Die Narros und Alt-Villingerinen waren am Fasnetmentig in der Villinger Innenstadt unterwegs. Foto: Huber

Nach dem coronabedingten Ausfall im vergangenen Jahr ist die Fasnet wieder zurückgekehrt. Am Fasnetmentig herrschte buntes Treiben in den vollen Straßen der Villinger Innenstadt.

VS-Villingen - Karbatschen knallen, Musik ertönt und Ratschen werden gedreht. Bei schönstem Sonnenschein war die Villinger Innenstadt am Montag prall gefüllt. Fast wie immer, vor Corona, möchte man meinen. Zwar gab es auch in diesem Jahr keinen offiziellen Umzug, die meisten närrischen Veranstaltungen wurden abgesagt oder ins Internet verlegt. Doch die Fasnet ganz wegnehmen lassen sich die Villinger Narren dann eben doch nicht. In den Straßen herrschte buntes Treiben, die Narren waren in ihrem Häs unterwegs, und am Straßenrand waren die verschiedensten Verkleidungen und Kostüme zu sehen.

"Das ist ein kleines Gefühl von Freiheit"

"Das ist ein kleines Gefühl von Freiheit", freute sich eine Fasnetsbegeisterte. Und dieses Gefühl merkte man den meisten in der Innenstadt an. Nachdem die letztjährige Fasnet komplett ausfallen musste, konnte nun, zumindest in einem kleineren und ungewohnteren Rahmen als sonst, gefeiert werden.

Trachtenkapelle heizt ein

Am Morgen spielte die Trachtenkapelle Kappel Musik und heizte der Menge ein. Die Menschen tanzten und sangen mit. Überall waren "Narri-Narro"-Rufe und Forderungen nach einer Zugabe zu hören. "Ein super Publikum", hörte man den Dirigenten sagen. Mittags zogen dann zahlreiche Narren mit dem Häs und unter Begleitung von Musik durch die Stadt. So kam eine regelrechte Umzugs-Stimmung auf.

Vor allem für die Kinder sei es schön, endlich wieder zumindest ein bisschen Fasnet zu haben, erzählte eine Mutter, die mit ihren beiden Kindern in die Stadt gekommen war.

Krieg in der Ukraine beschäftigt die Menschen

Vor der Fasnet drehte sich die Diskussion zu Umzügen und Veranstaltungen fast ausschließlich um Corona. Doch mittlerweile beschäftigt ein ganz anderes Thema die Menschen: Der Krieg in der Ukraine. Narren in ganz Deutschland stellten sich die Frage, wie man mit diesen schrecklichen Ereignissen im Hinblick auf die Fasnet umgehen soll. In Köln wurde der geplante Rosenmontagszug abgesagt und in eine Friedensdemo in der Innenstadt umgewandelt.

"Welt steht aktuell Kopf"

Auch in Villingen beschäftigt dieses Thema die Menschen. "Die Welt steht aktuell Kopf", hieß es von einer Närrin. Man dürfe die Situation in der Ukraine nicht außer Acht lassen, es sei schlimm was dort passiere. Die Fasnet deswegen aber ein weiteres Jahr ausfallen zu lassen, sei nicht sinnvoll, so war der Tenor. Es passiere aktuell so viel Schlimmes in der Welt. Das gehe auch leider nach der Fasnet weiter. Also könne man auch ein paar Tage Spaß haben.