Das Interesse am Klepferwettbewerb in Rottweil ist ungebrochen. Foto: Graner

Seit Dreikönig knallt’s in Rottweil. Ein perfekter Schlag ist so laut wie ein Presslufthammer. Die Begeisterung rund um den Klepferwettbewerb bleibt ungebrochen.

Der ohrenbetäubende Lärm lässt bei den Rottweilern die Herzen höher schlagen. Selbst am Samstag, als gleich 44 Peitschen in der oberen Hauptstraße dröhnten, klang es für die Beteiligten wie Musik in den Ohren. Karl-Heinz Auch, der gemeinsam mit seiner Frau Bettina vor 22 Jahren mit der Idee für den Klepferwettbewerb an die Tür des Kinder- und Jugendreferats klopfte, blickt von der Tribüne aus auf das Treiben. „Wahnsinn, welches Ausmaß das Event mittlerweile angenommen hat“. Dass die Anmeldung dennoch zur Zitterpartie wurde, verhehlt der Geißelfachmann nicht.

Sechs Absagen

Nachdem sich in den vergangenen Jahr jeweils bis zu 80 Teilnehmer angemeldet hatten, musste das KiJu in diesem Jahr, um den 50. Nachwuchsklepfer bangen. Im Ergebnis kamen nur 44 Teilnehmer, da sechs krankheitsbedingt absagen mussten. Nachlassendes Interesse stecke nicht dahinter, betont Auch. Im Gegenteil – die Begeisterung für den Klepferwettbewerb wachse von Jahr zu Jahr. Als Problem nannte Auch die coronabedingten Ausfälle.

Vor zwei Jahren musste der Wettbewerb komplett abgesagt werden und im vergangen konnten die Teilnehmer ihr Können nur durch Videos beweisen. Dadurch sei der Veranstaltungs-Rhythmus verloren gegangen. Darüber hinaus habe das Wetter nicht mitgespielt. Bei teilweise eisigen Temperaturen konnte kaum geübt werden, bedauert er.

Drei Altersklassen

Das alles spielte jetzt am Samstag keine Rolle mehr. Bei angenehmen Temperaturen waren die Nachwuchsklepfer mit Eifer dabei und alles klappte wie am Schnürchen. Auch die neue vierte Station war ein Erfolg. Neben dem Federtreffen, der Lautstärken-Messung und der Station um die funktionstüchtige Geißel, mussten die Teilnehmer erstmals ihr Wissen rund ums Rössle beweisen. Der im Herbst erschienene Wälzer zum Thema habe den jungen Klepfern gute Dienste erwiesen, lobt Bettina Auch das Werk und den Nachwuchs, der derart belesen, mit fachkundigen Antworten gepunktet habe.

Nach dem Freiklepfen war es dann soweit. Die Sieger in drei Altersklassen wurden gekürt. Bei den Sechs- und Siebenjährigen schaffte es Louis Drammeh auf Platz eins, gefolgt von Joah Lochmann und Maxim Hermann. Bei den Acht- bis Zehnjährigen schaffte es Maximilian Alt ganz nach vorne. Zweiter wurde Jakob Sellner vor Samuel Alt. Tom Heimburger landete bei den Elf- und Zwölfjährigen auf Platz eins, vor Yannic Niebann und Leander Leins. Über Platz eins bei den 13- bis 15-Jährigen freute sich Maximilian Spreter, gefolgt von Emil Armleder und Lukas Flaig.