Partystimmung herrscht am Freitag beim Showtanzabend zur Eröffnung des großen Ringtreffens in Waldmössingen. Foto: Herzog

Das war ein Auftakt nach Maß: Trotz Nieselregen und nasskalter Witterung strömten am Freitag unzählige Besucher zum Nachtumzug, mit dem die Narrenzunft Waldmössingen das viertägige 30. Ringtreffen des Narrenrings Oberer Neckar eröffnete.

Schramberg-Waldmössingen - Angeführt von den "Goarnete" der Gastgeber zogen 2200 Hästräger von 37 Narrenzünften und -gruppen die etwa 500 Meter lange Umzugsstrecke von der Burgstraße über die Seedorfer und Vorstadtstraße zum Festzelt. Pausenlos schallten die verschiedensten Narrenrufe von den Maskierten zu den Besuchern und zurück. Wer die geforderte Antwort auf den ersten Spruchteil nicht wusste, wurde von den Narren gerne belehrt.

In Acht nehmen mussten sich große und kleine Umzugsgäste vor Hexen, Teufel und Domänen, die sich teilweise von hinten anschlichen und alles stibitzten, was nicht niet- und nagelfest saß. Sie scheuten sich auch nicht, sich mit einem gefundenen "Opfer" auf der nassen Straße zu wälzen.

Hexen machen Pyramiden

Vor allem gute Stimmung kam dann auf, wenn Musikkapellen, Guggen und Fanfarenzüge vorbeizogen und den Weißnarren und Garden sprichwörtlich den Marsch bliesen. Sobald die Hästräger in den Kreisel in der Ortsmitte einbogen, wurden sie von Umzugssprecher Ulrich Jaud herzlich begrüßt und ihnen fürs Kommen gedankt. Hinsichtlich der Vielfalt an Masken, Kostümen und vielen kleinen Narren überschlug sich Jaud fast vor Begeisterung – das wirkte ansteckend. Hexen türmten sich gerne vor dem Umzugswagen zu Pyramiden auf und wurden mit viel Applaus belohnt.

Während sich der Nachtumzug nach eineinhalb Stunden in den letzten Zügen befand, stach Ortsvorsteher Reiner Ullrich im großen Festzelt bereits das Bierfass mit fünf gezielten Schlägen an. In seiner kurzen Festansprache ernannte er Zunftpräsident Manuel Häring schelmisch zum "Ehrendoktor für die Wissenschaften über die Sicherheit für Menschen und Sachen" (Sicherheitskonzept) und überreichte eine Urkunde.

Partystimmung mit Tanzgruppen

Danach war die Bühne frei für den Showtanzabend mit über einem Dutzend Zunftgarden und Balletts, die sich aufgrund des zeitlich verzögerten Starts die Klinke in die Hand drückten. Die Tanzgruppen lieferten sich einen atemberaubenden Wettstreit in Kostümierung, Choreographie und Darstellung. Tosender Applaus des in Partystimmung befindlichen Publikums war den Mädels sicher.

Als "Partyanimals" in pinken Kleidern outete sich die Zunftgarde der Beffendorfer Hagenhenker, während die Mädels von der Narrenzunft Winzeln einen Cowboy als Mann suchten. "Freedom" hieß das Motto der mittleren Garde von Waldmössingen. Die Garde der Holzäpfelzunft Dunningen präsentierte sich im ABBA-Kostüm zu den bekanntesten Liedern der einstigen schwedischen Popband. Ein ABBA-Medley brachte auch die Dancing Queen der Garde der Speckmockelzunft Bösingen mit.

Feiern in den Besen

Mit Skigymnastik hielten sich die "Dance Buddies" aus Bubsheim fit und die Zunftgarde aus Sigmarswangen schirmte sich wortwörtlich vor herabregnenden Männern ab. Mit Girl Power und Akrobatik punktete die Raupenzunft Seedorf, während "New Delight" die Krieger des Amazonas schickte. Die Zunftgarde aus Villingendorf hatte für Aprés-Ski ihre eigene Gardepiste im Gepäck, ehe das Zunftballett Waldmössingen mit ihrem Drachentanz einen fulminanten Schlussakkord hinlegte.

Damit war die Fasnetsparty aber noch längst nicht vorbei. Im Festzelt wurde bei Musik vom DJ fröhlich bis weit in die Nacht hinein gefeiert. Stress hatte nur das Bedienpersonal. Auch aus den vielen Besenwirtschaften und Festhütten im Ort klang Musik der verschiedensten Stilrichtungen. Wem es darin zu eng wurde, genoss seinen Drink einfach im Freien.

Das Programm des Treffens

Bereits am Freitagabend war das närrische Treiben mit einem Nachtumzug und Showtanzabend gestartet. Am Samstag folgte ein Brauchtumsabend und am Sonntag als Höhepunkt der große Festumzug, bevor am Montag der Abschluss ganz in den Händen der Kinder lag.