Was tun gegen den vielen Müll an der Fasnet? (Symbolfoto) Foto: © DimaBerlin – stock.adobe.com

Die Fastnacht 2025 war ein Megaerfolg: Prächtige Umzüge, ein in sich stimmiges und positiv aufgenommenes Sicherheitskonzept der Stadt, keine Vorfälle. Doch mit Blick auf zahllose Pizzaschachteln und Pappbecher auf dem Straßenpflaster: Machen mehr Mülleimer über die nächsten Hohen Tage Sinn?

Es ist früher Mentig-Abend, überall ausgelassen fröhlich feiernde Menschen, die Stimmung am vorletzten Fastnacht-Abend in der Stadt bildet die Gesamtatmosphäre über die närrische Saison ab.

 

Wenn da nicht der teils überbordende Müll gewesen wäre. Neben überquellenden Mülleimern stapeln sich Pizzakartons, undefinierbare Plastikteile, angebissene und dann achtlos auf den Boden geworfene Wecken und zerbrochene Flaschen. Die Beschäftigte eines Cafés kehrt unzählige Pappbecher zusammen und entsorgt sie.

Zusätzliche Mülleimer?

„Wieso stellen die hier nicht mehr Mülleimer auf“, meint eine VS-Besucherin mit Blick auf die Mülltonnen, die schon längst ihre Kapazitätsgrenzen erreicht haben.

Zusätzliche Mülltonnen, ergibt dies einen Sinn oder nicht? Diese Frage unserer Redaktion geht an Madlen Falke, Pressesprecherin der Stadt Villingen-Schwenningen.

Das Aufstellen von zusätzlichen Mülleimern für die Dauer der Umzüge gestalte sich aufgrund von Sicherstellung der Fluchtwege schwierig. Zudem können diese nicht befestigt werden und könnten auch schnell verschoben oder umgeschmissen werden. „Dadurch kann ein zusätzliches Sicherheitsrisiko mit Stolperfallen entstehen. Dies gilt auch für das Aufstellen von Müllbehältern von Seiten der Gastronomiebetriebe“, erteilt sie eine klare Absage.

Kraftakt der TDVS

Dafür verweist Madlen Falke auf den enormen Kraftakt der Technischen Dienste (TDVS). Kurze Zeit, nachdem die letzten Hästräger durch das Riettor gekommen waren und der Dienstagsumzug sich dem Ende genähert hatte, fing für die Beschäftigten der Technischen Dienste die Arbeit wieder von vorne an. Zehn Mitarbeiter und vier Fahrer von Kehrmaschinen, so Falke, seien ab dem Schmotzigen im Dauereinsatz gewesen.

300 Arbeitsstunden bedeutete dies für die Männer, die, so Falke, 20 Tonnen Müll von den Straßen räumten. Für den TDVS-Trupp offenbar Standard: „Diese Menge liegt im Bereich des Üblichen.“ Die Pressesprecherin weiter: „Die Technischen Dienste haben an der Fasnet einen riesigen Kraftakt geleistet, um die Sauberkeit in der Stadt sicherzustellen.“ Mit 14 Personen sei die Mannschaft im Dauereinsatz gewesen, von früh morgens ab 5 Uhr und über den ganzen Tag hinweg „und ist damit bis an die Belastungsgrenze gegangen.“

Auch direkt vor und nach den Umzügen herrsche in der Stadt ein intensives Narrentreiben und unmittelbar dazu sei die Sauberkeit nur eingeschränkt und mit Handkolonnen umsetzbar. „ Fahrzeuge haben hier keine Möglichkeit einzufahren. Sobald die Reinigung möglich war, waren auch die Mitarbeiter sofort im Einsatz und haben in sehr kurzer Zeit für Sauberkeit gesorgt.“

„Das sind Stolperfallen“

Anselm Säger, stellvertretender Vorsitzender der Zuggesellschaft, sieht das ähnlich. Diese Mengen seien leider normal. Und daran ließe sich auch nichts ändern, „wenn wir noch weitere Mülleimer aufstellen“. Manche Leute, ist sich der Chef der Villinger Narrozunft sicher, schmeißen trotzdem alles auf den Boden. „Das bringt rein gar nix.“ Kurze Pause. Dies sorge eher für weitere Stolperfallen, die niemand haben wolle.

Sinnlos oder nicht? In dieser Frage ist sich eine Café-Mitarbeiterin nicht so ganz sicher. „Vielleicht würden zusätzliche fest installierte Eimer ja doch etwas bringen.“

Dagegen spräche aber eine weitere Beobachtung: Auffallend war für sie, dass über die närrischen Tage viele Kaffeebecher auf der Straße landeten, „obwohl wir Pfand verlangten“.