht fehlen. Erneut spielten die Krawallos auf, während die Besucher bei Glühwein und weiteren Getränken feierten.