Das Blatt soll unters Volk: Die Macher Michael Mickeleit (von links), Tambour Patrick Pollmüller und Martin Burkert freuen sich an dem Ort, wo bald das Narrendorf entstehen wird, über eine gelungene „Unabhängige Pflichtlektüre für die fünfte Jahreszeit“ – den Radautrommler 2023. Foto: Kommert

Er ist wieder da: Ab heute wird wieder der Radautrommler verkauft. Das traditionsreiche Narrenblatt bietet humorvolle Beiträge, gewürzt mit etwas Spott, Ironie und Schadenfreude. Seit 1996 erscheint das Blatt jedes Jahr.

Er ist wieder da: Ab Fasnetsamschdig wird wieder einmal die „Unabhängige Pflichtlektüre für die fünfte Jahreszeit“ auf dem Marktplatz von 8 bis 14 Uhr verkauft, selbstredend kann auch ein Getränk zur Lektüre erworben werden – obwohl die Lektüre einmal mehr alles andere als trocken ist. Und – beim Radautrommler gilt noch immer 3G: Gekauft – gelesen – gelacht.

Tambour Patrick Pollmüller, der gemeinsam mit Martin Burkert und Michael Mickeleit unserem Reporter die vergnügliche neue Zeitung vorstellte, freute sich darüber, dass es wieder genügend witzige Ereignisse gab, die es verdient hatten, auf humorvolle Art verarbeitet zu werden.

Dieter Stein schaut „von oben zu“

„Unsere Truppe hat sich beim Zusammentragen der Beiträge viel Mühe gegeben und dabei stets darauf geachtet, dass dabei keine ehrverletzenden Beiträge zustande gekommen sind. Wir können auch darauf verweisen, dass wir wieder zahlreiche Bilder gefunden haben, die sicher Freunde finden werden“, erzählen die Macher der hoch informativen Zeitung nicht ohne Stolz.

Der „Radautrommler“ erscheint in seiner jetzigen Form seit 1996 und ist seither als Pflichtlektüre aus der Wasserfallstadt nicht mehr wegzudenken. Die Aktiven haben auch einem der einstigen Macher gedacht, der leider nun noch „von oben“ dem Geschehen zuschauen kann – Dieter Stein.

68 Seiten mit gar furchtbaren Dingen

Beim Durchblättern der 68 Seiten fällt auf, dass es neben einigen „neuen Gesichtern“ vor allem bestens bekannte Akteure in die gedichteten Geschichten geschafft haben; die Erwähnten haben damit mehr oder minder eher unfreiwillig ihre Beiträge für das Heft geleistet. Gar furchtbare Dinge sind wieder geschehen: So wird deutlich, dass so mancher Narrenchef nicht mehr wusste, wo er seine Schuhe suchen musste – obwohl er sie selbst für seine Häsausstellung zur Verfügung stellte.

Man erfährt, dass es brave Mensch mit „Helfersyndrom“ gibt, die Menschen helfen wollte, denen er Selbstgespräche zuschrieb und die das absolut nicht taten. Und – dass es Menschen gibt, die einen runderneuerten Discounter am liebsten „auswendig lernen wollen“. Auch der Ex-Chef der teuflischen Narren kommt zu Ehren, da er wohl die „schwarze Pest“ überlebt hat. Viele weitere humorvolle Beiträge runden das Blatt ab.

Lektüre auch für „Reingeschmeckte“ lesbar

„Wir hoffen natürlich, dass unsere Beiträge wieder gut ankommen und wir damit auch für ein wenig Erheiterung und auch Schadenfreude sorgen. Wir haben unsere Beiträge wieder weitgehend in Hochdeutsch gehalten – weil es einfach besser lesbar ist“, erklären die drei Macher augenzwinkernd. Obwohl die Fasnet in diesem Jahr recht früh ist, sei man rechtzeitig fertig geworden. Die Radautrommler nutzten die Gelegenheit auch dazu, ein Dankeswort an ihre Sponsoren auszusprechen: „ Ohne deren Engagement wäre die erneute Auflage des Blattes nicht möglich gewesen“, so Pollmüller.

„Erfreulicherweise konnten wir den Preis halten, trotz gestiegener Kosten bleibt es bei vier Euro, weil es uns vor allem darum geht, ein Stück liebgewonnene Fastnachts-Tradition beizubehalten“, so der Tambour.

Angeboten wird das Blatt am Donnerstag und Freitag im Haus-zu Haus-Verkauf und am Samstag auf dem Marktplatz ab 8 Uhr. Ab Fasnetmontag ist das Blatt, soweit noch Bestände vorliegen, an den üblichen Verkaufsstellen in beiden Bankinstituten von Triberg und Schonach sowie bei „Moosi’s Lesecafé erhältlich.