Den Anfang beim großen Umzug des Ringtreffens macht der Gastgeber: die Narrenzunft Waldmössingen. Foto: Herzog

Rund 4200 Hästräger, 28 Narrenzünfte, Musikvereine und Guggen sowie tausende Besucher an der Umzugsstrecke: Am Sonntag herrschte in "Sauwaldelhausen" der närrische Ausnahmezustand.

Schramberg-Waldmössingen - Der farbenprächtige Umzug durch Roter Weg, Seedorferstraße und Vorstadtstraße bis zur Kastellhalle war der ultimative Höhepunkt des 30. Ringtreffens des Narrenfreundschaftsrings Oberer Neckar (ON). Die Narrenzunft Waldmössingen glänzte dabei nach 1973, 1982, 1995 und 2009 zum fünften Mal als rühriger Gastgeber, und das gleich vier Tage lang. Nicht nur die ON-Mitgliedszünfte Aistaig, Boll, Bochingen, Epfendorf und Hochmössingen schickten große Abordnungen von Hansel, Schantle, Narros und weiteren Narrenfiguren. Auch viele Hästräger aus dem Umkreis gaben sich ein Stelldichein im Schramberger Stadtteil.

Bis Umzugssprecher Ulrich Jaud und die dicht gedrängten Besucher den von den "Goarnete" angeführten Umzugstross in der Seedorfer Straße sichten konnten, vergingen gut 30 Minuten. Für Jaud war es jedoch eine Kleinigkeit, das geduldige Publikum mit allerlei Infos bei Laune zu halten. Letztere wurde ab der zehnten Zunft auf eine Geduldsprobe gestellt, nachdem der einsetzende Schneefall immer stärker wurde.

Vielfältiges Narrentreiben

Grüße von der Talstadt überbrachten unter anderem die Da-Bach-na-Fahrer, dahinter trieben bereits die Epfendorfer Hexen ihr Unwesen mit dem Besenwagen. Die Hagen-Henker aus Beffendorf hatten Mühe, ihr tierisches Gefolge im Saum zu halten. Die Frage, was die Welt kostet, beantworteten die Aistaiger Narren mit drei Pfennig. Aus dem Raupennest der Saidorfer entpuppten sich mehrere Schmetterlinge und versprühten Frühlingsgefühle. Mit Quak-Quak hüpfte die Grotta-Gosch aus Hochmössingen, während die Brandhexen aus Winzeln Beifall für ihre Pyramide erhielten.

Leckereien für die Besucher

Ein verspätetes Frühstücksei (zweidottrig) hatten die Boller Uhus in ihren Körben dabei, dazu servierten die Villingendorfer Weißnarren ein Haber-Muas und die Narros aus Bösingen den Speck als Einlage. Auf Läusejagd gingen die Dornhander Lauser, die Bärentreiber aus Leinstetten zeigten sich kinderlieb und ein kleines Stück Bayern schickten die Fluorner Narren. Keinesfalls giezig gaben sich die Hardter Katzen, die neben Miesle auch Streicheleinheiten mit dem Wadel verteilten. Auch die heimischen Schlierbachhexen türmten sich zur Pyramide und ernteten Beifall. Statt Süßigkeiten gab es von den Holz-Epfel aus Dunningen gesundes Obst, während die Hästräger aus Herrenzimmern ein fröhliches "Ju-Hu-Hu" verbreiteten.

Danach geht’s in die Besen

Für allerlei Späße aufgelegt waren die Burgstall- und die Aichhalder Hexen. Nachbarschaftliche Grüße kamen von den Kratte-Macher aus Sulgen und die Hoorigen Hunde aus Sulzbach hatten ihr mobiles Zuhause mit dabei. Gemäß dem Slogan "das beste zum Schluss" rundete die Narrengilde Tennenbronn das närrische Spektakel ab. Danach herrschte im erneut voll besetzten Festzelt und in den vielen Besenwirtschaften im Ort buntes Treiben.

Das Programm des Treffens

Bereits am Freitagabend war das närrische Treiben mit einem Nachtumzug und Showtanzabend gestartet. Am Samstag folgte ein Brauchtumsabend und am Sonntag als Höhepunkt der große Festumzug, bevor am Montag der Abschluss ganz in den Händen der Kinder lag.