Bei den Faschings-Alternativ-Tagen in Meßstetten teilte der junge Musiker „Copain“ seine Lebensgeschichte und seine Musik mit den Teilnehmern.
Statt zur Fasnet hat die Süddeutsche Gemeinschaft in Meßstetten zu den „Faschings-Alternativ-Tagen“ in die Festhalle eingeladen; unterstützt wurde sie dabei von den umliegenden Bezirken Albstadt und Balingen sowie diverser evangelischer Jugendkreise aus der Region.
Leiterin Annika Götz und 65 Ehrenamtliche haben ein vielseitiges Programm bestehend aus Spielen, Shows, Sketchen und Lobpreis-Musik auf die Beine gestellt. Pro Abend zählte Götz rund 250 Teilnehmer: „Ich habe das Gefühl, die Jugend hat Lust auf sowas.“
Das Gros der Teilnehmer kam aus der Region
Zum Bezirksgottesdienst am Sonntagnachmittag freuten sich die Veranstalter über eine prall gefüllte Festhalle mit über 350 Besuchern aus dem ganzen Landkreis und darüber hinaus. Der 26-jährige Max etwa war vom Bodensee angereist, um mit Jugendlichen seiner Kirchengemeinde an einem Abend dabei zu sein.
Die meisten Teilnehmer aber stammten aus dem Zollernalbkreis, wie die 21-jährige Tabitha aus Winterlingen: „Es ist richtig schön, hier zu sein. Man geht glücklich nach Hause“. Sie hat sich zudem bei der Essensausgabe und an zwei Tagen im Seelsorge-Team engagiert.
Glaube und Vertrauen lagen im Fokus der Meßstetter FAT-Veranstaltung
In den täglichen Predigten ging es um Glauben und Zweifeln, um Vertrauen und Misstrauen und um die Frage nach dem Sinn des Lebens aus Perspektive der Bibel. „Glaube ist eine Hoffnung. Er ist etwas, was Du nicht siehst“, sagte der Prediger „Josh Pettay“.
Ein „faszinierendes Nachtprogramm“ hatten die Moderatoren für Sonntagabend angekündigt. Stargast der Woche war der junge Musiker „Copain“ aus Schorndorf (Rems-Murr-Kreis), mit bürgerlichem Namen Ruben Seitle.
Zwischen fetzigen Popsongs teilte er seine Lebensgeschichte mit den Teilnehmern: Er berichtete etwa aus seiner schwierigen Kindheit und Jugendzeit, von der Trennung seiner Eltern, Zeit als Kind im Heim und den Problemen seines Bruders mit Drogen und Kriminalität.
Musiker Copain findet, es braucht wieder Freund- statt Feindschaften
Mut habe dem gelernten Erzieher der Glaube gemacht, wodurch er jede schwere Zeit gemeistert habe. „Ich glaube, dass es einen Gott gibt, der mich gemacht hat.“
Mit elf Jahren begann er auch, seine Sorgen an Gott in Liedern abzugeben: Das Lied „sola gratia“ – „Allein durch Gnade“ – etwa fokussiere sich auf die Kernbotschaften des evangelischen Glaubens. Seit vergangenem Jahr arbeitet er hauptberuflich als Musiker.
Bewusst habe sich der 22-Jährige auch den Künstlernamen „Copain“ – Freund – gegeben; quasi als Gegensatz zu Künstlertiteln wie „Enemy“, was „Feind“ bedeutet: „Ich fand es ehrlich gesagt ein bisschen traurig, dass man sich selbst Feind nennt“, sagte er. Seiner Meinung nach brauche es wieder gute Werte und Botschaften, Freund- statt Feindschaften, Ermutigung statt Hass.